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Hlarfgraf Subwig (Seorg erbeb fein (Sias.
(Er, bes berühmten Efeiben Subwig Wilhelm Ziad?»
folger, war ein ftattlidjer junger Ejerr von fünf»
unbjwanjig 3al?ren, fd?°n als fiebenjäfyriger
Knabe bes Vaters beraubt, aber mit järtlidjer
Stiebe an ber Illutter unb Dormünberin fyangenb
unb bereu Kegierungsfuiift mit Segeifterung
anertennenb.
„Huf bas <Sebeit?en ber eigenften Sdjopfung
3t]rer ijodjfürftlidjen Durd?laud;t unferer jrait
Illutter Siebben, möge bas Sd?Iö§d;en bas bleiben,
was fein Harne befagt: ber Liebling feiner t?ol?en
Sefi^erin, mögen ber l?ol?eit ^rau unb fyodjbero
werten (Säften nur angenehme Zage barin be«
fdjicben fein," rief er, wäljreub ein järtlidjer
Slict bas feurige bunfle Huge ber trog il?ren
fünfzig Jahren immer nod; fdjönen Hlarfgräftn
traf. Hüt geller Hlutterfreube erwiberte fie ben«
felben unb fat; bann in freubigem Stog auf bie
jugenblidje (Bemaljlin bes Solptes, Hlaria Huna
prinjeffin von Sdjwarsenberg, weld;e, ber Illutter
igres (Satten in finblid?er Siebe jngetfjan, als
erfte bas (Blas ber ^iirftin berührte. Diefe ftiefj
nochmals mit ber Sd;wiegertod;ter an: „Huf
unfer (Enfelfinb, bas l?ier fpielen fall," fagte
fie leife.
Hlarfgraf Subwig (Seorgs jüngerer Sruber,
ber jum geiftlidjeu Staube beftimmte unb bie
Domljerrenwürbe 311 Köln erwartenbe Huguft
(Seorg gob auf ben IDinf bet Hlutter bas Hlat?l
auf, inbem er ein (Bebet fprad?. Darin empfahl
er bie ^avorite unb igre Sewolpter bem befon«
bern Sdjutje bes £?öd?ften.
Dladjbem bie (Säfte nad; Haftatt jurücfgefetjrt
waren unb nur nod; bie Cafelbecter iljres Hmtes
walteten, fat? man bie Illarfgräftn auf ben Hrm
bes jungem Sohnes geftügt, burd? bie einfamften
partien bes partes waubelm Hn einem Wiefen»
plan inmitten ber büfterften Hannen blieb fie
ftel?en. Das Hlonblidjt fiel auf bie Hütte bes
grünen planes, bie Säume 3eid?netenpl?antaftijd?e
Silber in ben gellen Hlonbfdjein. 3mmer beut«
lid?er traten biefelben hervor, ein fanfter IVinb
bewegte bie §weige unb belebte bie Sdjatten.
 
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