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Mader, Felix [Editor]; Bayern / Landesamt für Denkmalpflege [Editor]
Kunstdenkmäler von Bayern (4,4): Bezirksamt Passau — München, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.29173#0188
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143

IV. B.-A. Passau.

Pfarrkirch e.

Holzfiguren.

Grabsteine.

Zugang zum Turm, der sich im ersten Obergeschoß unterhalb der Pechnase befand.
Die Anlage verdient wegen ihrer Seltenheit besondere Beachtung.

Die Einrichtung ist neugotisch. Am linken Seitenaltar sind drei gute spätgotische
Holzfiguren wieder verwendet: St. Ottilia, Barbara und Katharina. (Fig. 118 u.
119.) Sie gehören der Zeit um 1490 an. Sie sind verwandt mit der in Fig. 102
abgebildeten Marienstatue in Höhenstadt, ebenso zu der Marienfigur in Aicha v. W.
(Vgl. Fig. 3.) Fassung neu. H. 1,50 m. — Am Seitenaltar rechts zwei barocke
Figuren vom Ende des 17. Jahrhunderts: St. Stephan und Laurentius.

Taufstein. Derber Rundkessel auf viereckiger Sockelplatte. 16.—17. Jahr-
hundert. Granit.

Ölbergrelief vom Ende des 15. Jahrhunderts. Stein, überweißt. H. 0,58,
Br. 0,87.

Grabdenkmäler. Im Chor. 1. Grabstein des Degenhard von Watzmanns-
dorf, f 1506. Als Schöpfung Jörg Gärtners zwar nicht beurkundet, aber stilistisch

gesichert. (Vgl. Ph. M. Halm, Jörg Gärtner, Mün-
chen 1907, S. 8.) Inschrift: Hie ligt begrabh Der
Edl vest Degenhart vo waczmstarf zu lewprechting
der starb Am Abent Sant pangraczn Im 1506. Jar.
Es leyt auch begrabh sein Hausfraw warbara v~0
waldeck. Mit Relieffigur des Degenhard von Waz-
mannsdorf, in der Rechten Fahne, die Linke am
Schwert. (Fig. 120.) Roter Marmor. Höhe 2,10,
Br. 1,05 m. — 2. Grabstein der Margaretha Tengler,
geb. von Steinach, Gemahlin des fürstl. Passauischen
Jägermeisters Christoph Tengler zum Kaltenstein u.
Satzbach, f 29. Juli 1562. Inschrift in Rollwerkrahmen,
darunter in Rundbogenblende das Ehewappen. Roter
Marmor, H. 1,30, Br. 1,25 m. — 3. Gedächtnisstein
für Julius Benedikt Frhr. von Schätzl, f 1598 »in dem
großen Sturm« vor Ofen in Ungarn und begraben
im Dom zu Wien vor dem Sakramentshaus, gewid-
met von seinem Bruder Urban Schätzl von und zu
Pfarrkirche. Querschnitt u. Teilglieder. Hörmannsberg usw., Pfleger zu Leoprechting. Zu-
gleich für die Schwester Kunigunde, f 27. Januar 1595,
unvermählt, begraben zu Vohburg an der Donau. Uber der Inschrift Relief: die
beiden Geschwister knien vor dem Kruzifix, bei jedem das Schätzlwappen. Kalkstein.
H. 1,10, Br. 1,25 m. — 4. Grabstein für Hans Karl und Hans Hektor, Kinder des
Leopold Benedikt Schätzl zu Hörmannsberg und seiner Gemahlin Cäcilia, geb. von
Lindelo, 1638. Unter der Inschrift das Ehewappen, seitlich vier Ahnenwappen.
Kalkstein, H. 1,00 m.

Im südlichen Seitenschiff. 5. Inschrift: Anno • dhi ■ m° • cccc° • lvi° (= 1456),
do • Ist • gestorben ■ der • Edel • •vn- vest ■ degenhart • bacenstorffer • (= Watzmanns-
dorfer) • vö • leuprechting • den ■ montag • vor • goczleic/ienamstag • dem • got • genad. Mit
großem Wappen der Watzmannsdorfer und vier Ahnenwappen. (Fig. 121.) Roter
Marmor H. 2,10, Br. 1,00 m. —- Im nördlichen Seitenschiff. 6. Epitaph des Pfarrers
Johann Vogl, f 1625 (3. August.) Ölbergrelief zwischen Pilastern, darunter Sockel-
geschoß mit Relief des Pfarrers, vor dem Kruzifix kniend. Aufsatz und Schriftschild
in Kartuschenform. Kalkstein, H. 1,10 m.
 
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