DOI Artikel:
Cornélis, H.: Neue Grunewald-Einfamilienhäuser
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0018
INNEN- DEKORATION
landhaus in berlin-dahlem »gartenseite« entwurf: prof. f. a. breuhaus-berlin
weit zu entdecken und zu schaffen, gibt der künstle-
rischen Tätigkeit des Baumeisters den lebensbejahen-
den Auftrieb. Ein unter solchen Bedingungen ent-
worfenes und errichtetes Haus verrät dann ebenso
»wes Geistes Kind« seine Bewohner sind, wie es zu-
gleich Zeugnis für die schöpferische Gestaltungskraft
des Architekten ablegt. In der Zusammenarbeit aber
muß der Architekt der wegweisende und maßhaltende
Führer sein, dessen Bereitwilligkeit, Sonderwünsche
des Bauherrn zu erfüllen, in seinem künstlerischen
Gewissen die unverrückbare Grenze findet.
Wir zeigen heute Neubauten von F. A. Breuhaus,
die ihr Entstehen solcher Werkgemeinschaft zwi-
schen Auftraggeber und Architekt verdanken. Die
beiden Häuser am Dianasee und das breitgelagerte
Haus mit der konkavgeschwungenen Fassade in
Dahlem liegen in der gleichen Park- und Waldland-
schaft, die den Übergang der Großstadt in den Grune-
wald bildet. Die Dianaseehäuser (Abb. S. 2/3) erin-
nern in ihrer schlichten Formgebung leicht an die
dänische, dem Klassizismus verbunden gebliebene
Villenbauart, wie sie dem Sundufer von Klampenborg
bis Vedbek ein einheitliches Gepräge gibt. Besonders
gelungen erscheint uns die Einfügung des offenen
Sitzplatzes in die Fassade zum Hofgarten, ohne daß
dieses luftoffene Sommerzimmer den ruhigen Gesamt-
eindruck zerreißt oder lockert.
Das Dahlemer Haus, dessen Gartengesicht die
obenstehenden Bilder zeigen, betont mit dem kräf-
tigen Wandstreifen zwischen den Stockwerken die
Horizontale und charakterisiert das Breithingelagerte
des Hauses, ohne zur Schwere zu werden. Die kreis-
sektorhafte Biegung des Hauses, die der Straßen-
ansicht des Hauses einen reservierten, zurückhalten-
den Ausdruck verleiht, dem jedoch der vorgescho-
bene, einladende Eingang das Abweisende nimmt,
zieht - gleichsam eine Umfassung andeutend - den
Garten unmittelbar ans Haus, zu dessen Rasenfläche
die Steinterrasse überleitet. Das große Blumenfenster
des Zimmers der Dame (Abb. S. 6) hält diese Verbin-
dung auch im Winter unmittelbar lebendig. Den gan-
zen Mitteltrakt des Hauses nimmt das großräumige
Wohnzimmer ein. Als Zentrum des Familienlebens
ist es gekennzeichnet durch die Feuerstätte des Ka-
mins (Abb. S. 8). Die hell im Wandton gestrichenen
bücherbestandenen Regale verschlucken kein Licht,
sondern senden es zurück in den harmonisch und
ruhig-heiter ausgestatteten Raum. - cornelis-Berlin
landhaus in berlin-dahlem »gartenseite« entwurf: prof. f. a. breuhaus-berlin
weit zu entdecken und zu schaffen, gibt der künstle-
rischen Tätigkeit des Baumeisters den lebensbejahen-
den Auftrieb. Ein unter solchen Bedingungen ent-
worfenes und errichtetes Haus verrät dann ebenso
»wes Geistes Kind« seine Bewohner sind, wie es zu-
gleich Zeugnis für die schöpferische Gestaltungskraft
des Architekten ablegt. In der Zusammenarbeit aber
muß der Architekt der wegweisende und maßhaltende
Führer sein, dessen Bereitwilligkeit, Sonderwünsche
des Bauherrn zu erfüllen, in seinem künstlerischen
Gewissen die unverrückbare Grenze findet.
Wir zeigen heute Neubauten von F. A. Breuhaus,
die ihr Entstehen solcher Werkgemeinschaft zwi-
schen Auftraggeber und Architekt verdanken. Die
beiden Häuser am Dianasee und das breitgelagerte
Haus mit der konkavgeschwungenen Fassade in
Dahlem liegen in der gleichen Park- und Waldland-
schaft, die den Übergang der Großstadt in den Grune-
wald bildet. Die Dianaseehäuser (Abb. S. 2/3) erin-
nern in ihrer schlichten Formgebung leicht an die
dänische, dem Klassizismus verbunden gebliebene
Villenbauart, wie sie dem Sundufer von Klampenborg
bis Vedbek ein einheitliches Gepräge gibt. Besonders
gelungen erscheint uns die Einfügung des offenen
Sitzplatzes in die Fassade zum Hofgarten, ohne daß
dieses luftoffene Sommerzimmer den ruhigen Gesamt-
eindruck zerreißt oder lockert.
Das Dahlemer Haus, dessen Gartengesicht die
obenstehenden Bilder zeigen, betont mit dem kräf-
tigen Wandstreifen zwischen den Stockwerken die
Horizontale und charakterisiert das Breithingelagerte
des Hauses, ohne zur Schwere zu werden. Die kreis-
sektorhafte Biegung des Hauses, die der Straßen-
ansicht des Hauses einen reservierten, zurückhalten-
den Ausdruck verleiht, dem jedoch der vorgescho-
bene, einladende Eingang das Abweisende nimmt,
zieht - gleichsam eine Umfassung andeutend - den
Garten unmittelbar ans Haus, zu dessen Rasenfläche
die Steinterrasse überleitet. Das große Blumenfenster
des Zimmers der Dame (Abb. S. 6) hält diese Verbin-
dung auch im Winter unmittelbar lebendig. Den gan-
zen Mitteltrakt des Hauses nimmt das großräumige
Wohnzimmer ein. Als Zentrum des Familienlebens
ist es gekennzeichnet durch die Feuerstätte des Ka-
mins (Abb. S. 8). Die hell im Wandton gestrichenen
bücherbestandenen Regale verschlucken kein Licht,
sondern senden es zurück in den harmonisch und
ruhig-heiter ausgestatteten Raum. - cornelis-Berlin