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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 54.1943

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Schmucklose Schlichtheit
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https://doi.org/10.11588/diglit.10969#0083

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INNEN-DEKORATION

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WOHN- UND ARBEITSZIMMER MIT SCHREIBSCHRÄNKCHEN FflR NSV.-KINDERGÄRTNERINNEN
ENTW. ARCH. ALBERT HABERER UND PAUL HEIM-STUTTGART. - AUFNAHMEN: W. MOEGLE

dringen mit hundert Rufen heran und leiten unaus-
gesetzt einen Strom von Gemeinschaftsbeziehung
durch die Räume. Die moderne Wohnung gehört zu
einem Menschen, dessen Teilhabe am Leben der Na-
tur und der Mitmenschen überschwenglich sicherge-
stellt ist als eine Wirklichkeit; und wenn diese Woh-
nung schmucklos ist, so deshalb, weil sie aus Fülle
der realen. Lebensbeziehung nicht mehr des
reflektierten Lebensscheines bedarf.

In der Schlichtheit der heutigen Wohnung wirkt

sich das Gesetz aus, daß die »Erfüllung« nicht in der
Widerspiegelung oder in der künstlichen Zurüstung
gesucht zu werden braucht. Man sieht dies Gesetz in
der Menschenwelt erfüllt: Der Mann, der wirklich
etwas ist, dekoriert sich nicht; die Schönheit, wo sie
in einem Menschen erscheint, liebt Einfachheit des
Auftretens. Und so ergibt sich auch, daß die aus-
gesprochene Schlichtheit der neuzeitlichen Wohnung
nur zu erklären ist daraus, daß der zugehörige
Mensch das Leben selbst lebt. - schr.
 
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