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Mader, Felix [Hrsg.]; Bayern / Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]
Kunstdenkmäler von Bayern (4,4): Bezirksamt Passau — München, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.29173#0258
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214

IV. B.-A. Passau.

Mühle.

Burgrui ne.

Kapelle.

PRESSFURT.

MUHLE. Malerische Anlage. (Fig. 176.) Das Wohnhaus mit der Mühle zeigt
den Typus des Waldlerhauses. Wohn- und Stallräume,■ hier auch noch die Mühle,
befinden sich unter einem Dach. Das Erdgeschoß ist gemauert, das Obergeschoß
dagegen in Holz ausgeführt. (Blockbau.) Das flache Dach springt weit vor. Das
Obergeschoß umläuft ein hölzerner Gang, »Schrot« genannt. An der Giebelseite
befindet sich überdies am Dachgeschoß ein balkonartiger Schrot, der auf jüngere
Entstehung weist. Das Sägewerk, das sich an die Mühle anschließt, ist mit steinernem
Unterbau direkt über dem Mühlbach errichtet.

RESCHENSTEIN.

BURGRUINE. Die Geschichte dieser Burg ist wenig geklärt. Ihre Lage in
unmittelbarer Nähe von Hals berechtigt zu dem Schluß, daß sie zur Herrschaft Hals
gehört haben müsse. Diese Annahme wird durch die Tatsache erhärtet, daß sie in
der Frühzeit des 15. Jahrhunderts wenigstens teilweise im Besitz der Landgrafen von
Leuchtenberg sich befand. (YN. XXXVI, 181.) 1384 wird Konrad der Chirichpeckh,
1392 Reichker der Zeller, 1397 Christian der Waldenreuter als Pfleger erwähnt. (A. a. O.,
S. 182.) 1405 bzw. 1406 kam die Herrschaft an das Hochstift Passau. Noch 1460
wird ein fürstbischöflicher Pfleger daselbst genannt. (MB. XXXIb, 477.)

Auf der Donauerschen Abbildung von Hals im Antiquarium der Residenz in
München (vgl. Fig. 72) erscheint die Burg in guter Erhaltung. Ob sie durch kriege-
rische Ereignisse zerstört wurde, oder infolge von Nichtbenützung allmählich zerfiel,
ist nicht bekannt. Sie befindet sich jetzt im Besitz des Bierbrauers Stockbauer in
Passau.

Die Ruine liegt 1/i Stunde nordwestlich von Hals auf bewaldetem Bergrücken.
Auf steilem Felsenkamm, den westlich ein Halsgraben vom weiteren Verlauf des tiefer-
liegenden Bergrückens trennt, erhebt sich der viereckige Bergfried. Er ist aus
Gneisbruchsteinen erbaut. Die Eckquadern und alle Teilbildungen sind neu, das
obere Drittel des Turmes und das Dach sind ebenfalls neu. (Der Turm dient jetzt
als Aussichtsturm.)

Die Anbauten nördlich vom Bergfried sind neu.

Unterhalb der Felsenkuppe liegt gegen Süden am Bergabhang eine Terrasse,
deren Rand eine ca. 30 m lange, 3 m hohe Mauer begrenzt. Sie stellt jedenfalls ein
Stück der ehemaligen Ringmauer dar. Ungefähr in der Mitte setzt eine Quermauer
an, die aber nicht weiter zu verfolgen ist. Sie führte den Berg abwärts. Das Donauersche
Bild zeigt derartige vorgeschobene Mauern.

SALZWEG.

ORTSKAPELLE. Holzbau neueren Datums.

Holzfiguren. 1. St. Jakobus d. Ä. Spätgotisch, um 1500. H. 0,40 m. —
2. Mater dolorosa vor einer Kreuzigungsgruppe. (Fig. 177.) Spätgotisch um 1510.
H. 0,45 m.
 
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