Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 3.1830

DOI Artikel:
Braun, ...: Über Anwendung des Trafs-Bétons zur Fundamentirung der Gebäude
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.19264#0120

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
112

6. Braun, Trafs-BtHon zu Fundamenten.

6.

Über Anwendung des Trafs- Betons zur Fundamen

tirung der Gebäude.

(Von dem Herrn Hof-Bau-Inspector Braun zu Berlin.)

Es ist bekannt, dafs altere lind neuere Baumeister sich häufig des Betons
zu den Fundamenten der Wasserbauten bedienten; seltener scheint derselbe
zur Befestigung eines schlechten Baugrundes, worauf Land-Gebäude von
Bedeutung aufgeführt werden sollen, benutzt worden zu sein, und doch
dürfte der, besonders mit einem cementartigen Materiale gemischte und
zubereitete Beton, in Masse gelegt, in manchen von dem Baumeister nach
den Umständen zu erachtenden Fällen nicht ohne bedeutenden [Vortheil
ZU benutzen und besonders den kostspieligen Pfahlrosten vorzuziehen sein.

Angenommen, ein Gebäude solle auf einer Stelle erbaut werden, wo
der feste Baugrund so tief liegt, dafs nach den gewöhnlichen Regeln Pin
Pfahlrost nöthig ist, der Grund über dem gewachsenen festen Boden aber
(welcher letztere jedoch bedingungsweise ziemlich horizontal liegen müfste)
bestände aus aufgeschwemmten, zu geringen Widerstand leistenden Erd-
Arten, und es wäre (was freilich nicht sein kann) möglich, den unfesten
Grund in seiner ganzen Länge und Breite mit einer einzigen, hinreichend
starken und festen Fels-Platte zu bedecken, so hätte es wohl kein Be-
denken, dafs darauf jedes, auch das schwerste Gebäude aufgeführt werden
keimte, indem die Last desselben, nun auf eine sehr grofse Basis vertheilt,
einen ungeheuren Widerstand der darunter befindlichen Erde erfahren und
daher vielleicht nicht im geringsten, oder doch nur sehr wenig und nur
gleiclimäfsig sich senken würde.

Statt der Fels-Platte ist es nun möglich, durch Kunst, und sogar
mit leichter Mühe, und nach Verhaltnifs mit geringen Kosten, an Ort und -
Stelle eine Steinmasse zu erzeugen, die sehr bald eine solche Härte und
Dichtigkeit erhält, dafs sich darauf fast wie auf einem Fels bauen läfst.
 
Annotationen