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Von Ausstellungen und Sammlungen - Neue Kunstliteratur - Vermischte Nachrichten - Von Denkmälern - Personal-Nachrichten
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12155#0354
-*-=4=g> VON DENKMÄLERN - PERSONAL-NACHRICHTEN
INNSBRUCK. Un-
* ter dem Protekto-
rate des Erzherzogs
Eugen hat sich ein
Komitee zur Errich-
tung eines Speck-
bacher-Denkmals in
Innsbruck gebildet.
Das Komitee hat
beschlossen, eine
Konkurrenz auszu-
schreiben, an der
nur Tiroler und Vor-
arlberger Künstler
sich beteiligen kön-
nen. Die Konkur-
renz - Bedingungen
sind von der Schrift-
Wilhelm VON diez leitung des Denk-
t 25. Februar 1907 malkomitees inInns-
bruck, Landhaus« zu
erfahren.
pvRESDEN. Der Ausschuß für die Errichtung eines
König Georg-Denkmals in Dresden veranstaltet
zur Erlangung geeigneter Entwürfe einen öffentlichen
Wettbewerb, an dem sich in Sachsen geborene oder
dauernd wohnende Künstler beteiligen können. Die
Arbeiten sind zwischen dem 1. und dem 15. September
LJ. abzuliefern. Zur Gewährung von Preisen steht
die Summe von 8000 M. zur Verfügung.
sich seine vielseitige Kunst auf solche Spezialitäten
durchaus nicht beschränkt. Als Maler hatte Diez, der
in der Pilotyschule einst nur ein kurzes Gastspiel ge-
geben, seine eigene Art. Diese delikate, dünnflüssige
Malerei, an den Alten geschult und doch ganz aus mo-
dernem Gefühl herausempfunden, gab Diez' Bildern
einen kostbaren Reiz, an dem man sich nicht müde sah.
Dazu kam eine meisterhafte, ja geniale Zeichnung,
und der Zeichner Wilhelm Diez, wie ihn seine
unübertrefflichen Illustrationen zu Schillers Dreißig-
jährigem Krieg und verwandte Schöpfungen für alte
Jahrgänge der Fliegenden Blätter zeigen, steht so
hoch wie der Maler. Seit dem Jahre 1870 war Diez
Lehrer an der Kgl. Kunstakademie und eine Reihe
seiner Schüler hat sich selbst schon ruhmvolle Stel-
lung in unserem Kunstleben errungen. Mit ihm ist
wieder einer der großen Vertreter spezifischer Mün-
chener Kunst aus der nachpilotyschen Epoche dahin-
gegangen. Nur sein sterblich Teil freilich — sein
Werk wird bleiben, so lange es Menschen mit ge-
sundem Kunstempfinden gibt. (Einen illustrierten
Aufsatz über den Künstler enthielt die Kunst für
Alle«; im Jahrg. IV, Heft 8.)
I EIPZIG. Anläßlich der Graphischen Ausstellung
des Deutschen Künstlerbundes wurde der,Radie-
rerin Käthe Kollwitz, die auf dieser Ausstellung
hervorragend vertreten ist, der Preis der Villa Ro-
mana-Stiftung (einjähriger Aufenthalt und Atelier
in Florenz) zuerkannt.
M
BERLIN. Aus der Dr. Hermann Günther-Stiftung
hat der Studierende der Hochschule, Maler und
Radierer Erich Wolfsfeld aus Krojanke, ein Sti-
ONCHEN. Am 25. Februar verstarb hier Pro- pendium im Betrage von M. 924.60 für das Jahr 1907
fessor Wilhelm v. Diez im Alter von 67 Jahren. verliehen erhalten.
Diez, 1839 in Bayreuth geboren, war in seiner Kunst
einer der kernigsten und ruhmreichsten Vertreter süd- CTUTTGART. Dem Kunstmaler Schmoll von
deutschen Temperamentes; voll warmblütigen Lebens ^ Eisenwerth in München wurde die ordentliche
und gesunden Humors in seinen Schilderungen aus Professur für Ornamenten- und Figurenzeichnen,
alter Zeit, überragte erunbestrittenalle, welchegleich- Aquarellieren und dekoratives Entwerfen an der
zeitig mit ihm das gleiche Genre pflegten; seine Technischen Hochschule in Stuttgart übertragen.
Kriegsbilder aus derLandsknechtzeit und dem Dreißig-
jährigen Kriege wirken so unmittelbar wahr, daß ein T^ÜSSELDORF. Im Alter von 78 Jahren starb in
Gedanke an das Atelier, den Kostümschrank und Dillenburg der Düsseldorfer Maler Adolf Seel.
