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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 22.1906-1907

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Kunstmuseen, ihre Ziele und Grenzen
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Von Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler - Personal-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.12155#0424

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<^==S> VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN <^=^

Sichtspunkte bei der Zusammenbringung und VON AUSSTELLUNGEN

Aufstellung, wie sie gerade in neuester Zeit UND SAMMLUNGEN

gelegentlich als nächste und höchste Aufgabe

hingestellt und stürmisch verlangt wird. Die DERLIN. Die Ausstellung im Künstlerhaus ver-
Kunst soll nach dieser Ansicht nur als einer " mltf,e!t "ns l'.e Bekanntschaft mit dem riesigen
„ , , ,, , ... , Reiterbilde des Danen Oscar Matthiesen, das in
der Faktoren in der Kulturentwicklung des Kopenhagen so großes Aufsehen und, wenn ich
Volkes aufgefaßt und nur mit allen anderen mich recht erinnere, sogar Skandal erregte, weil die
Produkten der Kultur zusammen und in der ohne die geringste Bekleidung ins Meer reitenden
ganzen Entwicklung von den Uranfängen an Männer als Offiziere eines bestimmten schwedischen
, , . i_ , ,vf j- Dragonerregiments bezeichnet sind. Es ist ein etwas
zur Anschauung gebracht werden. Wo dies panoramenhaft wirkendes, breit gemaltes Bild voll
mehr durch Zufall als prinzipiell auch nur Leben, Bewegung und kräftiger Lichtwirkung, das
in beschränktem Maße geschehen ist, wie im seinem jungen Schöpfer alle Ehre macht. Außerdem
Germanischen Museum zu Nürnberg, empfindet "freut .uns das Künstlerhaus mit einer köstlichen
„ . T . ,. .... , . , , Kollektion von Bildern und Zeichnunsen des viel zu
selbst der Laie die Mangel einer solchen Ver- früh dahingegangenen Harburger. - Im Casper-
mischung, welche die Kunstwerke als solche sehen Kunstsalon kann man sicher sein, stets etwas
unter den zahllosen „geschichtlichen Realien" Gutes zu finden. Der Besitzer kehrt sich ankeine
der prähistorischen Urnen, zwischen Küchen, Moden und Tagesberühmtheiten, sondern stellt nur
-T- wr rr i c r aus, was ihm selbst hreude macht, mag es aus
Trachten, Waffen, Instrumenten usf. fast ver- Deutschland oder dem Auslande kommen, von Toten
schwinden läßt und in ihrer Wirkung aufs oder Lebenden herrühren, sezessionistisch oder das
schwerste schädigt. Hier muß die Kunst aus- Gegenteil davon sein. Diesmal stehen drei lebende
geschieden und für sich aufgestellt werden, Künstler bei ihm im Vordergründe: Der Berliner
. , . , , . . ' Hans Herr mann, der MünchnerWalter Geffcken
nicht aber umgekehrt unsere e.gene Kunst und der Amerikaner Ch. W. Bartlett. Daß Herr-
durch eine solche Ein- und Unterordnung mann in seiner Jugend im Anschluß an Corot und
unter die allgemeinen geschichtlichen Denk- Harpignies entzückende Landschaften gemalt hat und
mäler auf jenen fast primitiven Standpunkt daß ihm auch heute, besonders bei kleineren Bildern,
. o i • c- j- i. ,r ■ reizende Stimmungen gelingen, haben wir vor zwei
der Sammelei für die alten Kunstkammern jahren bei seiner Kollektiv-Ausstellung gesehen. Ein
zurückgeschraubt werden. Bildchen wie der Amsterdamer Fischmarkt aber.

rudolf schra.mm zittau enten

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