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IV. B.-A. Passau.
Schloß.
G a s t h o f.
Bildstöcke.
Pfarrkirch e.
Geschichte.
Beschreibung.
Himmelbett, ein Wohnkabinet, Audienzzimmer usw. Auf dem Altar der Kapelle
befand sich ein Mariahilfbild in weißlackiertem Rahmen und vergoldetem Laub-
werk mit Krone.
Unter den Bildern werden als Schöpfungen einheimischer Künstler genannt:
im Wintertafelzimmer ein Prospekt von Passau vom Ingenieur Joseph Haas, ein
Prospekt der Passauer Residenz von Goldberger, in einem Gastzimmer eine Skizze
von Bergler d. J. zu einem Altarblatt »in der außer Wien neugebauten Kirche ohne
Namen.«
GASTHAUS EDELFURTNFR. Im Hof befinden sich gemauerte Galerien,
wie sie für die Gegend charakteristisch sind. (Fig. 191.) Sie erinnern stilistisch an
gleichzeitige Bauten in Passau, im Hof des Rentamtes daselbst, auf Oberhaus usw.
(Vgl. Kunstdenkmäler von Niederbayern, III, Stadt Passau, S. 498.) Die Anlage ge-
hört dem späten 16. oder frühen 17. Jahrhundert an.
BILDSTÖCKE. 1. An der Westseite des Dorfes. (Fig. 192.) Auf ächtseitigem
Schaft, dessen Sockel im Boden steckt, Bildtabernakel, im Dreiecksgiebel bekrönt;
darauf Kreuz mit achtseitigem Durchschnitt der Balken. Am . Schaft oben die In-
schrift: 1447 Ano • a (fi'Mülner (oder Mülnet}). In der Bildnische modernes Kruzifix.
Granit. H. 2,10 m. — 2. Bei der Christophoruskirche. Bildstock von gleicher An-
lage, der Schaft ist hier gefast. (Fig. 192.) Der Fuß desselben enthält einen Opfer-
stock. Zu diesem Zweck ist der Schaft mit einem halbkreisförmig geschlossenen
Kanal durchbohrt; in der Mitte der Fußfläche Vertiefung für die nicht mehr vor-
handene Opferbüchse. Das Bild in der Nische ist neu. Spätgotisch. Granit.
H. 2,10 m.
TIEFENBACH.
KATH. PFARRKIRCHE ST. MARGARETHA. Diözesanstatistik, S. 302.
— Krick, S. 528 fr. — VN. XXXVI, 183 ff.
Die Pfarrei wurde im Jahre 1261 der Domgruft in Passau inkorporiert. (MB.
XXIX b, 430.) Die Kirche ist in ihrer heutigen Erscheinung ein spätgotischer Bau.
Die Wölbungen weisen auf die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Umfassungs-
mauern des Chores, die Gewölbekonsolen und der Turm scheinen aber frühgotisch
zu sein. 1844 wurde das Langhaus bis auf die östlichen Mauerbestände der Süd-
seite neu gebaut.
Vom alten Bau ist der spätgotische Chor erhalten, ferner der Turm an der
Nordseite desselben, die Sakristei an der Südseite und eine kleine Nebenkapelle
an der Südseite des Langhauses, anstoßend an die Sakristei.
Der eingezogene Chor hat ein Joch und Schluß in fünf Achteckseiten. Stern-
gewölbe mit gekehlten Rippen und einem Tellerstein. Die Rippen ruhen auf derben
Halbrunddiensten, die in der Flucht der Fenstersohlbänke hornartig endigen. Sie
haben derbe Kämpfer in Form von ungegliederten Steinplatten. (Wohl frühgotisch.)
Der Chorbogen ist spitzbogig, gefast. Die Fenster sind spitzbogig, zweiteilig, mit
einfachen Pässen im Maßwerk; Schräggewände. Der Chor hat Schrägsockel und
zweigeschossige Streben mit Pultdach.
jt Die Sakristei ist ein rechteckiger, hoher Raum mit Netzgewölbe, ohne Kon-
solen und Schlußsteine. (Jetzt unterteilt.) An der Südseite rechteckiges Fenster,
mit Kehle und gekreuzten Stäben. Zugang zum Chor mit geradem Sturz, das
IV. B.-A. Passau.
Schloß.
