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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 49.1938

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Tschauner, Ellie: Handwerk aus aller Welt: von der internationalen Handwerks-Ausstellung in Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0359

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INNEN-DE KORATI ON

345

»SCHWEDISCHES WOHNZIMMER« ENTWURF: ARCHITEKTEN O. UND D. N1ELSSON-STOCKHOLM. - LANDERSCHAU DER l.H. A.

wurf: Professor Reinhold Stotz-Wuppertal-Barmen.

Von ihm stammt auch die Anregung zu dem »Ar-
beitszimmer eines Schriftstellers« (Abb. S. 350), bei
dem es darum ging, auf beschränktem Raum mög-
lichst zahlreiche und übersichtliche Unterbringungs-
möglichkeiten für Buch- und Schriftmaterial aller Art
zu schaffen. Dies wurde durch zwei verschiedene
wandlange Schrankkombinationen (Anbaumöbel) er-
reicht. Eine Seite ist von verglasten Bücherspinden
überhöht. Alle Möbel sind aus gewachstem Rüster-
holz. Hocker und Stühle haben schwarze Lederbezüge,
die mit Reihen weißer Zierknöpfe abgesetzt sind. Das
breite Schlafsofa, das mit Tisch und Stühlen zugleich
die Speise-Ecke bildet, ist mit grünem Handwebstoff,
die Schreibtischplatte mit Naturleder bezogen. Hell-
rot-beige-braune Teppiche und eine praktische Ver-
teilung der Beleuchtungskörper geben dem Raum
Wohnlichkeit und Wärme. Es ist ein ideales Wohn-
Arbeitszimmer, das auf der Ausstellung besondere
Anerkennung fand.

Für die eingangs erwähnte Extravaganz der Fran-
zosen ist das Boudoir (Abb. S. 348) ein treffendes Bei-
spiel. Farblich ist ein greller Dreiklang von Schwarz,
Hellrot und Gelblichweiß zusammengestellt. Stoff-

lich: Marmor und Bronze zu dem Ziertisch vorn in der
Mitte, schwarzes Opakglas zur Schreibtischplatte und
zur Bartür im gelblichweißen Holzumbau der schwar-
zen Sammetcouch mit gesteppten Atlaskissen. Am
anderenEnde derCouch ist eine Klappe für Aufnahme
des Telefonapparates eingebaut. Die Schranktüren
und die Schieben des kleinen Schreibtisches mit der
bizarren abgeblendeten Lampe sind mit Schweinsleder
bezogen. Die hellroten Saffianbezüge der Sessel sind
weiß gepaspelt. In der Phantasiedekoration des Fen-
sters kehren die gelblichen und rötlichen Tönungen
wieder; ein sehr dicker heller Schafwollteppich gibt
den Untergrund für die gesamte Möbelgruppe. Diese
in ihrer Eigenwilligkeit gut gelöste Zusammenstel-
lung stammt von Hirler-Straßburg.

Dezenter ist ein Speisezimmer-Entwurf von E.
Jaquemin-Straßburg (Abb. S. 344), der Ebenholz mit
schwarzem Marmor vereinigt im Eßtisch, mit cham-
pagnerfarbenem Atlas in den Sesseln, mit breiter Sil-
bereinfassung und Silberknöpfen inBüfett und Vitrine.
Diesen Silberton nimmt die Spiegelrückwand der
Vitrine nochmals auf. Das Büfett ist gleichfalls mit
einer schwarzen Marmorplatte belegt.

Von gediegener Schlichtheit sind dagegen das
 
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