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Hager, Georg [Editor]; Bayern / Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schul-Angelegenheiten [Editor]
Kunstdenkmäler des Königreichs Bayern (2,7): Bezirksamt Oberviechtach — München, 1906

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https://doi.org/10.11588/diglit.36891#0106
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VH. B.-A. Oberviechtach.

malte, gest. 1747 in Barby [G. K. NAGLER, Neues allgem. Ktinstler-Lexicon, München
I, 381]) Anden wir ein Altarblatt in Pullenried. Ein gutes Altargemälde des 18. Jahr-
hunderts ist in Teunz. Maler Michael Wild aus Amberg war tätig für Oberviechtach,
Anton Merz aus Neunburg v. W. lieferte die Deckenmalereien in Pertolzhofen. Von
einem nicht weiter bekannten Lidmann sind die Deckenbilder in Niedermurach (1762).
IV. KIRCHLICHE EINRICHTUNGSGEGENSTÄNDE.
Einen eigenartigen Renaissancealtar aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts
birgt die Friedhofkirche von Winklarn. Sieht man von der Burgruine Obermurach
ab, so darf man diesen Altar wohl als das interessanteste Denkmal des Bezirksamts
bezeichnen. In seinem ganz von der italienischen Renaissance beeinflußten Aufbau
als Bogenaltar mit Engel-Karyatiden steht das Werk bei uns um jene Zeit vereinzelt;
die weitere Entwicklung des Renaissancealtars knüpft nicht an diesen Typus an, sie
schließt sich vielmehr an das Motiv der Dreiteilung der ßgürlichen Darstellung, wie
es der gotische Flügelaltar ausgebildet hat.
Ein guter Spätrenaissancealtar von 1666 findet sich in Gaisthal.
Barockaltäre haben wir notiert in Johannesberg, Niedermurach (St. Walburg),
Pertolzhofen, Pullenried, Schneeberg, Schönsee, Stadlern; Rokokoaltäre in Gleiritsch,
Niedermurach, Pertolzhofen, Pondorf, Pullenried, Stadlern, Teunz, Winklarn. Von
letzteren verdienen für die Geschichte der lokalen Entwicklung des Altares besonders
die aus Amberg stammenden Bauten in Pullenried und Winklarn Beachtung, ebenso
die Nebenaltäre in Niedermurach.
Von den Kanzeln ist die hübscheste die Rokokokanzel in Oberviechtach. Gut
ist auch die klassizistische Kanzel in Winklarn.
Es bleibt der Lokalforschung überlassen, an der Hand etwa noch vorhandener
Kirchenrechnungen oder Akten die Meister der kirchlichen Einrichtungsgegenstände
der Barock- und Rokokozeit festzustellen. Wir haben nur in Oberviechtach dies-
bezügliche Notizen gemacht; ein Schreiner aus Amberg, Leonhard Bacher, und ein
Bildhauer ebendaher, Johann Philipp Luz, haben hier 1779 den Choraltar geliefert.
Der gleiche Bildhauer und Schreiner begegnet z. B. in der Kirche in Neudort)
B.-A. Neustadt a. W.-N.
Ein einfacher, gotischer Taufstein (jetzt Weihwasserstein) mit Blendarkaden ist
in Pertolzhofen; der Typus scheint für die Gegend charakteristisch zu sein, da er
z. B. in Perschen bei Nabburg wiederkehrt.
V. GLOCKEN.
Aus dem 14. Jahrhundert stammt eine Glocke in Gaisthal und Pertolzhofen,
von 1464 eine in Schneeberg.
Der Glockengießer Martin Prey von München begegnet in Winklarn (ig88);
Johann Gordian Scheichshorn von Regensburg in Muschenried (1701); Martin Neumair
und Johann Erhard Kißner von Stadtamhof in Pertolzhofen (1726 und 1776); Joseph
Filippi von Stadtamhof in Gleiritsch (1798).
 
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