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Journal für die Baukunst: in zwanglosen Heften — 10.1836

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1. Heft
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Wilhelmy: Beschreibung eines zu Berlin erbauten eisernen Dampfschiffes
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https://doi.org/10.11588/diglit.42057#0010

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2 1. Wilhelmy, Beschreibung eines zu Berlin erbauten eisernen Dampfschiffes,
Schiffes aufgestellt und mit einander fest verbunden. Sie bestehen aus
geschmiedeten Eck- und Angeleisen c, c (Taf. II. Fig. 9.), mit Holz aus-
gefuttert, welche durch eiserne Anker oder Winkel mit einander verbun-
den sind; auch sind, um das Gerippe noch mehr in unverrückbarer Lage
zu erhalten, und um das sogenannte Durchliegen des Schiffes zu verhüten,
die unteren Rahmstücke durch diagonal liegende Breitflacheisen verbunden.
Auf dem Boden des Schiffes liegen starke hölzerne Balken y, y (Fig. 13.
und 14. Taf. VI.), die die Last der Dampfmaschinen vertheilen. Die Sei-
ten des Gerippes sind mit 4 Fufs langen, 2 Fufs breiten und | Zoll star-
ken Tafeln a, a (Fig. 2. Taf. I.) aus geschmiedeten Eisenblechen beklei-
det. Der Quadrat-Fufs dieser Tafeln wiegt 5 Pfund. Die Tafeln sind
zusammengeniethet, ohne dafs etwas in die Fugen gelegt wäre. Auf je-
den Zoll Fuge befindet sich ein Nieth; 13 Niethe wiegen 1 Pfund; die
Tafeln greifen 1£ Zoll über einander; den Boden bilden ebenfalls solche
Tafeln; jedoch sind dieselben hier 41 Zoll dick. Sämmtliche Eisenbleche
sind vom Königl. Hüttenwerke zu Neustadt-Eberswalde bezogen.
An der Stelle, wo die Seitenwände auf dem Boden des Schiffes aufstehen,
sind, der gröfseren Dichtigkeit und Festigkeit wegen, Reihen eiserner Ta-
feln, von 8 Fufs lang, 14 Zoll breit und | Zoll dick, am Boden und an
den Seiten des Schiffes befestigt.
Das Verdeck hat einen hölzernen Bretterboden, welcher unmittel-
bar auf die oberen Rahmstücke des Gerippes befestigt ist.
Auf die Überbauhölzer Z», b (Fig. 1. und 4. Taf. I.) sind Zapfenlager
für die Ruderräderwelle angebracht. Diese Überbauhölzer werden von
eisernen Stützen c, c (Fig. 2. und 4.) getragen.
Licht erhalten die inneren Räume des Schiffes durch die über das
Verdeck hervorspringenden Fenster d, e, f, g, /?, i (Fig. 1.). Die Treppe
k (Fig. 3.) führt zu den beiden Kajüten für Herren und für Damen. Diese
beiden Kajüten sind sehr elegant und bequem eingerichtet und mit polir-
tem Mahagoniholz ausgelegt; auch befinden sich Schlafbänke mit Matratzen
darin. Die sehr winkligen Räume sind sehr zweckmäfsig zu Schrän-
ken, Kasten und Nebenabtheilungen der Kajüten benutzt; überhaupt ist
grofse Eleganz mit der möglichsten Bequemlichkeit verbunden worden.
Die Treppe l (Fig. 3.) führt zu derjenigen Abtheilung des Schiffes, in
welcher sich die Dampfmaschinen uud die Kessel befinden. Die Fenster
ff (Fig. 1.) erleuchten die Maschinenkammer, und das über der Treppe
 
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