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H. R.: Wiener Raum- und Möbel-Gestaltung
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0201
INNEN-DEKOR AT ION
187
(Abb. S. 182). Hier finden sich zu
Möbeln und Wandbekleidungen
teils helle Eiche, teils Schleiflack
verwendet. DieCouch samtSchrank
kann hinter wandhohen Vorhän-
gen verschwinden, die auf lichtem
Grund ein lebhaftes Druckmuster
zeigen. Mit Liebe hat Oswald
Haerdtl die Wohnzimmer-Ecke
(Abb. S. 183) einer andern Wiener
Wohnung durchgebildet. Ein vor-
springender kleiner Marmorkamin
schafft einen reizvollen Sitzwinkel
mit Sofa, Bücher- und Musikfä-
chern und einem Barschrank, der
pompös mit rotem Leder bekleidet
ist. Zu den Möbeln wurde Mahago-
ni, zum Sofabezug ein Druckstoff
mit schwarzem Grund und bunten
Motiven verwendet. Zur Wohnung
Altmann gehört auch der Vorraum
mit Kleiderablage (Abb. S. 184).
Trotz des beengten Raumes klingt
hier etwas Feines an Eleganz an.
Natureiche und Schleiflack bilden
auch hier das Holzwerk; den ruhi-
gen Gesamtton belebt der schwarze,
buntgeblümte Vorhangstoff. Eine
»TEEWAGEN« NUSSBAUM MIT GLASBE1.AG UND VERCHROMTEM METALL
heitere Note bei straffer Haltung hat das Wohnzimmer
(Abb S. 185) mit elfenbeinfarbener Schleiflacktür und Fen-
sterbekleidung, dem das schöne, lebensvolle Ornament des
edlen Teppichs ein spielendes Element der Augenfreude zu-
leitet. Die Möbel bestehen hier aus Nußbaum, die Sessel-
bezüge aus rotem Leder, während der Barschrank im Hinter-
grund mit blauem Leder bekleidet ist. Metall und Marmor
bilden das Material des niederen Blumentisches.
Fein erwogene Kleinmöbel des Wiener Architekten Alfred
Soulek schließen sich auf S. 186 und 187 an. Das hübsche
Tischchen aus polierter Waldkirsche (Abb. S. 186 oben)
will beim Frisieren der Dame dienen. Der niedliche Sekretär
(Abb. S. 186 unten) besteht aus deutschem Nußbaum; eben-
so der Teewagen (Abb. oben), mit Glas-Abstellflächen und
verchromten Metallteilen. Ein Stilleben für sich bildet das
feingliedrige metallene Likörtischchen mit Platte aus Opak-
glas, das sich mit einer schlanken Standlampe unter einem
weiten naturfarbenen Schantung-Schirm zu einer Lebens-
gemeinschaft zusammengefunden hat (Abb. nebenstehend).
Es sind handwerklich solide gearbeitete, brauchbare und
zugleich fügsame Geräte, die wir hier vor uns haben, leicht
unterzubringen und in jeden Zusammenhang passend. H. R.
»STANDLAMPE« BLANKES MESSING MIT OPAKGLAS, SCHIRM: ROHSEIDE
ENTW. ARCH. ALFRED SOULEK. - FOTOS: MADENSKY (3), REIFENSTEIN (1)
187
(Abb. S. 182). Hier finden sich zu
Möbeln und Wandbekleidungen
teils helle Eiche, teils Schleiflack
verwendet. DieCouch samtSchrank
kann hinter wandhohen Vorhän-
gen verschwinden, die auf lichtem
Grund ein lebhaftes Druckmuster
zeigen. Mit Liebe hat Oswald
Haerdtl die Wohnzimmer-Ecke
(Abb. S. 183) einer andern Wiener
Wohnung durchgebildet. Ein vor-
springender kleiner Marmorkamin
schafft einen reizvollen Sitzwinkel
mit Sofa, Bücher- und Musikfä-
chern und einem Barschrank, der
pompös mit rotem Leder bekleidet
ist. Zu den Möbeln wurde Mahago-
ni, zum Sofabezug ein Druckstoff
mit schwarzem Grund und bunten
Motiven verwendet. Zur Wohnung
Altmann gehört auch der Vorraum
mit Kleiderablage (Abb. S. 184).
Trotz des beengten Raumes klingt
hier etwas Feines an Eleganz an.
Natureiche und Schleiflack bilden
auch hier das Holzwerk; den ruhi-
gen Gesamtton belebt der schwarze,
buntgeblümte Vorhangstoff. Eine
»TEEWAGEN« NUSSBAUM MIT GLASBE1.AG UND VERCHROMTEM METALL
heitere Note bei straffer Haltung hat das Wohnzimmer
(Abb S. 185) mit elfenbeinfarbener Schleiflacktür und Fen-
sterbekleidung, dem das schöne, lebensvolle Ornament des
edlen Teppichs ein spielendes Element der Augenfreude zu-
leitet. Die Möbel bestehen hier aus Nußbaum, die Sessel-
bezüge aus rotem Leder, während der Barschrank im Hinter-
grund mit blauem Leder bekleidet ist. Metall und Marmor
bilden das Material des niederen Blumentisches.
Fein erwogene Kleinmöbel des Wiener Architekten Alfred
Soulek schließen sich auf S. 186 und 187 an. Das hübsche
Tischchen aus polierter Waldkirsche (Abb. S. 186 oben)
will beim Frisieren der Dame dienen. Der niedliche Sekretär
(Abb. S. 186 unten) besteht aus deutschem Nußbaum; eben-
so der Teewagen (Abb. oben), mit Glas-Abstellflächen und
verchromten Metallteilen. Ein Stilleben für sich bildet das
feingliedrige metallene Likörtischchen mit Platte aus Opak-
glas, das sich mit einer schlanken Standlampe unter einem
weiten naturfarbenen Schantung-Schirm zu einer Lebens-
gemeinschaft zusammengefunden hat (Abb. nebenstehend).
Es sind handwerklich solide gearbeitete, brauchbare und
zugleich fügsame Geräte, die wir hier vor uns haben, leicht
unterzubringen und in jeden Zusammenhang passend. H. R.
»STANDLAMPE« BLANKES MESSING MIT OPAKGLAS, SCHIRM: ROHSEIDE
ENTW. ARCH. ALFRED SOULEK. - FOTOS: MADENSKY (3), REIFENSTEIN (1)