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Mader, Felix [Hrsg.]; Bayern / Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]
Kunstdenkmäler von Bayern (4,4): Bezirksamt Passau — München, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.29173#0040
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22

IV. B.-A. Passau.

P farr ho f.

Kapelle.

Pfarrkirche.

Beschreibung.

Geräte.

An der Ostseite des Pfarrhofes liegt die KAPELLE, die schon vor dem
heutigen Bau bestand, wie aus Pawagners Entwurf zu sehen ist. Kleine Anlage ohne
ausgesprochenen Stil, dreiseitig geschlossen, mit Flachdecke.

Altärchen, barock um 1715, mit Gemälde, die Immakulata darstellend, und
zwei Seitenfiguren.

Südlich neben der Kapelle, an der Ostseite des Pfarrhofes, springt ein kleiner
Rechteckflügel aus, der den KAPITELSAAL enthält. Hormayr bezeichnet den
Flügel 1729 als Gartenhaus und beabsichtigt, den Kapitelsaal darin einzurichten.

Die Ökonomiegebäude liegen an der Südseite des Pfarrhofes, einen rechteckigen
Bering bildend.

AIGNERHOF.

PRIVATKAPELLE, wie sie bei größeren niederbayerischen Hofanlagen
öfter sich finden. Der Bau gehört dem späten 17. oder dem 18. Jahrhundert an.

Die Kapelle liegt außerhalb des Hofes auf freier Flui', auf den Anhöhen nörd
lieh der Donau. Sie hat rechteckigen Grundriß, ohne Chorausscheidung. Tonnen-
gewölbe. Die Fenster sind stichbogig. An den Schmalseiten Giebel.

Auf dem Altartisch zwei barocke Holzfiguren um 1700, St. Sebastian und
Florian.

Kreuzweg. Auf Holztafeln in Form oblonger Vierpässe, die Umrahmung
auf die Tafeln in Grisailletönen gemalt. Dekorative, ansprechende Arbeit um 1770.

BÜCHLBERG.

KATH. PFARRKIRCHE ST. ULRICH. Diözesanstatistik, S. 392. —
Krick, S. 659. — VN. XXXV, 183.

Btichlberg war ursprünglich Filiale von Hutthurm. Seit 1861 Wallfahrtskaplanei,
1894 selbständige Pfarrei.

Der Chor der Kirche ist spätgotisch. 1723 wurde das Langhaus durch einen
Blitzschlag zerstört, 1726 wieder hergestellt. 1837/38 und 1886 erfolgten Verlänge-
rungen des Langhauses; anläßlich der letztgenannten Verlängerung erhielt das ganze
Langhaus neuromanische Formen; Turm aus dem gleichen Jahr. Seit 1753 ist Büch],
berg Wallfahrtsort.

Der spätgotische Chor hat ein Joch und Schluß in fünf Achteckseiten. Stern-
gewölbe. Die gekehlten Rippen ruhen auf Spitzkonsolen. Zwei glatte Tellersteine.
Fenster und Chorbogen sind verändert. Der Chor hat keine Streben. Das flach-
gedeckte Langhaus mit Westturm und die Sakristei südlich vom Chor haben moderne
Formen.

Einrichtung modern, romanisierend.

Auf dem Hochaltar befindet sich das Wallfahrtsbild, ein kleines barockes
Brustbild Mariens, in vergoldetem Metallrahmen um 1733. — Votivbild mit Ansicht
des Marktes Oberzell vom Jahre 1781. Außerdem zahlreiche Votivbilder des 18. und
19. Jahrhunderts, volkskundlich interessant.

Monstranz. Silber, teilvergoldet. Klassizistische Arbeit des frühen 19. Jahr-
hunderts. An der Sonne Gottvater, Engelsköpfchen und Traubenkranz. Marke des
Passauer Goldschmieds Felix Storr.
 
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