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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 20.1909

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Cuno, Rudolf: Alfred Messel. Ein Epilog.
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https://doi.org/10.11588/diglit.7500#0238

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216

INN EN-DEKORATION

ENTWURF VON FRITZ
SCHMOLL VON EISEN-
WERTH- MÜNCHEN.

BÜFETT MIT IN DER
MITTE SCHLIESSBARER
KLAPPE UND KREDENZ.
AUSFÜHRUNO IN HELL
EICHEN-HOLZ MIT
MESS1NGFÜLLUNOEN.
ATELIERS U. WERKSTAT-
TEN F. ANGEWANDTE
KUNST IN MÜNCHEN.

Neuland, er wollte dahin, aber die Brücke,
die er betrat, war ein Ende. Denn an ihm
haftete schwer und mächtig längst ver-
sunkener Völker Müdigkeiten, die er nicht
abtun konnte und wollte. »So gut wie die
Alten kann kein Lebender die Linien und
Profile finden«. Diesen Spruch hat er den
Schülern gegeben, ihm ist er selbst stets
gefolgt. Darum haben die in der Akademie
ihn gekrönt, darum verlieren die beamteten
Bauleute nun ihren Heros. Zwei Namen
werden mit ihm oft genannt: Schinkel und
Ludwig Hoffmann. Messel sei der Nach-
folger Schinkels gewesen, und sein Erbe
werde vom Jugendfreunde, dem Stadtbaurate
in Berlin, nach seinem Tode übernommen.

Diese drei Männer sind aber nur äußer-
lich sich ähnlich. Sie denken an die Schön-
heitsgrundrisse, borgen von den Alten und
geben uns diese Formen im steilen Emp-
finden. Das ist es. Sonst sind sie streng
auseinander zu halten. Schinkel ist bei
weitem der Größte unter ihnen. Wenn er
jetzt gebaut hätte, so wäre er zweifellos zu
bedeutend vorgegangen und hätte nimmer
dem besten Grundrisse und der besten
Struktur Formen von Hellas Tempel ge-
sellt; im Jahre 1900 konnte Schinkel nicht
eine unzeitgemäße Tat vollbringen. Davor
hat sich Messel aber nicht gescheut. Er
 
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