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Mader, Felix [Hrsg.]; Bayern / Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]
Kunstdenkmäler von Bayern (4,4): Bezirksamt Passau — München, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.29173#0151
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Hals.

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mit drei Stäben und zwei Kehlen profiliert, erhalten. Die rechteckige Sakristei hätEhem.Schioß
Tonnengewölbe mit Stichen. Weitere Teilformen sind nicht mehr zu sehen. klrche'

RATHAUS. Einfacher dreigeschossiger Barockbau mit dreiachsiger Giebel- Rathaus,
fassade gegen den Marktplatz.

An der Nordwestecke hat sich der Pranger erhalten. Die Ecke ist ausge-
rundet. Etwa 4 m über dem Boden befindet sich die Stehplatte, barock profiliert
in den Formen des 17. Jahrhunderts. Erhalten die drei Eisenringe für Hals und Arme.

HASELBACH.

EHEM. SCHLOSS. Wening, Rentamt Landshut, S. 174. — VN. XXXVI," Schloß.

194 ff.

Geschichte. Haselbach gehörte zum Halser Territorium. Als Inhaber des Geschichte.
Edelsitzes werden im späten 14. Jahrhundert die Pfeil genannt. (Reg. Boic. X, 337.)

Auf diese Familie folgten von 1624 ab die Kading. Sie starben im Jahre 1748 aus.

1754 wurde Joh. Phil. Jakob Aman von Au mit der Herrschaft belehnt. 1764 folgte
Leopold Freiherr von Schmidt, 1772 die Freiherrn von Seitz, zuletzt Joh. Nep. Frhr.
von Schönbrunn, der das Gut im Jahre 1818 an den Mühlbes^fgt^|f^^^^J*?*J81ind-
ham verkaufte. (VN. a. a. O.) Das Schloß wurde in eine Brauerei Verwand* ■ Jetzt
im Besitz der Familie Stockbauer.

Wening berichtet, daß zu seinerzeit (um 1710—20) gcdil oßgebäude vom
Schwedenkrieg her noch nicht völlig wieder hergestellt seien, der Besitzer, Martin von
Kading, habe aber die nötigsten Vorkehrungen getroffen. Die Abbildung bei Wening
stimmt mit dem heutigen Bestand nicht überein. Sie scheint verwechselt zu sein.

Beschreibung. Das ehemalige Schloß ist eine kleine Vierflügelanlage Um Beschreibung,
einen geschlossenen Innenhof, den Lauben umlaufen, letztere in moderner Ausbildung.

Die vier Flügel waren ursprünglich zwei Geschosse hoch, das dritte ist modern. Die
Fassaden sind ungegliedert. Tonnengewölbte Zufahrt in der Mitte des Westflügels,
der hier risalitförmig mit zwei Fensterachsen vorspringt.

An der Nordostecke steht, in die heutige Anlage einbezogen, ein spätmittel-
alterlicher T u r m , aus Gneisbruchsteinen erbaut. Es ist in den drei Untergeschossen
quadratisch; die zwei Obergeschosse dagegen sind rund.

Im obersten Geschoß befindet sich auf der AVestseite eine ca. 3 m breite, ca.

4 m hohe Stichbogenölfnung, jetzt zugemauert. Sie scheint den Zugang zu einer
großen Pechnase gebildet zu haben.

Der Aufgang zu dem obersten Geschoß erfolgt durch eine Treppe, die in der
Mauerdicke angelegt ist; eine Stichbogentonne überwölbt sie. Die Treppe setzt im
vierten Geschoß an. Sie konnte auch von außen "erreicht werden. Hier sind noch
drei rohe Kragsteine für den Podest erhalten. (Die Anlage könnte allerdings auch
auf einen kleineren Wehrerker gedeutet werden. Da nicht feststeht, ob der Turm
ursprünglich frei stand oder eingebaut war, ist die Frage nicht sicher zu entscheiden.)

Die Innenräume in den drei Untergeschossen haben schwere Gewölbe in Tonnen-
form, anscheinend dem späten 16. oder 17. Jahrhundert ungehörig. Sie sind von
den anschließenden Flügeln aus zugänglich. Die Mauerdicke beträgt ca. 2,80 m.

Vor dem Dorf, an der Straße nach Passau, steht ein STEINKREUZ. Auf steinkreuz,
ausladendem Sockel, dessen Oberkante gefast ist, glattes Kreuz mit sehr rohem
ICruzifixus ih Flachrelief. Erinnert an primitivste romanische Arbeiten, gehört aber
dem 16. oder 17. Jahrhundert an. H. 0,70. Granit.

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