Fürstenzell.
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Das Schloß verdankt seine heutige Erscheinung im wesentlichen einem großen Schloß.
Neubau, der 1570 unter Adolph von Schwarzenstein erfolgte. (Wening.) Er baute
das »heruntere Schloß« neu. Das obere geht auf ältere Anlagen zurück; eine be-
stimmte Datierung desselben ist nicht möglich. Im Jahre 1836 zerstörte ein Brand
das Schloß bis auf die Mauern, wie bemerkt. Anscheinend traf der Brand haupt-
sächlich das obere Schloß. Bischof Heinrich stellte es wieder her. Dabei erfolgten
umfangreiche Erneuerungen und Neubauten.
Beschreibung. Das Schloß liegt in landschaftlich hervorragender Lage auf Beschreibung,
einer länglichen Bergkuppe im Südbezirk des Bayerischen Waldes. (Vgl. Fig. 33 und
Fig. 34.) Die ziemlich große Anlage beschreibt ein Dreieck, dessen Spitze gegen
Westen liegt. Die Baulichkeiten sind vielfach verändert, zum Teil ganz neu. (Lage-
plan in Fig. 32.) Der älteste Teil des Schlosses liegt an der Westspitze, auf einer
Felsenkuppe, über den Gesamtkomplex erhöht. Er besteht aus zwei Flügeln, die
ungefähr im rechten Winkel Zusammenstößen. Der östliche, mit Achse von Süden
nach Norden, bildet den Abschluß des Schloßhofes. (Fig. 35-) Er hat drei Ge-
schosse über hohem Untergeschoß. Eine Freitreppe führt zu den Innenräumen. Der
gegen Westen daranstoßende Querflügel hat die gleiche Außenerscheinung. Die
Innenräume sind kunstgeschichtlich interesselos.
Das untere, um 1570 gebaute Schloß, gruppiert sich mit drei Flügeln um
einen trapezförmigen Innenhof. Am Ostflügel springen Rundtürme an den Ecken
und in der Mittelachse aus. Der mittlere, halbrund vorspringende Turm enthält
die Einfahrt in den Schloßhof. Das Tor ist stichbogig, die Durchfahrt mit Kreuz-
gewölben versehen (Fig. 36, Ansicht von innen.) Die Türme haben, heute wenig-
stens, Fenster wie die anschließenden Gebäudetlügel. Zeltdächer decken sie.
Der Nordflügel ist erneuert, die Rundtürme an der Westecke und in der
Mitte sind bei Wening nicht angegeben. Auch der Südflügel hat einen Rundturm
an der Westecke, einen rechteckigen Ausbau in der Mittelachse.
Eine Ringmauer scheint an der Nordseite nie bestanden zu haben. Dagegen
hat sich an der Südseite ein Stück derselben erhalten, das den Winkel zwischen
dem oberen und unteren Schloß abschließt. An der Ostseite scheinen ehedem vor-
geschobene Befestigungen bestanden zu haben, wie die Ansicht bei Wening, Taf. 84,
erkennen läßt. Sie bestehen nicht mehr.
FÜRSTENZELL.
EHEMAL. ZISTERZIENSFRABTEIKIRCHE MARIÄ HIMMEL- Literatur.
FAHRT. Diözesanstatistik S. 138. — Monumenta Fürstenzelliana, M. B. V (1765),
1—98. — Caspar Brusghius, Monaster. et Episcop. Germaniae praecipuorum . . .
Supplementum, ed. Daniel de Nessel, Wien 1692, S. 85—91. — Wig. Hund,
Metropolis Salisburgensis, ed. Gewold, Regensburg 1719, S. 234—238. — Wening,
Rentamt Landshut, S. 61. — J. A. Zimmermann, Chur-Bayer. Geistl. Kalender III
C1?56), 313—227. — Seb. Meidinger, Hist. Beschreibung der . . . Städte Landshut
und Straubing. Mit einer ansehnlichen Gemäldesammlung der Kirchen verschiedenei
Städte und Prälaturen, Landshut 1787, S. 340 f. — Fürstenzell, Kalender f. kathol.
Christen, Sulzbach 1875, S. 52—57. — Erhard in VN. XL (1904), 238—252. — Adolf
Feulner, Unbekannte Bauten von Johann Michael Fischer, Münchener Jahrbuch
für bildende Kunst 1915, S. 55—62. — Derselbe, Die Baugeschichte der ehemaligen
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Das Schloß verdankt seine heutige Erscheinung im wesentlichen einem großen Schloß.
