I NN E N - D E K ORAT ION 115
ARCH. HANS
P. SCHMOHL
AUFGANG Z.
OBERSTOCK
DAS CAFE WIRTH IN STUTTGART
Der Erbauer des größten, in seiner architektoni- vorgezogen werden, und es sind Konditorei und Cafe
sehen Anlage modernsten Stuttgarter Kinos völlig getrennt durch einen Gang, der unmittelbar
»Universum«, Architekt Dipl.-Ing. Hans P.Schmohl, der Treppe zuleitet und von Glaswänden eingesäumt
hat das im gleichen Gebäude befindliche Cafe Wirth, wird, eine Änderung, die in jeder Hinsicht nur Vor-
das in dieser Zeitschrift bereits 1934 gezeigt wurde, teile bietet. Das Cafe ebener Erde ward nun bewußt
einem umfassenden Umbau unterzogen, der eine in Gegensatz gestellt zu den oberen Räumen: Es ist
glückliche Verbesserung der schon in ihrem früheren ein zugleich vornehmes und behagliches Damencafe
Zustande reizvollen beliebten Gaststätte in der näch- geworden. Dem entspricht die Wahl des Materials,
sten Nähe des Bahnhofs bedeutet. Während von den entspricht die farbige Gestaltung, die auf einen
beiden oberen Räumen nur der zweite eine im wesent- warmen Klang getönt ist. Dunkelpoliertes Kirsch-
lichen die Einrichtung ergreifende Verwandlung er- baumholz mit Bakelit-Adern rahmt die Längswand
fuhr, ward das Erdgeschoß in seiner ganzen Anlage des gestreckten Raumes ein (Abb. S. 116). Eine ge-
verändert. Früher lag das Cafe im Erdgeschoß un- mütliche Sitznische ist entstanden, deren Rückwand
mittelbar hinter dem Verkaufsraum der Konditorei und Decke mit beige-braun gestreiftem Chintz be-
und hatte, weil von ihm die Treppe zum Oberstock spannt sind. Da die Sessel champagnerfarbene Roß-
führte, halb und halb den Charakter eines Durch- haarbezüge zeigen und da erdbeerfarbener Velours
gangsraums, unterschied sich auch nicht wesentlich den Boden bedeckt, enthält der Raum eine Skala ver-
von den oberen Räumen. Jetzt konnte, durch Hinzu- wandter Töne, wohltuender Harmonie. Um so reiz-
nahme des Nachbarladens, das Cafe bis zur Straße voller wirkt die Unterbrechung durch das kühle
ARCH. HANS
P. SCHMOHL
AUFGANG Z.
OBERSTOCK
DAS CAFE WIRTH IN STUTTGART
Der Erbauer des größten, in seiner architektoni- vorgezogen werden, und es sind Konditorei und Cafe
sehen Anlage modernsten Stuttgarter Kinos völlig getrennt durch einen Gang, der unmittelbar
»Universum«, Architekt Dipl.-Ing. Hans P.Schmohl, der Treppe zuleitet und von Glaswänden eingesäumt
hat das im gleichen Gebäude befindliche Cafe Wirth, wird, eine Änderung, die in jeder Hinsicht nur Vor-
das in dieser Zeitschrift bereits 1934 gezeigt wurde, teile bietet. Das Cafe ebener Erde ward nun bewußt
einem umfassenden Umbau unterzogen, der eine in Gegensatz gestellt zu den oberen Räumen: Es ist
glückliche Verbesserung der schon in ihrem früheren ein zugleich vornehmes und behagliches Damencafe
Zustande reizvollen beliebten Gaststätte in der näch- geworden. Dem entspricht die Wahl des Materials,
sten Nähe des Bahnhofs bedeutet. Während von den entspricht die farbige Gestaltung, die auf einen
beiden oberen Räumen nur der zweite eine im wesent- warmen Klang getönt ist. Dunkelpoliertes Kirsch-
lichen die Einrichtung ergreifende Verwandlung er- baumholz mit Bakelit-Adern rahmt die Längswand
fuhr, ward das Erdgeschoß in seiner ganzen Anlage des gestreckten Raumes ein (Abb. S. 116). Eine ge-
verändert. Früher lag das Cafe im Erdgeschoß un- mütliche Sitznische ist entstanden, deren Rückwand
mittelbar hinter dem Verkaufsraum der Konditorei und Decke mit beige-braun gestreiftem Chintz be-
und hatte, weil von ihm die Treppe zum Oberstock spannt sind. Da die Sessel champagnerfarbene Roß-
führte, halb und halb den Charakter eines Durch- haarbezüge zeigen und da erdbeerfarbener Velours
gangsraums, unterschied sich auch nicht wesentlich den Boden bedeckt, enthält der Raum eine Skala ver-
von den oberen Räumen. Jetzt konnte, durch Hinzu- wandter Töne, wohltuender Harmonie. Um so reiz-
nahme des Nachbarladens, das Cafe bis zur Straße voller wirkt die Unterbrechung durch das kühle