Kunststatistische Übersicht. yo
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der Umriß von Berg und Burg beim Anblick von Nordosten her: von breiter Basis
steigen die Dreieckslinien der Granitkuppe in sanfter Einziehung in die Höhe, empor
aus dem im Bogen gewundenen Wiesentale der Murach, oben jäh und kühn in die
mächtig aufstrebende Senkrechte des gleich einer Felsennadel ragenden Turmes über-
gehend; dazu ringsum ein Kranz von Bergzügen und Gewölben. Der Bergfried der
Burg ist schwer zu datieren. Daß das Obergeschoß ein späterer Aufbau, und zwar
aus gotischer Zeit, ist, erscheint klar. Am älteren Unterbau deutet die rundbogige
Eingangsöffnung auf Festhalten eines romanischen Motives; die Zangenlöcher aber
weisen darauf, daß der Bau nicht vor der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ent-
standen ist. (Die Beispiele, welche für die Verwendung der Mauerzange vor dieser
Zeit angeführt werden, erscheinen mir nicht stichhaltig. Vgl. O. PiPER, Burgenkunde,
S. 137 f.) Der Bergfried dürfte also an Stelle eines Vorgängers neu erbaut worden
sein, als die Burg bereits in den Besitz der bayerischen Herzoge übergegangen war,
etwa 1270—1300. '
In der schönen landschaftlichen Lage wetteifern mit Obermurach die Burg-
ruinen Frauenstein und Reichenstein, beide nur mit geringen Mauerresten, und die
Burgstalle Altenschneeberg und Wildstein. Als Burgstall ist weiter zu nennen
Plassenberg bei Gleiritsch.
Mittelalterliche Reste stecken noch in den Mauern des ehemaligen Schlosses
Fuchsberg. Aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts rühren das Schloß in
Winklarn und das ehemalige Schloß in Niedermurach her. Einfach sind die ehe-
maligen Schlösser und Hammerhäuser Lukahammer, Oedmiesbach, Pertolzhofen, Plech-
hammer, Pullenried.
Bei den Bauernhäusern war in älterer Zeit Holzbau üblich. Beispiele in
Dietersdorf. Schönes Stadeltor in Hof. An den größeren Häusern, vor allem auch
in Oberviechtach, sind die Giebel häufig abgewalmt.
II. PLASTIK.
Spätgotische Figuren finden sich in Heinrichskirchen, Johannesberg, Muschen-
ried, Stadlern. Bessere Arbeiten des 17. und 18. Jahrhunderts in Gaisthal, Nieder-
murach, Schneeberg, Teunz (sehr Hott), Wildeppenried.
Mittelalterliche Grabsteine begegnen in Winklarn (im Schloß, von 136g), in
Niedermurach (schön und interessant) und Wildeppenried (ig. Jahrhundert). Unter
den späteren Grabsteinen, die ja historisch alle von mehr oder minder Belang sind,
nennen wir hier mit Rücksicht auf die Darstellung Steine in Gleiritsch, Pullenried
und Winklarn.
Eine ikonographische Seltenheit ist die Steinsäule mit Christus in der Kelter
in Stadlern.
III. MALEREI.
Denkmäler von einigem Interesse sind hier ganz spärlich. Von Nikolaus
Bruno Belau (geb. 1684 in Magdeburg., Schüler von A. Terwesten in Berlin, hielt
sich auf dem Rückweg von Italien einige Zeit in Wien auf, wo er in den Schlössern
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der Umriß von Berg und Burg beim Anblick von Nordosten her: von breiter Basis
steigen die Dreieckslinien der Granitkuppe in sanfter Einziehung in die Höhe, empor
aus dem im Bogen gewundenen Wiesentale der Murach, oben jäh und kühn in die
mächtig aufstrebende Senkrechte des gleich einer Felsennadel ragenden Turmes über-
gehend; dazu ringsum ein Kranz von Bergzügen und Gewölben. Der Bergfried der
Burg ist schwer zu datieren. Daß das Obergeschoß ein späterer Aufbau, und zwar
aus gotischer Zeit, ist, erscheint klar. Am älteren Unterbau deutet die rundbogige
Eingangsöffnung auf Festhalten eines romanischen Motives; die Zangenlöcher aber
weisen darauf, daß der Bau nicht vor der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts ent-
standen ist. (Die Beispiele, welche für die Verwendung der Mauerzange vor dieser
Zeit angeführt werden, erscheinen mir nicht stichhaltig. Vgl. O. PiPER, Burgenkunde,
S. 137 f.) Der Bergfried dürfte also an Stelle eines Vorgängers neu erbaut worden
sein, als die Burg bereits in den Besitz der bayerischen Herzoge übergegangen war,
etwa 1270—1300. '
In der schönen landschaftlichen Lage wetteifern mit Obermurach die Burg-
ruinen Frauenstein und Reichenstein, beide nur mit geringen Mauerresten, und die
Burgstalle Altenschneeberg und Wildstein. Als Burgstall ist weiter zu nennen
Plassenberg bei Gleiritsch.
Mittelalterliche Reste stecken noch in den Mauern des ehemaligen Schlosses
Fuchsberg. Aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts rühren das Schloß in
Winklarn und das ehemalige Schloß in Niedermurach her. Einfach sind die ehe-
maligen Schlösser und Hammerhäuser Lukahammer, Oedmiesbach, Pertolzhofen, Plech-
hammer, Pullenried.
Bei den Bauernhäusern war in älterer Zeit Holzbau üblich. Beispiele in
Dietersdorf. Schönes Stadeltor in Hof. An den größeren Häusern, vor allem auch
in Oberviechtach, sind die Giebel häufig abgewalmt.
II. PLASTIK.
Spätgotische Figuren finden sich in Heinrichskirchen, Johannesberg, Muschen-
ried, Stadlern. Bessere Arbeiten des 17. und 18. Jahrhunderts in Gaisthal, Nieder-
murach, Schneeberg, Teunz (sehr Hott), Wildeppenried.
Mittelalterliche Grabsteine begegnen in Winklarn (im Schloß, von 136g), in
Niedermurach (schön und interessant) und Wildeppenried (ig. Jahrhundert). Unter
den späteren Grabsteinen, die ja historisch alle von mehr oder minder Belang sind,
nennen wir hier mit Rücksicht auf die Darstellung Steine in Gleiritsch, Pullenried
und Winklarn.
Eine ikonographische Seltenheit ist die Steinsäule mit Christus in der Kelter
in Stadlern.
III. MALEREI.
Denkmäler von einigem Interesse sind hier ganz spärlich. Von Nikolaus
Bruno Belau (geb. 1684 in Magdeburg., Schüler von A. Terwesten in Berlin, hielt
sich auf dem Rückweg von Italien einige Zeit in Wien auf, wo er in den Schlössern