Hutthurm. — Kapfham.
145
(Fig. 112.) Beschauzeichen Passau. Meistermarke des Tobias Schuhmann. (Vgl. Pfarrkirche.
Kunstdenkmäler von Niederbayern, III, Stadt Passau, S. 94.) — 2. Mit Rokoko- Gerate-
gravierungen, um 1740. Zweimal die Marke JV. Beschauzeichen fehlt. — 3. Mit
Rocailletreibwerk, um 1750. Beschauzeichen undeutlich. Meistermarke GpL im Drei-
paß. — 4. Klassizistisch, um 1790. Gute Arbeit, Passauer Provenienz mit teilweise
verletzter Meistermarke im Herzschild, vielleicht dem Dominikus Storr zugehörig.
(Vgl. S. 130.)
Leuchter. Kupfer, versilbert. Mit Rokokomuschelwerk um 1750. — Messing,
leuchter, laut Inschrift 1740 aus einem Legat des Pfarrers Franz Michael Hofer an-
geschafft.
Glocken. Umschrift zwischen Reifen und gotischem Maßwerkfries: JUS■ Glocken.
MAKIA(l) - ANNA-IHSf ANNO ■ DNI - ijio- O • SCTE ■ MARTINE- ORA ■
PRO - NO BIS. Am Mantel Kreuzigungsrelief und St. Martin. Die Henkel in
Form von Köpfen. Dchm. 1,05 m — 2. Umschrift zwischen Reifen und Renaissance-
ranken: ANNO ■ ENI- 1520 - 0 - SANCTE - MARTINE - ORA PRO NO BIS ■
IHS • MARIA • CB. Am Mantel Kreuzigungsgruppe (Fig. 113), St. Martinus, den
Mantel teilend (Fig. 114.), St. Maria mit Kind und St. Stephanus. Die Henkel
in Form von schnurbärtigen Köpfen. Dchm. 1,20 m. Die beiden Glocken stammen
jedenfalls aus Passau. In Frage kommt der damalige Hauptmeister in Passau,
Lienhard Ränacher. (Vgl. W. M. Schmid, Passau. Leipzig 1912, S. 83—85. — Halm
in Kunst und Kunsthandwerk, Wien 1912, S. 653 ff.). — 3. Gegossen von Hans
Pach 1692. Arabeskenfries mit Engelsköpfchen. Am Mantel Reliefs: Kruzifix mit
Magdalena, St. Maria, St, Florian und St. Sebastian. Dchm. 0,71 m. — 4. Von Karl
Wolfgang Gugg in Salzburg, 1765. Mit Arabeskenfries. Dchm. 0,33 m.
An der Nordseite des Dorfes BILDSTOCK (Pestsäule). Auf rundem Schaft Bildstöcke.
Bildhäuschen mit Satteldach, die Stirnseiten leer, an den Schmalseiten bürgerliches
Wappen bzw. die Inschrift: [IN NOMINE JESU CHRISTI ET] IN MEMORIAM
KILIANI WEILH. ijQ3. Granit. H. ca. 3 m. — Am Weg nach Leoprechting
ähnlicher Bildstock, eingesunken. Ohne Inschrift, gleichzeitig. Jetzige Höhe 1,20m.
KAPFHAM.
KATH. KIRCHE ST. LAURENTIUS. Filiale zu Fürstenstein. Diözesan- Kirche.
Statistik, S. 21.
1726 wird die Kirche als neugebaut, aber noch nicht ganz vollendet bezeichnet.
(O. A. P., Fasz. Aicha, v. W., Nr. 24.)
Kleine Anlage. Eingezogener Chor, im Segmentbogen geschlossen. Das Lang-
haus zu zwei F'ensterachsen schließt bogenförmig an. In Chor und Langhaus Tonne
ohne Stichkappen. Den Schluß schmückt eine große stuckierte Muschel, die übrigen
Gewölbeflächen Gurtenwerk und weniges Laubornament. Die Wände gliedern
Pilaster mit geschweiften Kapitellen. Die Fenster haben kleeblattförmigen Schluß
in gedrückter Form, innen schließen sie gerade mit Muschelerhöhung in der Mittel-
achse. Westlich geschindelter Dachreiter mit Helm.
Der Bau gehört dem Passauer Barock der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts
an. Als Baumeister kommt Pawagner oder Goldberger in Frage.
Der Altar ist in Stuck ausgeführt; schlechte moderne Fassung. Die Anlage
hat zwei geschweifte Pilaster, die einen geschweiften Aufsatz mit Vasen tragen.
Kanzel primitiv, polygon, mit Felderteilung.
