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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 22.1906-1907

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Ausstellung von Kunstwerken aus Düsseldorfer Privatbesitz in Düsseldorf
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^fe^> DÜSSELDORFER AUSSTELLUNG <ö^~

H^^^^Bjj^mH^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^h dem nur Wer-

wunderlicher muß Bi^^^B^ ke aus dem Ende

es erscheinen, daß ^P^^^ ^^^^^B dersiebziger Jahre

sich die verflos- ^^Bj und spätere aus-
sene Deutsche ^^HJ gestellt sind. Er
Jahrhundertaus- ^Bj geht den umge-
stellung diesen kehrten Weg wie
Umstand nicht zu- ^ta sein Bruder und
nutze gemacht hat. l|| kommt von einer
Die Düsseldorfer >§|ä gedämpften gesät-
Kunst würde dann B^BY ^B^Bj tigten Farbenge-
auf ihr eine wür- «|f bung zu der be-
digere Repräsenta- WS kannten spritzigen,
tion gefunden ha- BB^ BB effektvollen Feuer-
ben, wie es tat- BBI BB werksmalerei der
sächlich der Fall ^^^^ letzten Zeit. —
war. Nicht mit Un- b ^mt- Eine künstlerische
recht läßt sich des- I *' Rettung bedeutet
halb wohl vermu- BB£ BB die Ausstellung ge-
ten. daß mit der BBB ||g radezu für den
vorliegenden Aus- B Bj Tiermaler Rich.
Stellung, wenn ihr B Burnier, der wie
auch keinerlei ßji die meisten Künst-
rückschauendeAb- |pL jfl 1er, die ihrer Zeit
sichten zugrunde iBj vorauseilen, im Le
gelegtworden sind, H|ä. ijj ben nicht allzuviel
nebenbei ein we- Ä,. Jgt Rosen gepflückt
nig gegen die Zu- Bj hat. Die Deut-
rücksetzung in BT ^Bl^ |ff sehe Jahrhundert-
Berlin protestiert öfj-; ausstellung wußte
werden solle. Es Bj von ihm nur sage

wäre aber bei der : i-\ /\ Bj und schreibe ein

bedeutsamen Stel- j ^\ Bj einziges Bild aus

lung der westdeut- Bj Elberfelder Privat-

schen Kunst im jQgKmawuaM^^J besitz aufzutrei-

vergangenen Jahr- pL___|_. ben; hier sieht

zu I^bbb^b^b^b^b^BbBbwJB^b^b^b^b^BbBbbbb

sehen, daß dieser alle größere Wer-

Protest über kurz Isidor de rudder pax ke, die in ihrer

oder lang einmal wuchtigen Darstel-

etwas eindringli- lung, ihrem tiefen,

eher zum Ausdruck gebracht würde, etwa durch leuchtenden Kolorit ihren Platz behaupten würden,

eine große retrospektive Ausstellung, auf der die wenn man sie heute in die modernste Ausstellung

Düsseldorfer Kunst in ihren besten Schöpfungen bringen würde. — Eduard von Gebhardt ist wohl

von den Tagen Johann Wilhelms an bis auf unsere etwas zu reichlich bedacht worden, doch ist dieses

Zeit vorgeführt und damit ihre Bedeutung ein für Allzuviel an Studienköpfen damit zu erklären, daß

allemal festgelegt würde. — sie fast alle dem Besitze eines einzigen Sammlers

Dem Düsseldorfer Lokalpatriotismus wird das entstammen. Es vergißt sich gar zu leicht, daß diese
Vorwiegen der heimischen Kunst in den Sammlungen aufs tiefste bewegten, bis aufs äußerste angespann-
zuzuschreiben sein: die Hälfte der ausgestellten ten Charakterköpfe nicht für den Salon gemalt sind,
Werke rührt von Düsseldorfer Künstlern her. Da- daß sie, wie die Staffeleibilder seiner letzten Jahre
neben finden wir aber in guter Auswahl neuere Er- überhaupt, Vorarbeiten zu großen Wandmalereien
Werbungen auswärtiger und ausländischer Kunst- sind. Was uns von den gedämpften Hochwänden der
werke, die zum größten Teile auf die Anregungen Düsseldorfer Friedenskirche ans Herz greift und er-
der großen nationalen und internationalen Aus- schütten, verwirrt und betäubt in der Nähe gesehen
Stellungen von 1902 und 1904 zurückzuführen sind. und so wäre man Gebhardt mehr gerecht geworden.
Ein Viertel der Bilder hat auswärtige, ein Viertel wenn man es bei der Ausstellung der wundervollen
ausländische Künstler zu Verfassern. >JüngerinEmmaus<,der■ HeilungdesGichtbrüchigen<

Einige Düsseldorfer sind mit größeren oder kleine- und der prächtigen älteren Porträts gelassen hätte. —

ren Kollektionen bedacht worden, wie die beiden Heinrich Hermanns, der vielseitige Landschafter

Achenbachs, Gregor von Bochmann d. alt., und Architekturmaler, ist ausschließlich mit seinen

Richard Burnier, Eduard von Gebhardt, bekannten Kircheninterieurs aus aller Herren Länder

Heinrich Hermanns, Chr. Kröner, Ludwig vertreten ; nur ein vielfarbiger >Wassertümpel< zeigt

Munthe, Heinr. Schreuer, Benjamin Vautier ihn von der Seite des fein beobachtenden Land-

und ebenso der am Rhein außerordentlich geschätzte schafters. — Von Chr. Kröner, der mit dem Vater

Münchener Heinr. Zügel. der neueren Düsseldorfer Landschafterschule Eugen

Von Andr. Achenbach sieht man prächtige Dücker dasGeschick teilte, daß man ihn in diejahr-

Skizzen und Bilder aus den fünfziger, sechziger und hundertausstellung mit einem Bilde aufgenommen

siebzigerjahren, die in interessanter Weise zeigen, wie hatte, werden mehrere schöne Waldinterieurs gezeigt,

er von einem verhältnismäßig sehr farbigen Kolorit zu in denen sich die herrlichsten Spaziergänge unter-

der ausgeglichenen altmeisterlichen Tönung seiner nehmen lassen. — Ludwig Munthe, der immerhin

späteren Bilder überging. Nicht so übersichtlich ist von gewissem Einflüsse auf die Landschaftsmalerei

diese Entwicklung bei Oswald Achenbach gezeigt, gewesen ist, war in Berlin garnicht vertreten; hier

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