paul dueois
junges .mädchen
BELGISCHE BILDHAUER DER GEGENWART
Von Paul Schumann
IL
Unter den Schülern Van der Stappens sind
noch Godefroid de Vreese und Paul Du-
bois zu nennen. Von de Vreese (geb. 1861 zu
Courtrai) stammen eine Anzahl Denkmäler,
z. B. das Denkmal der Sporenschlacht, das
er seiner Vaterstadt geschenkt hat, dazu sorg-
fältig ausgeführte Medaillen und Plaketten mit
Bildnissen und allegorischen Figuren. Das
Luxembourg-Museum besitzt von ihm ein aus-
gezeichnetes Werk in Bronze, „Perlenfischer".
Auch Paul Dubois, geb. 1859 zu Aywaille
in der Provinz Lüttich, hat eine Fülle von
trefflichen Reliefs, Büsten, Plaketten, Medaillen
und anderen kleinen Kunstwerken in Bronze,
Silber, Zinn, Kupfer und Elfenbein geschaffen.
Größere Werke, die ihm Ruhm eingebracht
haben, sind sein Denkmal für Frederic von Me-
rode in Brüssel, die Violinspielerin (welche die
Züge der Frau Irma Sethe-Sänger trägt) und das
Standbild des Violinvirtuosen Henri Vieux-
temps in Verviers. Großen Ruf genießt er als
Porträtist; seit 1902 ist er Professor der
Plastik an der Kunstakademie zu Brüssel.
Auch ein Schüler von de Vigne, Pierre
Braecke, hat sich einen guten Namen ge-
macht. Als er mit 16 Jahren von der Archi-
tektur zur Plastik überging, erlernte er zu-
erst das Technische: die Behandlung des
Gipses, die Bearbeitung des Steins und die
Holzschnitzerei. Seine Werke zeigen daher
außer starkem künstlerischen Empfinden auch
ein hervorragendes technisches Können. Viel-
fach spricht aus ihnen herzliches Mitgefühl
für die Empfindungen und die Leiden der
armen Kinder, mit denen er als Sohn der
Stadt Nieupoort am Dünenstrande der Nordsee
seine Jugend verlebte. Braeckes Hauptwerke
sind das Denkmal des Sergeanten de Bruyne
in Blankenberghe, die Ankündigung des Früh-
lings, d. i. ein hohes phantastisches Relief im
Die Kunst ftlr Alle XXII. 4. 15. November 1906.
81
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junges .mädchen
BELGISCHE BILDHAUER DER GEGENWART
Von Paul Schumann
IL
Unter den Schülern Van der Stappens sind
noch Godefroid de Vreese und Paul Du-
bois zu nennen. Von de Vreese (geb. 1861 zu
Courtrai) stammen eine Anzahl Denkmäler,
z. B. das Denkmal der Sporenschlacht, das
er seiner Vaterstadt geschenkt hat, dazu sorg-
fältig ausgeführte Medaillen und Plaketten mit
Bildnissen und allegorischen Figuren. Das
Luxembourg-Museum besitzt von ihm ein aus-
gezeichnetes Werk in Bronze, „Perlenfischer".
Auch Paul Dubois, geb. 1859 zu Aywaille
in der Provinz Lüttich, hat eine Fülle von
trefflichen Reliefs, Büsten, Plaketten, Medaillen
und anderen kleinen Kunstwerken in Bronze,
Silber, Zinn, Kupfer und Elfenbein geschaffen.
Größere Werke, die ihm Ruhm eingebracht
haben, sind sein Denkmal für Frederic von Me-
rode in Brüssel, die Violinspielerin (welche die
Züge der Frau Irma Sethe-Sänger trägt) und das
Standbild des Violinvirtuosen Henri Vieux-
temps in Verviers. Großen Ruf genießt er als
Porträtist; seit 1902 ist er Professor der
Plastik an der Kunstakademie zu Brüssel.
Auch ein Schüler von de Vigne, Pierre
Braecke, hat sich einen guten Namen ge-
macht. Als er mit 16 Jahren von der Archi-
tektur zur Plastik überging, erlernte er zu-
erst das Technische: die Behandlung des
Gipses, die Bearbeitung des Steins und die
Holzschnitzerei. Seine Werke zeigen daher
außer starkem künstlerischen Empfinden auch
ein hervorragendes technisches Können. Viel-
fach spricht aus ihnen herzliches Mitgefühl
für die Empfindungen und die Leiden der
armen Kinder, mit denen er als Sohn der
Stadt Nieupoort am Dünenstrande der Nordsee
seine Jugend verlebte. Braeckes Hauptwerke
sind das Denkmal des Sergeanten de Bruyne
in Blankenberghe, die Ankündigung des Früh-
lings, d. i. ein hohes phantastisches Relief im
Die Kunst ftlr Alle XXII. 4. 15. November 1906.
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