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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 49.1938

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R.: Wiener Wohnräume: zu den Arbeiten des Architekten F. Dex, Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0387

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INN EN-DE KORATI ON

373

ARCHITEKT JOSEF F. DEX »AUS DEM NEBENSTEHENDEN ARBEITSZIMMER EINES SCHRIFTSTELLERS«

verdichtet (Abb. S. 375). Durch eine Schrankwand
aus dunklem Nußbaumholz führt ins Badezimmer
eine Tür, die als Ankleidespiegel gestaltet ist. Feine
Farbenklänge beherrschen den Raum. Der karierte
Chintz, der die Bettwände und Sessel bekleidet, hat
braune Linien auf Elfenbeingrund. Bettdecke und
Hocker sind mit erdbeerrotem Chintz bespannt, die
Wände liegen in hellem Blaurosa; als dunkelster Ton
faßt das Terrakottbraun des Filz-Bodenbelags alle
Raumfarben edel zusammen.

In eine Wohnung, welche der Architekt für eine
alleinstehende Dame entworfen hat, führen die Wohn-
zimmer-Ausschnitte S. 366/7. Da in diesem Raum zu-
gleich die Türen zum Eß- und zum Schlafzimmer lie-
gen, mußte er als eine Art Diele dienen. Daher wurde
der Gesamtraum durch einen dichten Vorhang geteilt
(Abb. S. 366, vorn), welcher dem Schlafzimmer mehr
Ruhe sichert und der Bedienung ungesehene Arbeit
beim Decken und Abdecken im Speisezimmer ermög-
licht. In den Stunden, da diese Störungen nicht ge-
geben sind, kann der Vorhang offen bleiben. Eine ge-
mütliche Sitzecke ist gebildet aus einer Polsterbank
mit Daunen-Rückkissen, welche von der rückwär-
tigen Tür über Eck bis zum kastenartigen Kamin (ver-

putztes Mauerwerk) geht, ferner aus einem Tisch mit
Glasplatte und einigen eigenartig gestalteten Polster-
sesseln. Seitlich am Fenster, das zum Garten blickt,
ergibt sich ein hübscher Arbeitsplatz mit Sessel, Näh-
tisch und einem nett ersonnenen Gerät, welches zu-
gleich als Schreibtisch und Bücherständer dient. Das
Holzwerk in diesem Raum besteht aus hellgrauem
Ahorn, die Bezugstoffe samt dem Teppich bewegen
sich in verschiedenen Schattierungen von Weinüla.
Die weißseidenen Fenstervorhänge stimmen zum
Weiß der Wand. - Im Eßzimmer der gleichen Woh-
nung steht der auf S. 371 abgebildete Barschrank,
dessen zwei Seitenklappen, mit Spiegelglas belegt, be-
queme Absteilflächen liefern.

Eine Sache für sich ist an dritter Stelle das Eßzim-
mer, welches die Abbildungen S. 368-370 schildern.
Zum besonderen Schmuck wird ihm eine wandfül-
lende, eingebaute Vitrine von Kommodenhöhe, die
sich seitlich an einen gemauerten und verputzten Ka-
min anschließt (Abb. S. 370). Oberhalb dieser Vitrine
ist die Wand etwas vorgenommen, so daß sich ein ver-
tieftes, wandbreites Abstellfach bildet; der Wandvor-
sprung enthält am unteren Rande eine unsichtbare,
effektvolle Beleuchtung für die darunter aufgestellten
 
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