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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 22.1907

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Studniczka, Franz: Zu Lakoonbildwerken
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Hackl, Rudolf: Zwei frühattische Gefässe der Münchner Vasensammlung (2)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44282#0154
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R. Hackl, Zwei frühattische Gefäße der Münchner Vasensammlung.

I4I

unrichtig, weil unverträglich mit dem bekannten, an jedem Abguß sichtbaren
Rest ihres Schwanzendes unter dem rechten Schulterblatt (Förster 3). Amelung
wird im II. Bande seines Vatikankataloges bald einen anderen Ergänzungsvorschlag
begründen. An einem dritten arbeitet Treu im Dresdner Albertinum. Aber er
mußte zu diesem Zwecke den Pollakschen Arm um ein Neuntel vergrößern. Denn, wie
letzterer nicht verschweigt, ist dieser rechte Arm etwas kleiner als der linke der
Gruppe. Pollak meint jetzt (279), daß solch ein Maßunterschied von den Künstlern
aus irgendwelchen Gründen der Aufstellung beabsichtigt gewesen sein könnte. In
den vorläufigen Berichten aber war eben von einer um ein Neuntel kleinern Wieder-
holung die Rede (Förster 6), ich fürchte mit besserem Rechte. Solch minimale
Verkleinerung nun wäre meines Wissens etwas im Altertum ganz Unerhörtes.
Dazu kommt eine erhebliche Stilverschiedenheit sowie die Bedenken gegen so
stark geknickte Haltung des Ellenbogens des Laokoon, die Förster dargelegt hat
(S. 5 Anm. 19). Und kann schließlich nicht ein rechter, mit einer Schlange rin-
gender Arm irgend einer andern Gestalt, etwa einem Satyr oder Giganten ange-
hört haben? Kurz, ναφε καί μέμνασ’ άπιστείν, statt allzubald von einer »heureuse
trouvaille« zu sprechen und sie in populären Werken zu verbreiten.
Leipzig. , Franz Studniczka.

ZWEI FRÜHATTISCHE GEFÄSSE DER MÜNCHNER
VASENSAMMLUNG.
NACHTRAG ZU HEFT II, S. 78Ά
Auf einer erst nach Drucklegung meines Aufsatzes in Heft 2 unternommenen
Reise nach Dresden, Berlin und Kopenhagen hatte ich Gelegenheit, eine Anzahl
auf den genannten Aufsatz bezüglicher Notizen zu machen, die hier nachzutragen
ich nicht versäumen möchte.
Zu den Pferdekopfamphoren:
In Dresden befindet sich unter Inv. Nr. 1773 ein Exemplar der großen
Athener Pferdekopfamphoren. Es stammt aus Attika und ist von guter Erhaltung.
Höhe 0,545 m. Erwähnt im Anzeiger 1902 S. 117.
Herrn Dr. Zahn verdanke ich Hinweis und Photographie einer kleinen Pferde-
kopfamphora in Corneto. Der Typus ist der von mir unter 1 b angeführte.
Eine in Berlin befindliche kleine Pferdekopfamphora, aus Kamiros stammend,
ist in Furtwänglers Katalog (Nr. 1654) der korinthischen Fabrik zugewiesen. Der
Typus ist wieder der von ib, der Ton ist aber entschieden heller, die Ausführung
entschieden geringer und flüchtiger als bei den attischen Beispielen. Es kann sich
nur um eine korinthische schlechte Imitation der attischen Vorbilder handeln.
 
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