Neubau, der 1570 unter Adolph von Schwarzenstein erfolgte. (Wening.) Er baute
das »heruntere Schloß« neu. Das obere geht auf ältere Anlagen zurück; eine be-
stimmte Datierung desselben ist nicht möglich. Im Jahre 1836 zerstörte ein Brand
das Schloß bis auf die Mauern, wie bemerkt. Anscheinend traf der Brand haupt-
sächlich das obere Schloß. Bischof Heinrich stellte es wieder her. Dabei erfolgten
umfangreiche Erneuerungen und Neubauten.
Beschreibung. Das Schloß liegt in landschaftlich hervorragender Lage auf Beschreibung,
einer länglichen Bergkuppe im Südbezirk des Bayerischen Waldes. (Vgl. Fig. 33 und
Fig. 34.) Die ziemlich große Anlage beschreibt ein Dreieck, dessen Spitze gegen
Westen liegt. Die Baulichkeiten sind vielfach verändert, zum Teil ganz neu. (Lage-
plan in Fig. 32.) Der älteste Teil des Schlosses liegt an der Westspitze, auf einer
Felsenkuppe, über den Gesamtkomplex erhöht. Er besteht aus zwei Flügeln, die
ungefähr im rechten Winkel Zusammenstößen. Der östliche, mit Achse von Süden
nach Norden, bildet den Abschluß des Schloßhofes. (Fig. 35-) Er hat drei Ge-
schosse über hohem Untergeschoß. Eine Freitreppe führt zu den Innenräumen. Der
gegen Westen daranstoßende Querflügel hat die gleiche Außenerscheinung. Die
Innenräume sind kunstgeschichtlich interesselos.
Das untere, um 1570 gebaute Schloß, gruppiert sich mit drei Flügeln um
einen trapezförmigen Innenhof. Am Ostflügel springen Rundtürme an den Ecken
und in der Mittelachse aus. Der mittlere, halbrund vorspringende Turm enthält
die Einfahrt in den Schloßhof. Das Tor ist stichbogig, die Durchfahrt mit Kreuz-
gewölben versehen (Fig. 36, Ansicht von innen.) Die Türme haben, heute wenig-
stens, Fenster wie die anschließenden Gebäudetlügel. Zeltdächer decken sie.
Der Nordflügel ist erneuert, die Rundtürme an der Westecke und in der
Mitte sind bei Wening nicht angegeben. Auch der Südflügel hat einen Rundturm
an der Westecke, einen rechteckigen Ausbau in der Mittelachse.
Eine Ringmauer scheint an der Nordseite nie bestanden zu haben. Dagegen
hat sich an der Südseite ein Stück derselben erhalten, das den Winkel zwischen
dem oberen und unteren Schloß abschließt. An der Ostseite scheinen ehedem vor-
geschobene Befestigungen bestanden zu haben, wie die Ansicht bei Wening, Taf. 84,
erkennen läßt. Sie bestehen nicht mehr.
FÜRSTENZELL.
EHEMAL. ZISTERZIENSFRABTEIKIRCHE MARIÄ HIMMEL- Literatur.
FAHRT. Diözesanstatistik S. 138. — Monumenta Fürstenzelliana, M. B. V (1765),
1—98. — Caspar Brusghius, Monaster. et Episcop. Germaniae praecipuorum . . .
Supplementum, ed. Daniel de Nessel, Wien 1692, S. 85—91. — Wig. Hund,
Metropolis Salisburgensis, ed. Gewold, Regensburg 1719, S. 234—238. — Wening,
Rentamt Landshut, S. 61. — J. A. Zimmermann, Chur-Bayer. Geistl. Kalender III
C1?56), 313—227. — Seb. Meidinger, Hist. Beschreibung der . . . Städte Landshut
und Straubing. Mit einer ansehnlichen Gemäldesammlung der Kirchen verschiedenei
Städte und Prälaturen, Landshut 1787, S. 340 f. — Fürstenzell, Kalender f. kathol.
Christen, Sulzbach 1875, S. 52—57. — Erhard in VN. XL (1904), 238—252. — Adolf
Feulner, Unbekannte Bauten von Johann Michael Fischer, Münchener Jahrbuch
für bildende Kunst 1915, S. 55—62. — Derselbe, Die Baugeschichte der ehemaligen
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