G a s t h o f.
Bildstöcke.
Pfarrkirch e.
Geschichte.
Beschreibung.
Himmelbett, ein Wohnkabinet, Audienzzimmer usw. Auf dem Altar der Kapelle
befand sich ein Mariahilfbild in weißlackiertem Rahmen und vergoldetem Laub-
werk mit Krone.
Unter den Bildern werden als Schöpfungen einheimischer Künstler genannt:
im Wintertafelzimmer ein Prospekt von Passau vom Ingenieur Joseph Haas, ein
Prospekt der Passauer Residenz von Goldberger, in einem Gastzimmer eine Skizze
von Bergler d. J. zu einem Altarblatt »in der außer Wien neugebauten Kirche ohne
Namen.«
GASTHAUS EDELFURTNFR. Im Hof befinden sich gemauerte Galerien,
wie sie für die Gegend charakteristisch sind. (Fig. 191.) Sie erinnern stilistisch an
gleichzeitige Bauten in Passau, im Hof des Rentamtes daselbst, auf Oberhaus usw.
(Vgl. Kunstdenkmäler von Niederbayern, III, Stadt Passau, S. 498.) Die Anlage ge-
hört dem späten 16. oder frühen 17. Jahrhundert an.
BILDSTÖCKE. 1. An der Westseite des Dorfes. (Fig. 192.) Auf ächtseitigem
Schaft, dessen Sockel im Boden steckt, Bildtabernakel, im Dreiecksgiebel bekrönt;
darauf Kreuz mit achtseitigem Durchschnitt der Balken. Am . Schaft oben die In-
schrift: 1447 Ano • a (fi'Mülner (oder Mülnet}). In der Bildnische modernes Kruzifix.
Granit. H. 2,10 m. — 2. Bei der Christophoruskirche. Bildstock von gleicher An-
lage, der Schaft ist hier gefast. (Fig. 192.) Der Fuß desselben enthält einen Opfer-
stock. Zu diesem Zweck ist der Schaft mit einem halbkreisförmig geschlossenen
Kanal durchbohrt; in der Mitte der Fußfläche Vertiefung für die nicht mehr vor-
handene Opferbüchse. Das Bild in der Nische ist neu. Spätgotisch. Granit.
H. 2,10 m.
TIEFENBACH.
KATH. PFARRKIRCHE ST. MARGARETHA. Diözesanstatistik, S. 302.
— Krick, S. 528 fr. — VN. XXXVI, 183 ff.
Die Pfarrei wurde im Jahre 1261 der Domgruft in Passau inkorporiert. (MB.
XXIX b, 430.) Die Kirche ist in ihrer heutigen Erscheinung ein spätgotischer Bau.
Die Wölbungen weisen auf die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. Die Umfassungs-
mauern des Chores, die Gewölbekonsolen und der Turm scheinen aber frühgotisch
zu sein. 1844 wurde das Langhaus bis auf die östlichen Mauerbestände der Süd-
seite neu gebaut.
Vom alten Bau ist der spätgotische Chor erhalten, ferner der Turm an der
Nordseite desselben, die Sakristei an der Südseite und eine kleine Nebenkapelle
an der Südseite des Langhauses, anstoßend an die Sakristei.
Der eingezogene Chor hat ein Joch und Schluß in fünf Achteckseiten. Stern-
gewölbe mit gekehlten Rippen und einem Tellerstein. Die Rippen ruhen auf derben
Halbrunddiensten, die in der Flucht der Fenstersohlbänke hornartig endigen. Sie
haben derbe Kämpfer in Form von ungegliederten Steinplatten. (Wohl frühgotisch.)
Der Chorbogen ist spitzbogig, gefast. Die Fenster sind spitzbogig, zweiteilig, mit
einfachen Pässen im Maßwerk; Schräggewände. Der Chor hat Schrägsockel und
zweigeschossige Streben mit Pultdach.
jt Die Sakristei ist ein rechteckiger, hoher Raum mit Netzgewölbe, ohne Kon-
solen und Schlußsteine. (Jetzt unterteilt.) An der Südseite rechteckiges Fenster,
mit Kehle und gekreuzten Stäben. Zugang zum Chor mit geradem Sturz, das