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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 20.1909

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R.: Ludw. Paffendorf
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https://doi.org/10.11588/diglit.7500#0413

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INNEN-DEKORATION

389

ARCHITEKT I.UDW1Ü PAFFENDORF—CÖLN. EMPFANGS-ZIMMER MIT ERKER-EINBAU IM HAUSE FRAU HELENE SCHM1TZ-CÖLN.

kicrte Schrankeinbauten und
Glastrennungen auch im
Dachgeschosse auf einfache
Weise reizvolle Hotelzimmer
geschaffen werden können,
welche die Rentabilität des
Hauses nicht unwesentlich
erhöhen. Paffendorf hat
durch sein kleines, dem-
nächst in Neuauflage er-
scheinendes Werk »Hotel-
wesen um 1906« sich ganz
in die Materie eingearbeitet.
Bei dem Hause Kleineck ist
der in der ] )iele durch inter-
essante I Iolzeinstellungen
hervorgerufenen Kindruck
des Behaglichen durch Far-
benkontraste verstärkt wor-
den. Das Holzwerk ist sehr
tief gebeizt, die Wände fast
weiß mit farbigem Fries.
Die stark farbige Decke der
Garderobe wölbt sich über
den altgold gespritzten
Wänden, die im unteren
Teil mit dunkelgrünen
Platten nach Zeichnung des
Künstlers bekleidet sind.
Das neben dem Marmor-
vestibül gelegene Ansprach-

ARCH. L. PAFFENDORF. VORRAUM M. GARDEROBE. HAUS S.-CÖLN.

zimmer der Frau Helene
Schmitz ist in rötlich ge-
beiztem Kirschbaumholz
ausgeführt. Wand und Decke
sind laubenartig mit einem
lebendigen Ornament in vio-
letten Tönen bedeckt. Die
Wandbekleidung des Vesti-
bülsist »bleu flori« Marmor.
Die Diele selbst zeigt infolge
ihrer räumlichen Ausdeh-
nung eine großzügige Ar-
chitektur. Die Lichtquelle
ist durch einen Einbau für
eine Reihe von Sitzgelegen-
heiten in sinniger Weise
abgetrennt. In Bezug auf
diese harmonisch gestimm-
ten und handwerklich so
exakt gearbeiteten Räume
ließe sich ein Ausspruch
von Walter Crane anwen-
den : daß hier der Archi-
tekt »den Sinn der Zu-
sammengehörigkeit
zwischen Künstler und
Handwerker stark ge-
fördert hat, einen Sinn,
unter dessen Verlust
beide unsäglich gelit-
ten hatten«. — r.

1909. xi. 8.
 
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