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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 20.1909

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Jaumann, Anton: Eine Berliner Wohnungs-Ausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.7500#0332

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308

INNEN-DEKORATION

ENTWURF UND AUSFÜHRUNG: W. D1TTMAR—BERLIN.

DAMEN-ZIMMER. PALISANDER. WEISSE TÄFELUNO.

Schnitzereien sind
ebenso exakt als
langweilig. Sie ha-
ben nichts von dem
treuherzigen hand-
werklichen Empfin-
den, von dem Geist
des Werkzeugs, der
die kopierten Origi-
nale adelt. Man
fragt sich, ist das
Handarbeit oder ist
es gepreßt. Dabei
ist die Absicht,
Schnitzerei wieder
mehr heranzuziehen,
durchaus zu loben
und die Zeichner
haben auch meist
das richtige Urteil,
wo Schnitzerei hin-
gehört. Aber das
ist ein ganz all-
gemeines Übel in
dieser Ausstellung,
der handwerklichen
Ausführung fehlt
jeder persönliche

W. DITTMAR—BERLIN.

ZIERSCHRANK IM DAMEN-ZIMMER.

Reiz. Der Hand-
werker arbeitet eben
für fremde Rech-
nung, er hat nur
seine Vorlage mög-
lichst exakt nachzu-
arbeiten, jede Initia-
tive, jede Laune ist
ihm untersagt. Schon
in der Tischler-
schule wird diese
charakterloseSchnit-
zerei geübt, die
nichts ist und sein
will, als sklavische
Reproduktion eines
zeichnerischen Ent-
wurfes. Weg mit
diesen Zeichnungen!
Schnitzt frisch drauf
los, wie es das Ei-
sen, die Hand, das
Holz euch eingeben!
Eine Besserung er-
hoffe ich auch hier
nicht von den Fach-
leuten , sondern von
außen her. An ver-
 
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