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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 49.1938

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Moretti, Bruno: Eine Italienische Wohnhaus-Einrichtung
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https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0209

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MARIO QUARTI-MAILAND »HAUS C.«

WOHNHALLE MIT TREPPENAUFGANG

EINE ITALIENISCHE WOHNHAUS-EINRICHTUNG

VON BRUNO MORETT1 —MAILAND

Die hier gezeigten Abbildungen stammen sämt-
lich aus einer vor kurzem an der Mailänder
Stadtgrenze erbauten Villa. Das Gebäude an sich
weist weder in seinem Grundriß, noch in seinem
Aufbau architektonische Besonderheiten auf, be-
achtlich sind hingegen der erlesene Geschmack und
der für die Innenausstattung aufgewandte Reichtum,
Beweise hohen Stilgefühls, Beweise dafür, daß nun
auch in Italien der wohlhabende Bürger an der
prunkvollen Überladenheit keinen Gefallen mehr
findet, ohne dabei jedoch auf Luxus - auf den richtig
verstandenen Luxus des wertvollen, vornehm echten
Materials - zu verzichten.

Die italienische Wohnbaukunst stand nach 1850,
d. h. also nachdem die klassizistische Tradition ab-
gestreift war, unter den mannigfaltigsten inter-
nationalen Einflüssen, ohne aber je eine ausge-
sprochene Richtung zu finden. Heute, da nun die

1938. VI. 1

jüngste Krise der maschinell betriebenen Wohnung,
der blockigen, serienmäßig erzeugten reinen »Zweck«-
Möbel restlos oder nahezu restlos überwunden ist,
erstehen schüchtern und vorerst noch spärlich die
klassischen, mit Künstlersinn geschaffenen Formen
des Hausrats, die einfach ruhigen, harmonischen
Linien der Ausstattung wieder.

Ein Beispiel für diese glückliche Wendung bietet
eben das Haus C. in Mailand, das wir hier an Hand
einiger Lichtbilder erläutern wollen. Unseren Lesern
Mario Quarti zu nennen, hatten wir bei Beschrei-
bung des Hausrats des Architekten Paolo Buffa
(Novemberheft 1937) schon Gelegenheit.

Mario Quarti ist der Sohn und treue, zielbewußte
Nachfolger Eugenio Quartis,der zu seiner Zeit in Italien
als Innenraumgestalter einen großen Namen hatte.

Im Gespräch über seine letzte Schöpfung äußerte
Mario Quarti: »Zu allen Zeiten habe ich, wie heute,
 
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