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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 49.1938

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Schlichtes Einfamilienhaus
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https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0152

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138

INNEN-DEKORATION

ARCH. ADOLF C. RÜDENAUER-STUTTGART EINFAMILIENHAUS »STRASSENFRONT«

SCHLICHTES EINFAMILIENHAUS

Schlichtheit im Wohnbau ist nicht nur Verzicht Repräsentation, aus dem durch Geräte, Sklaven und

auf manches, das andre sich gönnen. Sie ist ein sinnlosen Prunk belasteten Wohnen der Zeitge-

positiver Wert, insofern sie den Eigentümer in ein nossen. Aus der Renaissance hören wir einen latei-

klares Wohnen und in reine, unbelastete Lebensge- nischen Hausspruch, den sich ein kluger Mann ge-

fühle einsetzt. Man findet das Ideal des schlichten, dichtet hat: Parva sed apta mihi sed nulli

bescheidenenEigenhauses schon obnoxia sed non

sehr frühe in unsrer Kultur; „Qog__ Sordida, parta meo sed tarnen

und im Laufe der Entwicklung aere domusi
taucht es immer wieder auf aus
den Verfeinerungen und Über-

ladungen, die der Trieb zum
»Besseren«, zum Ausgeführte-
ren und Geschmückteren her-
vorbringt. Wenn Horaz seinem
Tuskulum immer die Züge
einer freundlichen Kargheit
gibt, einer Beschränkung auf

Das heißt zu deutsch etwa:

Klein ist mein Haus,

doch passend für mich
g | Triiriiinpa'üjpu'irTTTTiTr|j~ und keinem verschuldet,

Sauber dazu und allein

eignem Vermögen verdankt.
Im selben Ton erklingen aus
den Glanzzeiten der französi-
das Kleine und Beherrschbare, ^Yl-ptj-rSS^^ sehen Könige zahlreiche Stim-

will er es in seinem Wert unter- f ' '. ' i men zum Lobe des kleinen Ei-

streichen, nicht mindern. Das rM nTfl 1 ^—7V\ genhauses, von dem nichts ver-

bescheidene Haus bedeutet ihm jj \ langt wird, als daß es bequem,

nicht Armut, sondern Heraus- I // —. I sauber und hübsch sei; wie es

genommenheit aus dem tollen friHyHtMfß ^^M_ ^ e'n ^one^ ^es I7- Jahrhunderts

spätrömischen Wettbewerb um sagt, das beginnt: Avoir un
 
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