Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 22.1906-1907

DOI Artikel:
Térey, Gábor: George Sauter
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.12155#0279

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
george sauter frage und zogern

GEORGE SAUTER

Von Dr. Gabriel von Terey

[m Brüsseler Museum hängt ein Bild, ge- den Hand vibriert, ist Seele, dieselbe Seele,

nannt Musik. Ein junges Mädchen, das uns die sich während des Spiels in sanfte Klänge

den Rücken zu- auflöst. Hier können wir das Wesen der
dreht, spielt Sauterschen Kunst gleich in ihren Grund-
Geige (s. Abb. dementen fassen. Er rückt den Beschauer
S. 258). Sie vom alltäglichen Leben weit weg, und gibt
ist in duftiges doch Leben. Denn, seit er als junger Künst-
Weiß gehüllt 1er München verlassen und in England, Frank-
und über ihre reich, Holland und Italien das Beste hat auf
zarte Gestalt, sich wirken lassen, ist sein einziges Bestreben
ihrem jungen gewesen,derNatur nahezukommen. Nach seinen
Nacken mit eigenen Worten „bietet die Natur jeden Tag
dem dunklen Neues, sie lehrt immer, sie leitet stets, sie
Haarknoten da- beginntauf uns zu wirken vom ersten Augen-
rüber,liegtwie- blick unseres Daseins und ist unser wahrer
der ein weiß- Freund nnd Lehrmeister, bereit, uns alles zu
licher Duft wie geben, wenn wir uns ihr mit ganzer Seele
Mull, der das anvertrauen und Eingeben". Aber es war
Ganze durch merkwürdigerweise selten die freie Natur
George sauter einen Schleier draußen, die den Künstler anzog. Was ihn
Nach einer Zeichnung von William Strang hindurch von jeher am meisten fesselte, warder Mensch,

sehen läßt. Was und so ist denn Sauter vor allem Porträtist

in der feinen Rückenlinie, in der Kopf- und Genremaler geworden. Jedenfalls ist er

haltung, in der Bewegung der bogenführen- dem wahren Wesen des Porträts näher ge-

Die Kunst für Alle XXII. II. i. Marz 1907.

249

32
 
Annotationen