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IV. B.-A. Passau.
Kloster-
gebäude.
Refektorium.
Konventflügel.
Stiegenhaus.
Deckengemälde.
Die Bemalung stammt nach Meidingers Mitteilung von dem Wiener Akademie-
maler Johann Gfall, und zwar offensichtlich in ihrem ganzen Umfang, da Gfall außer
der Architekturmalerei auch die historische Malerei übte, wie Nagler (Künstler-
lexikon V, 399) meldet.
Der Vorraum zum Refektorium gegen Westen ist ebenfalls klassizistisch be-
malt, in Grisailletönen. Die Wände zeigen Felderteilung mit Gehängen. Uber den
Türen Medaillons mit Ordensheiligen und Gehänge.
EHEM. KONVENTFLUGEL. Dreigeschossiger Flügel mit einfachen
Fassaden. Die Gliederung beschränkt sich auf Lisenen zwischen den Fensterachsen
Fig. 62. Fürstenzell. Zimmer in der ehern. Abtei.
und glatte Umrahmung der Fenster mit Ohren. Sie ist im Putz ausgeführt. Die
Gange sind mit Kreuzgewölben versehen. Der Flügel gehört dem Ende des 17. Jahr-
hunderts an. (Vgl. S. 76.)
Am Nordende desselben geräumiges Stiegenhaus, den Zugang zur Kirche
vermittelnd. Die dreiarmige Stiege ruht auf ionisierenden Säulen. Das Geländer
in Balusterform, auf den Ecken stehen Rokokovasen. Die Flachdecke schmückt
ein Fresko, nach Meidingers Angabe von Zeiler gemalt.
Das Gemälde stellt in allegorischer Weise das Weltgericht dar. (Fig. 67.) Chri-
stus und die Kirche kommen auf einem Wagen gefahren, den die vier Wesen nach
Ezechiels Offenbarung ziehen. Johannes der Täufer lenkt sie. Vor ihm schwebt
ein Engel, die Tuba blasend; auf einem Vexillum zeigt er die Inschrift: Venitplenitudo
temporis. Uber dem Triumphwagen schwebt die Gerechtigkeit, ein Engel mit dem
IV. B.-A. Passau.
Kloster-
gebäude.
Refektorium.
Konventflügel.
Stiegenhaus.
Deckengemälde.
Die Bemalung stammt nach Meidingers Mitteilung von dem Wiener Akademie-
maler Johann Gfall, und zwar offensichtlich in ihrem ganzen Umfang, da Gfall außer
der Architekturmalerei auch die historische Malerei übte, wie Nagler (Künstler-
lexikon V, 399) meldet.
Der Vorraum zum Refektorium gegen Westen ist ebenfalls klassizistisch be-
malt, in Grisailletönen. Die Wände zeigen Felderteilung mit Gehängen. Uber den
Türen Medaillons mit Ordensheiligen und Gehänge.
EHEM. KONVENTFLUGEL. Dreigeschossiger Flügel mit einfachen
Fassaden. Die Gliederung beschränkt sich auf Lisenen zwischen den Fensterachsen
Fig. 62. Fürstenzell. Zimmer in der ehern. Abtei.
und glatte Umrahmung der Fenster mit Ohren. Sie ist im Putz ausgeführt. Die
Gange sind mit Kreuzgewölben versehen. Der Flügel gehört dem Ende des 17. Jahr-
hunderts an. (Vgl. S. 76.)
Am Nordende desselben geräumiges Stiegenhaus, den Zugang zur Kirche
vermittelnd. Die dreiarmige Stiege ruht auf ionisierenden Säulen. Das Geländer
in Balusterform, auf den Ecken stehen Rokokovasen. Die Flachdecke schmückt
ein Fresko, nach Meidingers Angabe von Zeiler gemalt.
Das Gemälde stellt in allegorischer Weise das Weltgericht dar. (Fig. 67.) Chri-
stus und die Kirche kommen auf einem Wagen gefahren, den die vier Wesen nach
Ezechiels Offenbarung ziehen. Johannes der Täufer lenkt sie. Vor ihm schwebt
ein Engel, die Tuba blasend; auf einem Vexillum zeigt er die Inschrift: Venitplenitudo
temporis. Uber dem Triumphwagen schwebt die Gerechtigkeit, ein Engel mit dem