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22Ö

Pellworm

Sockel mit ausgesägtem Brett und vier walzenförmigen Füßen. Er enthielt laut Inventar
v. 1763 das Abendmahlsgerät.
Opferbüchse, jetzt an der inneren Westwand angebracht, aus der 2. Hälfte des 17. Jhdts.
Eisen, dick überstrichen. Eine schlichte zylindrische verschließbare Büchse ist an querrecht-
eckiger, oben in Segmentbogen abschließender Rückwand befestigt, die ringsum von durch-
brochenem, getriebenen Rankenwerk eingefaßt ist.
Klingelbeutel mit Beutelring (Dm. 14 cm) und anschließendem Zierstück mit symmetri-
schem Blattwerk und Rosette aus Messing. Anfang des 19. Jhdts. Klingel Dm. 3,5 cm.
Silber, bez. NB 1712.
Nummerntafel, h. 50, br. 33 cm. Volkskunst. Bekrönung in Aussägearbeit und zwei
Vögel, beschädigt.
Säulenschaft, von einem Epitaph ?, um 1600, Eichenholz, unten Beschlagwerk, in neuerer
Zeit roh als Lesepult verarbeitet.
Glocken: Im Glockengerüst eine eiserne Glocke, Bochum 1920, Dm. 125. Von zwei
alten Glocken gibt eine Eintragung im Inventar von 1763 Kunde. Danach befanden
sich im ehemaligen Glockenturm eine größere und eine kleinere Glocke, eine von beiden
trug die Jahreszahl 1783 und die—wohl von einer älteren Glocke übertragene — Inschrift:
„Anna bin ik gebeten, de van Pellworm hebben mi laten geten to Hamborg. Me fecit
Joh. Nie. Bieber“. Geschenkt von Pastor Heseler und mehreren Eingesessenen. Im Welt-
kriege zerschlagen. Die kleine Glocke im Westgiebel unzugänglich.
213 Kpitaph Thomas Elersen. An der Nordwand. h. 232,5, br. 128 cm. Eichenholz. Um
1570. Von Johann v. Groningen, Husum. (Vgl. Voß, Gasthaus S. 113). Bild in architek-
tonischem Rahmen mit kannelierten Freisäulen und Seitenhängen mit je einem grotesken
Fabelwesen, zusammengesetzt aus einem zottigen Tierbein und langgestreckter Band- und
Blattvolute, die in Tierkopf endigt. Im Giebel Gottvater in. Wolken, beschädigt. Im Fries
Groteskranke mit Posaunenengel. Unterhang mit Blatt- und Rollwerk und Engelskopf.
Alte Vergoldung und Bemalung in Spuren erhalten. Das Bild zeigt die Kreuzgruppe (nach
Dürer, kleine Kupferstichpassion B 13) mit Stifterfiguren in Landschaft. Vor Maria kniet
der Stifter in schwarzem Gewand, weißer Halskrause und rotem Barett, vor Johannes (grünes
Gewand, roter Mantel) knien zwei Heinere weibliche Figuren. Sockelinschrift in Fraktur,
gemalt: „Gott zu ehren, der Kirchen zur Zirath hat Thomas Elersen dieses Epitaphium in
der inundierten Kirchen Ugroff verehret. Und ao. 1636 anhero von sein Sohn Lorentz
Tomsen versetzet worden, welches sein Sohn Edleff Lorentzen renovieren lassen 1704“.
Pastorenbildnis: Bildnis des Pastors Titus A x e n, gest. 1705. An der Südseite der Ostwand.
Öl auf Leinwand. Oval, in schlichtem Rahmen, h. 134, br. 109 cm. Halbfigur in Talar und
Bäffchen mit grauer Allongeperücke, in der Rechten Gesangbuch haltend. Rechts zurück-
geschlagener blauer Vorhang, der ein Bücherregal freigibt. In diesem u. a. „Biblia“ und
„August. Confessio“. Gutes Bild in der Art des Denner. Unterschrift gemalt: „Herr Titus
Axen, Pastor Bey der Neuen Kirchen auf Pellworm Natus Husum Ano 1663. Vocatus
Anno 1693. Denatus 1705, Aetatis 42“.
Grabsteine: sämtlich aus Namurer Marmor 1. Vor der Tür des Hauptlehrers.
110,5 x 69,5 cm. Allianzwappen in Oval, herald. rechts drei Bäume und springender halber
Hirsch, links Kleeblatt, darüber Kranz (?), darüber drei Zweige. Zeilenschrift in Antiqua,
 
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