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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 49.1938

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Pechmann, Günther von: Deutsche Werkstätten Dresden-Hellerau
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https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0293

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INNEN-DEKORATION

279

»SPEISEZIMMERMÖBEL« BIRNBAUMHOLZ DUNKEL POLIERT, ANRICHTE MIT MARMORPLATTE

Die Anfänge der Deutschen Werkstätten ent-
wickelten sich fast gleichzeitig in Dresden und in
München. In Dresden gründete Karl Schmidt im
Jahre 1898 die Dresdener Werkstätten für Hand-
werkskunst mit zunächst nur wenigen Arbeitern,
aber in engster Fühlung mit schöpferischen und
selbständig empfindenden Künstlern. In München
entstanden unter Führung Karl Bertschs und des
Malers Adelbert Niemeyer die Münchener Werk-
stätten für Wohnungseinrichtung mit dem gleichen
Ziel der engsten Verbindung künstlerischer und
handwerklicher Leistung. Die Gemeinsamkeit der
künstlerischen Absichten führte einige Jahre später
zur Vereinigung der beiden Unternehmen unter dem
Namen Deutsche Werkstätten für Hand-
werkskunst mit dem Sitz in Dresden und München.
Durch den Bau der Möbelfabrik in Hellerau bei
Dresden verlegte sich der Schwerpunkt der Produk-
tion mehr und mehr dahin. Die gleichzeitig begrün-
dete und aufgebaute Gartenstadtsiedlung Hellerau
verdankt ihr Entstehen der Initiative der Deutschen
Werkstätten. Dem ursprünglichen Sinn ihrer Grün-

dung sind die Deutschen Werkstätten in den nun
beinahe 40 Jahren ihres Bestehens immer treu ge-
blieben, und das gab ihnen in Deutschland die künst-
lerische Führung in dem auf allen Gebieten aufblü-
henden Kunstgewerbe.

Sehr früh erhielten sie größere öffentliche Auf-
träge. Schon vor dem Kriege wurde ihnen die Ein-
richtung der Offiziersmessen in einer Reihe von
Kriegsschiffen übertragen. Und eine stattliche An-
zahl großer Überseedampfer, die von den Deutschen
Werkstätten eingerichtet wurden, wirbt im Ausland
für deutsches Handwerk.

Nach dem Kriege wandten sich die Deutschen
Werkstätten mit der Ausbildung eines neuen Holz-
haustyps dem Holzhausbau im großen Maßstab und
speziell der Holzhaussiedlung zu, wovon heute schon
mehrere von den Deutschen Werkstätten aufgebaute
Siedlungen zeugen.

Immer wieder werden neue Formen, neue Typen,
neue Konstruktionen versucht und durchgebildet.
Eine Menge neuartiger Kleinmöbel, neue Tür- und
neue Fensterkonstruktionen sind so entstanden. In
 
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