die Modellpose vor dieser derben, vollsäftigen Wirk- Mit dem ist einer der wenigen noch lebenden Gründer
lichkeit nicht aufkommt. Die Schilderungen machen des Künstlervereins Malkasten- dahingegangen,
den Eindruck des Selbsterlebten kaum minder, als
Menzels berühmte Darstellungen aus den Kriegen /^ESTORBEN: In Paris im Alter von 66 Jahren
Friedrichs des Großen. In ungezählten, immer mit der Maler Rudolf Julian, der Leiter eines in
gleicher Freude erfundenen und mitgleicher künstleri- der ganzen Welt bekannten Unterrichtsateliers; in
scher Gewissenhaftigkeit durchgeführten Bildern und Sorö im Alter von 82 Jahren der dänische Maler
Bildchen hat Diez bald Christen Dalsgaard;
die Grausamkeit des in Paris 84 Jahre alt der
Kampfes, bald den wil- f^g^mmmm^^^^^ Historienmaler Felix
den Humor des Kriegs- ' ~ "~lTI^."l" iij''— ~ ' Barrias, der unter dem
lebens behandelt, die vcr- zweiten Kaiserreich eine
wetterten Soldatentypen, "*^^^^^^B8H große Rolle spielte, Be-
die Gauner- und Elends- IlQBtH^H^H^&^^L. Suchern des Luxembourg
tiguren des Trns>es :r. .-»» und von Versailles wer-
Dirnen und Marodeuren <■ 'wk den seine Bilder >Tibe-
geschildert, dann wieder wBBL Jt^H^BMEv ~_J^^B r'us 'm Exil« und >Aus-
übermütiges Herrenvolk, _ ' *$^J schiflfung der französi-
geschundene und zertre- I -- ' v*" -rk^ sehen Armee zu Oldport
tene Bauern, Buschkiep- BWHr t-' ' — '/* "^^ffsYAl m Erinnerung sein. — In
per und vieles andere. t "«A ' 'V^ÜH' ^ $ Graz der Landschaftsma-
Seine besondere Liebe HZ .Bt '" ■—^"»^-^fcm^^a^b^B lerHermann Frh. v.Kö
gehörte, wie erwähnt, IHuiS--^^^tmzSßt***"* NICsBRCNN am Iii Febr.
dem bunten, interessan- - , ..!.' im Alter von 83 Jahren,
ten Volk der frommen Er war ein Schüler L. Rott-
Landsknechte den BSalBSHflflHH biBBbbVI
Soldaten des siebzehnten Professor an der Grazer
Jahrhunderts, doch hat FRANCOIS BOUCHER « venus und CUPIDO Zeichenakademie tätig.
Redaktionsschluß: 26. Februar 1907 Ausgabe: 14. März 1907
Für die Redaktion verantwortlieh: F. Schtartz
Vcrlagsanstalt F. Bruckmann A.-G. — Druck von Alphons Bruckhann. — Sämtlich in München
INNSBRUCK. Un-
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nur Tiroler und Vor-
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bruck, Landhaus« zu
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König Georg-Denkmals in Dresden veranstaltet
zur Erlangung geeigneter Entwürfe einen öffentlichen
Wettbewerb, an dem sich in Sachsen geborene oder
dauernd wohnende Künstler beteiligen können. Die
Arbeiten sind zwischen dem 1. und dem 15. September
LJ. abzuliefern. Zur Gewährung von Preisen steht
die Summe von 8000 M. zur Verfügung.
sich seine vielseitige Kunst auf solche Spezialitäten
durchaus nicht beschränkt. Als Maler hatte Diez, der
in der Pilotyschule einst nur ein kurzes Gastspiel ge-
geben, seine eigene Art. Diese delikate, dünnflüssige
Malerei, an den Alten geschult und doch ganz aus mo-
dernem Gefühl herausempfunden, gab Diez' Bildern
einen kostbaren Reiz, an dem man sich nicht müde sah.
Dazu kam eine meisterhafte, ja geniale Zeichnung,
und der Zeichner Wilhelm Diez, wie ihn seine
unübertrefflichen Illustrationen zu Schillers Dreißig-
jährigem Krieg und verwandte Schöpfungen für alte
Jahrgänge der Fliegenden Blätter zeigen, steht so
hoch wie der Maler. Seit dem Jahre 1870 war Diez
Lehrer an der Kgl. Kunstakademie und eine Reihe
seiner Schüler hat sich selbst schon ruhmvolle Stel-
lung in unserem Kunstleben errungen. Mit ihm ist
wieder einer der großen Vertreter spezifischer Mün-
chener Kunst aus der nachpilotyschen Epoche dahin-
gegangen. Nur sein sterblich Teil freilich — sein
Werk wird bleiben, so lange es Menschen mit ge-
sundem Kunstempfinden gibt. (Einen illustrierten
Aufsatz über den Künstler enthielt die Kunst für
Alle«; im Jahrg. IV, Heft 8.)
I EIPZIG. Anläßlich der Graphischen Ausstellung
des Deutschen Künstlerbundes wurde der,Radie-
rerin Käthe Kollwitz, die auf dieser Ausstellung
hervorragend vertreten ist, der Preis der Villa Ro-
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in Florenz) zuerkannt.
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BERLIN. Aus der Dr. Hermann Günther-Stiftung
hat der Studierende der Hochschule, Maler und
Radierer Erich Wolfsfeld aus Krojanke, ein Sti-
ONCHEN. Am 25. Februar verstarb hier Pro- pendium im Betrage von M. 924.60 für das Jahr 1907
fessor Wilhelm v. Diez im Alter von 67 Jahren. verliehen erhalten.
Diez, 1839 in Bayreuth geboren, war in seiner Kunst
einer der kernigsten und ruhmreichsten Vertreter süd- CTUTTGART. Dem Kunstmaler Schmoll von
deutschen Temperamentes; voll warmblütigen Lebens ^ Eisenwerth in München wurde die ordentliche
und gesunden Humors in seinen Schilderungen aus Professur für Ornamenten- und Figurenzeichnen,
alter Zeit, überragte erunbestrittenalle, welchegleich- Aquarellieren und dekoratives Entwerfen an der
zeitig mit ihm das gleiche Genre pflegten; seine Technischen Hochschule in Stuttgart übertragen.
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Gedanke an das Atelier, den Kostümschrank und Dillenburg der Düsseldorfer Maler Adolf Seel.
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Redaktionsschluß: 26. Februar 1907 Ausgabe: 14. März 1907
Für die Redaktion verantwortlieh: F. Schtartz
Vcrlagsanstalt F. Bruckmann A.-G. — Druck von Alphons Bruckhann. — Sämtlich in München