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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 49.1938

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Hardenberg, Kuno Graf von: 50 Jahre Verlagsanstalt Alexander Koch
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https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0012

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50 JAHRE VERLAGSANSTALT ALEXANDER KOCH

ir stehen am goldenen Meilenstein eines langen Weges, den Alexander

VV Koch mit seiner Verlagsanstalt gegangen ist. Das berechtigt ohne
Zweifel dazu, Rast zu machen und Umschau zu halten: 50 Jahre der Ein-
wirkung eines Unternehmens auf große Kreise von Kunstfreunden, Archi-
tekten und Kunstgewerblern in der ganzen Welt, 50 Jahre Dienst an der
Kunst und Kultur des deutschen Volkes, das ist ein Wortl Es sind nicht
allzu viele Gründungen, die, frisch wie am ersten Tag, anregend und för-
dernd, so weit in die Zeiten vordringen konnten, es sind nicht viele Gründer,
die 50 Jahre lang als wachende und sorgende Führer ihr Werk begleiten
durften, allen Unbilden und Gefährdungen zum Trotz.

Alexander Koch ist immer einer von den Tüchtigen gewesen. Nun er ein
stattlicher Siebenziger und sein Werk ein halbes Säkulum alt ist, können
wir, die wir eine lange Strecke Weges mit ihm gewandert sind, es getrost
aussprechen. Er liebte Schönheit und Kunst über alles, aber nicht im Sinne
des selbstsüchtigen Genießers, sondern des verantwortlichen Wirklichkeits-
menschen, der in ihnen die guten Geister der nationalen Kultur sieht. Er
wollte nicht, wie so viele andere, nur von den Künsten nehmen, er wollte
anderen weitergeben, was er in ihnen erlebte und durch sie erlernte. Aber
zur Tüchtigkeit gehören, zumal auf dem Gebiet der Künste, noch andere
Eigenschaften, die sich als Mischungen aus Fanatismus und Nüchternheit,
aus Vorsicht und Wagemut bezeichnen lassen. Anders gefaßt: Künstler,
Sammler, Kaufmann, Lehrer muß einer sein, der auf dem schwierigen Ge-
biete des Verlagswesens sich den Ehrentitel echter Tüchtigkeit verdienen
will. Alexander Koch verkörpert diese ebenso seltene wie glückliche Mi-
schung. Heute am goldenen Meilenstein kann es gesagt werden, zugleich
mit den Glück- und Segenswünschen der Mitarbeiter, die da hoffen, daß er
noch lange in alter Tatkraft sein Werk fortsetzen möge, sachlich, fest und
ruhig, wie es seine Art ist. Von diesem Neujahr in noch manches Neujahr!

KUNO GRAF VON HARDENBERG
 
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