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Schumann, Paul: Belgische Bildhauer der Gegenwart, [2]
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12155#0116
-B^sg> BELGISCHE BILDHAUER DER GEGENWART
ist, bei seinem mm S dem Relief der
Tun erfolgreich ^^^^mUuW^k^^ „Ernte" stehen
die volle Kraft die Männer son-
einzusetzen, ohne nig beleuchtet wie
daß ihn die Auf- |jp im freien Licht,
gäbe überwältigt. auf dem Relief der
Es gibt eine Sorte "\ „Industrie" sehen
von Menschen, v" \ sie aus wie vom
die nichts von er- ' "'"V^ flackernden Licht
habener Weltan- l5^"" \ V des Schmelzofens
schauung wissen, 7 ^'A beleuchtet. Diese
die im Arbeiter erstaunliche Wir-
nur den Stumpf- kung ist ohne
sinn, das Herab- «k\ — ■ . jedes künstliche
gedrückte, das B Hilfsmittel nur
Elend, die Ge- B durch sachgemäße
wöhnlichkeit usw. Formgebung er-
sehen undnurdies t reicht. Auf dem
dargestellt sehen ' fk a\\ Ernte-Relief fallt
wollen, für diese das Licht auf gros
ist natürlich die . se, mithin glän-
Kunst Meuniers ^^Sjjpi ^k"'-' £ VI zende Flächen,auf
nicht berechnet. dem Relief der In-
Wollen wir seh- ^■f r Mm k dustrie herrscht
en, wie stark und mwÜM e'ne re'cne Man-
fest Meunier im $jL % nigfaltigkeit von
Boden des Natur- mmmJr9&& jJ''1 ■ '-fm^m^tt^ aW Bewegungen und
Studiums wu:- Bfe^^^V '• h-VM verschiedenartig
zelte, so brauchen gerichteten Kör-
wirnurseinen„In- perteilenund Ge-
dustriearbeiter" Limmm ■ ..... -----v" ______" ' " ' .*m genständen, man
mit dem „Säe- fernand khnopff Sibylle sieht viel mehr
mann" zu verglei- Wechsel von Licht
chen. Wie er dort und Schatten, hin-
die emporgereckte, hier die vorgebeugte Wuchs- zu kommt die geflammte Behandlung des
form in strenger Einheitlichkeit in allen Kör- Hintergrundes. Kein Bildhauer vor Meunier
perteilen durchbildet, wie er z. B. bei dem hat unseres Wissens etwas ähnliches im Relief
Landmann die steil abfallende Nackenschulter- versucht.
linie, den breiten Rücken, die flache Brust, Welcher Kraft und Tiefe der Charakteristik
die VerschiebungderKörperachse,derSchulter- Meunier fähig war, davon zeugen ziemlich
und der Brustspitze usw. naturgetreu bildet, alle seine plastischen Werke, für die Inner-
das ist das Entzücken jedes Kenners des lichkeit der Empfindung sprechen vor allem
menschlichen Körpers. Aber das sind nur „die Mutter an der Leiche des Sohnes" (das
die selbstverständlichen Voraussetzungen von Grubengas), „der Gekreuzigte" und „der Ver-
Meuniers Kunst. Denn Meuniers Kunst war Iorene Sohn", welch hohes Schönheitsgefühl
im übrigen nichts weniger als ein Natura- in ihm lebte, bezeugen der stehende Berg-
lismus, der seine Stärke in peinlicher Nach- mann im Relief der Industrie, der Pferdehalter
bildung aller Einzelheiten suchte. Er schuf im Hafen- und der Lichtabblender im Ernte-
im großen Stil, das Unwesentliche unterdrückte relief. Möge das belgische Ministerium der
er, der Gehalt war ihm die Hauptsache. Ja, schönen Künste endlich die Ehrenpflicht er-
er verfuhr in der Durchbildung — nament- füllen, Meuniers Meisterwerk, sein Denkmal
lieh der Gewandung — einigermaßen impres- der Arbeit in echtem Material würdig und groß
sionistisch, so daß man an Rodins Weise ge- aufzustellen. Es tut diese Verpflichtung um
mahnt wird. Eine geniale Einzelheit seiner so mehr als es das Angebot des Dürerbundes
Kunst besteht noch darin, daß es Meunier dies in Deutschland zu tun zurückgewiesen hat.
meisterhaft verstand, in seinen Reliefs durch Die belgische Plastik der letzten zwanzig bis
die Formenbehandlung das stimmunggebende dreißig Jahre ergibt im ganzen ein glänzendes
Licht dem Beschauer vorzutäuschen. Auf Bild erfolgreichen künstlerischen Schaffens.
