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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 54.1943

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Spörhase, Rolf: Sommerhaus zwischen Wald und Heide
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https://doi.org/10.11588/diglit.10969#0127

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ARCHITEKT RUDOLF LODDERS-HAMBURG-ALTONA »SOMMERHAUS IN DER LONEBUROER HEIDE«

SOMMERHAUS ZWISCHEN WALD UND HEIDE

Am Westrand der Lüneburger Heide, zwischen
il Bremen und Hamburg, angelehnt an einen Kie-
fernwald und mit dem Blick auf die Heideebene,
wurde 1933/34 den anspruchlosesten Mitteln eine
kleine Jagdhütte gebaut. Sie wurde über einer Grund-
fläche von 6 zu 12 Meter in Holz aufgeführt und mit
Reth gedeckt, an einer Ecke wies sie einen überdeck-
ten halbrunden, offenen Sitzplatz auf. Der Grundriß
zeigt in der linken Hälfte noch die beiderseitig ver-
schalte Fachwerkkonstruktion, in der das Haus er-
richtet wurde, auch der halbrunde Vorbau ist erkenn-
bar. Weder Bauherr noch Architekt dachten damals
an eine etwaige künftige Erweiterung des Gebäudes.

Erst vier Jahre später trat der Wunsch auf, statt des
einstmals geplanten Wochenendhauses ein Sommer-
haus zu besitzen, das auch für längeren Ferienaufent-
halt der Familie geeignet sein sollte. Deshalb wurde
eine Erweiterung in massiver Bauweise erwogen.
Einen solchen Massivbau mit dem möglichst zu er-
haltenden Holzhaus zu verbinden, erwies sich nun
als eine problematische Aufgabe.

1943. V. 1

Es ist gut, diese Vorgeschichte zu kennen, denn es
wird kaum jemand beim Betrachten der Bilder das
Ganze nicht als eine gewachsene Einheit empfinden.
Das jetzt vorliegende erscheint als ein schönes Bei-
spiel für die Lösung der Aufgabe, aus einem kleinen,
in sich geschlossenen Hausorganismus, für den ja zu-
nächst nur geringe Mittel zur Verfügung standen, ein
geräumigeres Gebäude zu entwickeln, das wiederum
eine in sich geschlossene Einheit darstellt. Dabei
wurde sparsam gewirtschaftet. Die befriedigende Wir-
kung ist nicht durch Aufwand erzielt, sondern durch
eine geistreiche Konzeption, bei der auch das jetzige
Ergebnis sich selbstverständlich in die landschaftliche
Umgebung stellt.

Der neue spitzwinklige massive Giebelbau durch-
kreuzt den älteren Holzteil. Auf der einen Seite ist der
Giebel auf zwei Füße gestellt und birgt unter sich eine
geräumige gedeckte Terrasse, an deren Rückwand die
Holzverkleidung des alten Baukörpers durchläuft. So
ist dessen Wirkung nicht durch das schwere Mauer-
werk hart durchschnitten, sondern beides ist in locke-
 
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