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Deutsches Archäologisches Institut [Hrsg.]; Archäologisches Institut des Deutschen Reiches [Hrsg.]
Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts: JdI — 22.1907

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Studniczka, Franz: Der Rennwagen im syrischen-phönikischen Gebiet
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https://doi.org/10.11588/diglit.44282#0160
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F. Studniczka, Der Rennwagen im syrisch-phönikischen Gebiet.

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Holzwagen aus Ägypten in Florenz (Text bei 1, ia).

DER RENNWAGEN
IM SYRISCH-PHÖNIKISCHEN GEBIET.
Welch wichtige Aufgabe die mannigfaltigen Formen des leichten Rennwagens,
dessen sich viele Völker des Altertums namentlich für Jagd und Krieg bedienten,
der kunst- und kulturgeschichtlichen Forschung bieten, darauf wurde in neuerer
Zeit öfter mit Nachdruck hingewiesen. Für Griechenland habe wohl zuerst ich
im Jahrbuch V 1890 S. 147 ff einen grundlegenden Unterschied zwischen mutter-
ländischen und östlichen Formen hervorgehoben. Von mir veranlaßt und angeleitet
unternahm dann Oskar Nuoffer eine Bearbeitung des ganzen Themas, die natürlich
mit dem alten Orient zu beginnen hatte. Aber er vollendete nur die 1904 er-
schienene Leipziger Doktordissertation »Der Rennwagen im Altertum, erster Teil«
(86 Seiten und 20 Abbildungen auf 9 Tafeln1), die nach einer allgemeinen Einlei-
tung bloß die vier Kapitel: I. Ägypten, II. Syrien nach den ägyptischen Denk-
mälern, III. Mesopotamien, IV. Persien samt Baktrien, ausführlich abhandelt. Nur
gelegentlich und in dem letzten summarisch gehaltenen Abschnitt »Schlußübersicht
und Ausblick« berücksichtigt Nuofters Schrift auch »die Fülle des Stoffes, welchen
das weite syrisch-phönikische Denkmälergebiet, einschließlich Cyperns, für das
1. Jahrtausend darbietet« (S. 79). Sie bemerkt über dieses Gebiet im allgemeinen
noch folgendes: »Seine große Bedeutung . . . liegt hauptsächlich darin, daß es
damals, wie wahrscheinlich schon in mykenischer Zeit, den Übergang orientalischer
Formen nach Griechenland vermittelt hat. Aber dieses syrische Material vorzu-
führen, seine komplizierten Beziehungen zu entwirren, das ist eine Aufgabe, die
fast ebensoviel Raum beansprucht wie das bisher Vorgetragene. Wesentlich Neues
würde uns dabei kaum entgegentreten, sondern hauptsächlich die Rezeption aus-

’) Über eine Anzahl von Exemplaren der nicht im
Buchhandel erschienenen Schrift verfügt noch die

Philosophische Fakultät und das Archäologische
Institut der Universität Leipzig.

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