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ist, bei seinem mm S dem Relief der
Tun erfolgreich ^^^^mUuW^k^^ „Ernte" stehen
die volle Kraft die Männer son-
einzusetzen, ohne nig beleuchtet wie
daß ihn die Auf- |jp im freien Licht,
gäbe überwältigt. auf dem Relief der
Es gibt eine Sorte "\ „Industrie" sehen
von Menschen, v" \ sie aus wie vom
die nichts von er- ' "'"V^ flackernden Licht
habener Weltan- l5^"" \ V des Schmelzofens
schauung wissen, 7 ^'A beleuchtet. Diese
die im Arbeiter erstaunliche Wir-
nur den Stumpf- kung ist ohne
sinn, das Herab- «k\ — ■ . jedes künstliche
gedrückte, das B Hilfsmittel nur
Elend, die Ge- B durch sachgemäße
wöhnlichkeit usw. Formgebung er-
sehen undnurdies t reicht. Auf dem
dargestellt sehen ' fk a\\ Ernte-Relief fallt
wollen, für diese das Licht auf gros
ist natürlich die . se, mithin glän-
Kunst Meuniers ^^Sjjpi ^k"'-' £ VI zende Flächen,auf
nicht berechnet. dem Relief der In-
Wollen wir seh- ^■f r Mm k dustrie herrscht
en, wie stark und mwÜM e'ne re'cne Man-
fest Meunier im $jL % nigfaltigkeit von
Boden des Natur- mmmJr9&& jJ''1 ■ '-fm^m^tt^ aW Bewegungen und
Studiums wu:- Bfe^^^V '• h-VM verschiedenartig
zelte, so brauchen gerichteten Kör-
wirnurseinen„In- perteilenund Ge-
dustriearbeiter" Limmm ■ ..... -----v" ______" ' " ' .*m genständen, man
mit dem „Säe- fernand khnopff Sibylle sieht viel mehr
mann" zu verglei- Wechsel von Licht
chen. Wie er dort und Schatten, hin-
die emporgereckte, hier die vorgebeugte Wuchs- zu kommt die geflammte Behandlung des
form in strenger Einheitlichkeit in allen Kör- Hintergrundes. Kein Bildhauer vor Meunier
perteilen durchbildet, wie er z. B. bei dem hat unseres Wissens etwas ähnliches im Relief
Landmann die steil abfallende Nackenschulter- versucht.
linie, den breiten Rücken, die flache Brust, Welcher Kraft und Tiefe der Charakteristik
die VerschiebungderKörperachse,derSchulter- Meunier fähig war, davon zeugen ziemlich
und der Brustspitze usw. naturgetreu bildet, alle seine plastischen Werke, für die Inner-
das ist das Entzücken jedes Kenners des lichkeit der Empfindung sprechen vor allem
menschlichen Körpers. Aber das sind nur „die Mutter an der Leiche des Sohnes" (das
die selbstverständlichen Voraussetzungen von Grubengas), „der Gekreuzigte" und „der Ver-
Meuniers Kunst. Denn Meuniers Kunst war Iorene Sohn", welch hohes Schönheitsgefühl
im übrigen nichts weniger als ein Natura- in ihm lebte, bezeugen der stehende Berg-
lismus, der seine Stärke in peinlicher Nach- mann im Relief der Industrie, der Pferdehalter
bildung aller Einzelheiten suchte. Er schuf im Hafen- und der Lichtabblender im Ernte-
im großen Stil, das Unwesentliche unterdrückte relief. Möge das belgische Ministerium der
er, der Gehalt war ihm die Hauptsache. Ja, schönen Künste endlich die Ehrenpflicht er-
er verfuhr in der Durchbildung — nament- füllen, Meuniers Meisterwerk, sein Denkmal
lieh der Gewandung — einigermaßen impres- der Arbeit in echtem Material würdig und groß
sionistisch, so daß man an Rodins Weise ge- aufzustellen. Es tut diese Verpflichtung um
mahnt wird. Eine geniale Einzelheit seiner so mehr als es das Angebot des Dürerbundes
Kunst besteht noch darin, daß es Meunier dies in Deutschland zu tun zurückgewiesen hat.
meisterhaft verstand, in seinen Reliefs durch Die belgische Plastik der letzten zwanzig bis
die Formenbehandlung das stimmunggebende dreißig Jahre ergibt im ganzen ein glänzendes
Licht dem Beschauer vorzutäuschen. Auf Bild erfolgreichen künstlerischen Schaffens.
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