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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 22.1906-1907

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Ostini, Fritz von: Joseph Huber-Feldkirch
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Von Ausstellungen und Sammlungen - Personal-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.12155#0297

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«*^=ö> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <?^-

JOSEPH HUBER ST. NIKOLAUS (MOSAIK)

klar. Da steht eine schwere Steinplatte, auf VON AUSSTELLUNGEN

der die Kreidezeichnung zu einem Steindruck [}[\D SAMMLUNGEN

der Anbetung der Könige schon recht weit

gediehen ist, auf einer anderen Staffelei sehen F) ERLIN. Ein erlesenes Publikum hatte sich am

wir, in Oel gemalt, eine Gruppe griechischer 25. Januar zur Eröffnung des neuen Heims der

Knaben, die dem Gesänge des Vater Homeros Akademie der bildenden Künste im ehemals Arnim-

, , i . t ., . sehen Palais am Pariser Platz eingefunden, ein kaum

lauschen. Der letztere ist einstweilen noch minder erlesenes drängte sich *m darauffolgenden

ein weißer Fleck. Dann Glasbilder, ein Mosaik- Tage in dem von Ihne rückwärts daran angeglie-
kopf in eisernem Rahmen, das Modellchen derten Ausstellungsgebäude zur Vorbesichtigung der
ZU einem Altar mit fünf Heiligen, Kunstge- ersten internationalen Mitgliederausstellung Die-
.... ,i , • 4 i , , selbe etwas kühle Vornehmheit, die die übrigens
werbliches von allerlei Art. Irgendwo auch vortrefflich beleuchteten Säle zeigen, charakterisiert
der Plan zu einer Villa, die Huber im Vor- auch diese im guten wie im schlechten Sinne >aka-
jahre für einen Kunstgenossen in Weilheim demische« Veranstaltung. An Buntheit fehlt es dem
gebaut und zu einer Kirche, die er für einen Bjlc!e nicht; sind doch von Anton von Werners mit
fv. , , . . . , , . nüchterner Sachlichkeit hingeschnebenenGeschichts-
Wettbewerb entworfen, mit einer Belobigung ulustrationen bis zu Liebermanns kecken Moment-
ausgezeichnet — unter Bauleuten vom Fach! bildern, von Alma Tademas porzellanener Glätte bis
Auch das kann er! zu Zorns bravourhafter Breite, von Klaus Meyers
Und nun Joseph Hubers Lebensgeschichte altmeisterlicher Tonfülle bis zu des Spaniers Villegas'
... . ,~ ° , .„.„ hupfenden Sonnenflecken so ziemlich alle Richtungen
nach zuverlässigen Quellen: Er wurde 18o8 (abgesehen natürlich von den allermodernsten und
zu Feldkirch in Vorarlberg geboren, wandte extravagantesten) vertreten, und hängen ehrwürdige
sich der Kunst zu, und seiner Begabung wie Bekannte aus den achtziger Jahren neben frisch von
seinem zähen Fleiße gelang es nach heißem ^er Sta,ffe'ei herabgenommenen Bildern mit dem
„. , . , , , - Datum 1907. Aber es sind eben lauter Werke ge-
Ringen, das wieder los zu werden, was er auf reifter Männer) die keine Ueberraschung bereiten,

der Münchener Kunsthochschule und bei Julian bei denen man hie und da mit Freude einen neuen

in Paris gelernt hatte. Jetzt ist er er selber! Aufschwung, oft aber auch mit Bedauern ein Nach-
lassen der Kräfte konstatiert. Den stärksten Ein-
druck gibt die Architektur-Abteilung. Hier strömt

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