Heft TV
10
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(Fig. 112.) Beschauzeichen Passau. Meistermarke des Tobias Schuhmann. (Vgl. Pfarrkirche.
Kunstdenkmäler von Niederbayern, III, Stadt Passau, S. 94.) — 2. Mit Rokoko- Gerate-
gravierungen, um 1740. Zweimal die Marke JV. Beschauzeichen fehlt. — 3. Mit
Rocailletreibwerk, um 1750. Beschauzeichen undeutlich. Meistermarke GpL im Drei-
paß. — 4. Klassizistisch, um 1790. Gute Arbeit, Passauer Provenienz mit teilweise
verletzter Meistermarke im Herzschild, vielleicht dem Dominikus Storr zugehörig.
(Vgl. S. 130.)
Leuchter. Kupfer, versilbert. Mit Rokokomuschelwerk um 1750. — Messing,
leuchter, laut Inschrift 1740 aus einem Legat des Pfarrers Franz Michael Hofer an-
geschafft.
Glocken. Umschrift zwischen Reifen und gotischem Maßwerkfries: JUS■ Glocken.
MAKIA(l) - ANNA-IHSf ANNO ■ DNI - ijio- O • SCTE ■ MARTINE- ORA ■
PRO - NO BIS. Am Mantel Kreuzigungsrelief und St. Martin. Die Henkel in
Form von Köpfen. Dchm. 1,05 m — 2. Umschrift zwischen Reifen und Renaissance-
ranken: ANNO ■ ENI- 1520 - 0 - SANCTE - MARTINE - ORA PRO NO BIS ■
IHS • MARIA • CB. Am Mantel Kreuzigungsgruppe (Fig. 113), St. Martinus, den
Mantel teilend (Fig. 114.), St. Maria mit Kind und St. Stephanus. Die Henkel
in Form von schnurbärtigen Köpfen. Dchm. 1,20 m. Die beiden Glocken stammen
jedenfalls aus Passau. In Frage kommt der damalige Hauptmeister in Passau,
Lienhard Ränacher. (Vgl. W. M. Schmid, Passau. Leipzig 1912, S. 83—85. — Halm
in Kunst und Kunsthandwerk, Wien 1912, S. 653 ff.). — 3. Gegossen von Hans
Pach 1692. Arabeskenfries mit Engelsköpfchen. Am Mantel Reliefs: Kruzifix mit
Magdalena, St. Maria, St, Florian und St. Sebastian. Dchm. 0,71 m. — 4. Von Karl
Wolfgang Gugg in Salzburg, 1765. Mit Arabeskenfries. Dchm. 0,33 m.
An der Nordseite des Dorfes BILDSTOCK (Pestsäule). Auf rundem Schaft Bildstöcke.
Bildhäuschen mit Satteldach, die Stirnseiten leer, an den Schmalseiten bürgerliches
Wappen bzw. die Inschrift: [IN NOMINE JESU CHRISTI ET] IN MEMORIAM
KILIANI WEILH. ijQ3. Granit. H. ca. 3 m. — Am Weg nach Leoprechting
ähnlicher Bildstock, eingesunken. Ohne Inschrift, gleichzeitig. Jetzige Höhe 1,20m.
KAPFHAM.
KATH. KIRCHE ST. LAURENTIUS. Filiale zu Fürstenstein. Diözesan- Kirche.
Statistik, S. 21.
1726 wird die Kirche als neugebaut, aber noch nicht ganz vollendet bezeichnet.
(O. A. P., Fasz. Aicha, v. W., Nr. 24.)
Kleine Anlage. Eingezogener Chor, im Segmentbogen geschlossen. Das Lang-
haus zu zwei F'ensterachsen schließt bogenförmig an. In Chor und Langhaus Tonne
ohne Stichkappen. Den Schluß schmückt eine große stuckierte Muschel, die übrigen
Gewölbeflächen Gurtenwerk und weniges Laubornament. Die Wände gliedern
Pilaster mit geschweiften Kapitellen. Die Fenster haben kleeblattförmigen Schluß
in gedrückter Form, innen schließen sie gerade mit Muschelerhöhung in der Mittel-
achse. Westlich geschindelter Dachreiter mit Helm.
Der Bau gehört dem Passauer Barock der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts
an. Als Baumeister kommt Pawagner oder Goldberger in Frage.
Der Altar ist in Stuck ausgeführt; schlechte moderne Fassung. Die Anlage
hat zwei geschweifte Pilaster, die einen geschweiften Aufsatz mit Vasen tragen.
Kanzel primitiv, polygon, mit Felderteilung.
Heft TV
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