Friedhof-
kap eile.
Burgruine.
Geschichte.
Baugeschichte.
108 IV. B.-A. Passau.
An der Kapelle außen Renaissanceepitaph um 1600, bürgerlich, mit
Auferstehungsrelief. Inschrift fehlt; mehrfache Beschädigungen. Kalkstein. H. 1,30 m.
BURGRUINE. Geschichte. Die Nobiles von Hals werden in der Frühzeit
des 12. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. (Einleitung, S. 3.) Sie besaßen die
Burg ohne Zweifel als Allod. Schon Ende des 12. Jahrhunderts starb das Geschlecht
aus, und Hals kam durch die Erbtochter Liukard an die Edlen von Chambe, die im
Rottal begütert waren. (Brunner, S. 7. — VN. XXXVI, 90 ff.) Albert III. von
Chambe wurde 1280 durch Kaiser Rudolf für seine Verdienste mit der Grafenwürde
ausgezeichnet. Mit dem Tode des Grafen Leopold (1375) starb auch dieses Geschlecht
aus. Es gelang dem Landgrafen Johann von Leuchtenberg, damals Statthalter in
Niederbayern, die kaiserliche Belehnung mit der Grafschaft Hals zu erwerben. (Brunner,
S. 55. — Wittmann, Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg, Abhandlg. d. Hist.
Fig. 83. Hals. Ortsansicht auf einem Altarblatt der Pfarrkirche, um 1680—1700.
Kl. der K. Bayer. Akad. d. Wiss. VI [1852] 244 ff.) Landgraf Johann war ein Mutter-
bruder des f Grafen Leopold. Im Jahre i486 sahen sich die Leuchtenberger ge-
zwungen, die Grafschaft Hals an Wilhelm und Johann von Aichberg zu verkaufen.
(Wittmann a. a. O., S. 297.) Da die Aichberger schon 1511 im Mannesstamm aus-
starben, kam Hals an den Gatten der Magdalena von Aichberg, den Freiherrn Jo-
hann von Degenberg, Vizedom in Landshut, der den Besitz im Jahre 1517 an die
Herzoge Ludwig und Wilhelm verkaufte. (Hund, Metropolis Salisburg. I, 288.)
Hals wurde von da ab bayerisches Pflegegericht. Die Reihenfolge der Pfleger i. VN.
XXXVI, 151 ff.
Baugeschichtliche Nachrichten bestehen nicht. Die wenigen erhaltenen Teil-
formen deuten auf das späte Mittelalter. Die Mauertechnik — Gneisbruchsteinwerk —
ermöglicht keine bestimmte Datierung. Bis zum Jahre 1662 war das Schloß von
den bayerischen Pflegern bewohnt. Damals bezogen sie das Brauverwalterhaus, das
an Stelle der heutigen Pfarrkirche stand. (VN. XXXVI, 171.) Die Veranlassung
zu dieser Veränderung lag offenbar in der Unbequemlichkeit der Burg. Die Ab-
bildung bei Wenning (Fig. 84) zeigt den Wohnbau noch wohlerhalten, die Befesti-
gungsmauern aber schon etwas ruinös, was bei der Abbildung in Fig. 83 nicht der
kap eile.
Burgruine.
Geschichte.
Baugeschichte.
108 IV. B.-A. Passau.
An der Kapelle außen Renaissanceepitaph um 1600, bürgerlich, mit
Auferstehungsrelief. Inschrift fehlt; mehrfache Beschädigungen. Kalkstein. H. 1,30 m.
BURGRUINE. Geschichte. Die Nobiles von Hals werden in der Frühzeit
des 12. Jahrhunderts erstmals urkundlich erwähnt. (Einleitung, S. 3.) Sie besaßen die
Burg ohne Zweifel als Allod. Schon Ende des 12. Jahrhunderts starb das Geschlecht
aus, und Hals kam durch die Erbtochter Liukard an die Edlen von Chambe, die im
Rottal begütert waren. (Brunner, S. 7. — VN. XXXVI, 90 ff.) Albert III. von
Chambe wurde 1280 durch Kaiser Rudolf für seine Verdienste mit der Grafenwürde
ausgezeichnet. Mit dem Tode des Grafen Leopold (1375) starb auch dieses Geschlecht
aus. Es gelang dem Landgrafen Johann von Leuchtenberg, damals Statthalter in
Niederbayern, die kaiserliche Belehnung mit der Grafschaft Hals zu erwerben. (Brunner,
S. 55. — Wittmann, Geschichte der Landgrafen von Leuchtenberg, Abhandlg. d. Hist.
Fig. 83. Hals. Ortsansicht auf einem Altarblatt der Pfarrkirche, um 1680—1700.
Kl. der K. Bayer. Akad. d. Wiss. VI [1852] 244 ff.) Landgraf Johann war ein Mutter-
bruder des f Grafen Leopold. Im Jahre i486 sahen sich die Leuchtenberger ge-
zwungen, die Grafschaft Hals an Wilhelm und Johann von Aichberg zu verkaufen.
(Wittmann a. a. O., S. 297.) Da die Aichberger schon 1511 im Mannesstamm aus-
starben, kam Hals an den Gatten der Magdalena von Aichberg, den Freiherrn Jo-
hann von Degenberg, Vizedom in Landshut, der den Besitz im Jahre 1517 an die
Herzoge Ludwig und Wilhelm verkaufte. (Hund, Metropolis Salisburg. I, 288.)
Hals wurde von da ab bayerisches Pflegegericht. Die Reihenfolge der Pfleger i. VN.
XXXVI, 151 ff.
Baugeschichtliche Nachrichten bestehen nicht. Die wenigen erhaltenen Teil-
formen deuten auf das späte Mittelalter. Die Mauertechnik — Gneisbruchsteinwerk —
ermöglicht keine bestimmte Datierung. Bis zum Jahre 1662 war das Schloß von
den bayerischen Pflegern bewohnt. Damals bezogen sie das Brauverwalterhaus, das
an Stelle der heutigen Pfarrkirche stand. (VN. XXXVI, 171.) Die Veranlassung
zu dieser Veränderung lag offenbar in der Unbequemlichkeit der Burg. Die Ab-
bildung bei Wenning (Fig. 84) zeigt den Wohnbau noch wohlerhalten, die Befesti-
gungsmauern aber schon etwas ruinös, was bei der Abbildung in Fig. 83 nicht der