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Mader, Felix [Hrsg.]; Bayern / Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]
Kunstdenkmäler von Bayern (4,4): Bezirksamt Passau — München, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.29173#0034
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i6

IV. B.-A. Passau.

farrki rche.
Kreuzweg.
Grabsteine.

Geräte.

Glocken.

Seelen-
k a p e 11 e.

Altar.

Grabsteine.

Zutaten. Man dart an den Passauer Meister Joseph Bergler denken, von dem
Altarblätter in Vornbach (Tafel XXIII) stammen.

Grabsteine. Im Chor. i. An der Südseite. Rudolph Sigmund Roman Hor-
mayr von Hortenburg, Dekan und Pfarrer, f 1749. (Erbauer der Kirche.) Kalk-
stein, oben das Wappen. H. 1 m. — 2. An der Nördseite. Franz Xaver Furinger,
Dekan und Pfarrer, f 1775. Kalkstein, bemalt, unten das Wappen. — Ebenda.

3. Andreas Hieronymus Pamler, Dekan und Pfarrer, f 1782. Kalkstein bemalt, unten
Wappen in guter Ausführung. Den Grabstein fertigte der Bildhauer Franz Reit-
mayer in Vilshofen, der Maler Erhard Anton Nöbl daselbst faßte ihn. (O. A. P.,
Fasz. Aicha v. W., Nr. 50.) — An der Nordseite des Langhauses. 1. Sigmund Fried-
rich Süntzl von Seldenau auf Aicha, f 4. Oktober 1689, und dessen Gemahlin Cor-
dulajakobe, geb. Scharfseder von Rieckberting, f . .. (nicht ausgefüllt). Platte aus
rotem Marmor. Uber der Inschrift des Ehewappen, seitlich Akanthusranken. H.
1,50 m. — 2. Philipp Hofmann, Pfleger zu Fürstenstein, f 8. März 1759. Einfache
Kalksteinplatte. — 3. Joh. Andreas Hofmann, Hochgräflich Perusascher Pfleger zu
Fürstenstein, f 20. Juni 1756. Kartusche, oben das Wappen. Kalkstein. H. 0,50 m. —

4. Joseph Bartholomäus Sageder, kurpfalzbayrischer Hofratssekretär, dann Pfleger
der Perusaschen Herrschaft Fürstenstein, f 16. April 1795. Kalksteinplatte mit
kleinem Wappen.

Monstranz. Silber, vergoldet. Klassizistische Arbeit der Frühzeit des 19. Jahr-
hunderts. An der Sonne Traubenkranz und Engelchen. Beschauzeichen Passau.
Meistermarke des Felix Storr. (Vgl. Kunstdenkmäler von Niederbayern, III, Stadt
Passau, S. 84.) — Kelche. Silber vergoldet, bzw. teilvergoldet. 1. Frührokoko-
arbeit um 1730-—40 mit Bandwerk und Gittern. Beschauzeichen Passau. Meister-
marke Jedenfalls Joseph Cölestin Plosauer1). — 2. Klassizistisch, gleichzeitig

mit der Monstranz und vom gleichen Goldschmid. An Fuß und Kupa bunte Emails
in Granatenfassung. — Altarleuchter, getrieben, teils vom Ende des 17. Jahr-
hunderts, teils um 1735. Weißblech.

Glocken. 1. Mit dem Namen der hl. drei Könige in gotischen Majuskeln
zwischen zwei Reifen. 14. Jahrhundert. — 2. 1707 von Nikolaus Drakh in Passau ge-
gossen. Am Hals zweizeilige Umschrift und schöner Fries mit Engelsköpfchen und
Frachtstücken. Am Mantel figürliche Reliefs. — 3. 1830 von Samassa in Passau gegossen.
Geschmackvoll mit Figuren und Ornamenten in klassizistischem Stil ausgestattet.

SEELENKAPELLE. Rechteckiger Raum mit Spiegeldecke. Die Decke
zeigt eine figurenreiche Bemalung, die um 1735 ausgeführt wurde: Darstellung der
letzten Dinge in Kartuschen, geschickt disponiert, in der Ausführung handwerklich
oder durch Restauration verdorben.

Altar. Das Altarblatt trägt die Jahreszahl i6gj, der Stil des Altares ist aber
der um Mitte des 17. Jahrhunderts. Zwei Säulen tragen eine Giebelarchitektur
mit Nische, in der die Figur des hl. Michael steht. Zu seiten des Altars Schweif-
werk in Beschlägformen. Das Altarblatt stellt das Fegfeuer dar. (Fig. 6.)

Am Zugang von der Kirche hübsches Eisengitter, um 1735.

Grabsteine. 1. Jörg Püchler zu Aicha, f 2. November 1510, und Agnes
Figershofer, seine Hausfrau, f .... (Daten fehlen.) Unter der Inschrift abgetretenes

') Der Goldschmied Joseph Plosauer (Plasauer) wird von 1725 ab im Taufbuch von St. Paul
genannt. 1727 erscheint er unter dem Namen Joseph Cölestin. Der 1706 erwähnte Goldschmied
Mathias Plosauer ist wohl sein Vater. (K. A. L., R. CXIIIa, F. 50, Nr. 76.)
 
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