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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 1.1886

DOI Artikel:
Engelmann, Richard: Harpyie
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29675#0227

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Denkmal: eine in Vulci 1834 gefundene, aus Gerhards Besitz in das Berliner Museum
übergegangene Vase (vergl. Furtwängler Katal. d. Vasen 2157), deren Zeichnungen
hier in halber Gröfse (das Gefäfs in Yg) abgebildet sind. Das Gesicht des Misch-
wesens ist wie eine Medusenmaske gestaltet d. h. mit Hauern und herausgestreckter
Zunge; Rumpf und Arme sind menschlich gebildet, der Rest vom Vogel entnommen:
vier Flügel sitzen auf dem Rücken, zwei nach oben, zwei nach abwärts gerichtet;
mit jeder der ausgestreckten Flände hat sie einen zappelnden und sich umblicken-
clen nackten Knaben am Handgelenk gefafst. Die Bedeutung liegt klar zu Tage:
es ist ein Todesdämon, wie es dem Charakter der Harpyien entspricht1. Die Ver-
mischung mit dem Gorgonentypus kann nicht auffallen, wenn man bedenkt, wie
nahe diese Gestalten unter einander verwandt sind, ja wie sie geradezu in einander
übergehen (vgl. Roscher Myth. Lex., Harpyien).

Sehr grofse Übereinstimmung mit der hier abgebildeten Darstellung bietet
das Relief einer in Picenum gefundenen bronzenen Situla (Notizie d. scavi 1877
S. 114. Arch. Zeitg. XXXV S. 179); nur dafs die Flarpyie die zwei nackten Knaben
nicht blofs mit je einer ITand am Flandgelenk, sondern auch mit je einem Fufse an
der ITüfte gepackt hat.

3) Hom. a 241, ’c, 371, o. 77. Kaibel epigr.gr. 1046, 13: ouvsv.a o't Ttatoas — "ApTuuat KXauIwve? dcvrj-

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Jahrbuch des archäologisclien Tnstituts I.


 
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