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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 22.1906-1907

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Kuzmany, Karl Michael: Die VII. internationale Kunstausstellung der Stadt Venedig
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https://doi.org/10.11588/diglit.12155#0522

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DIE VII. INTERNATIONALE KUNSTAUSSTELLUNG DER STADT VENEDIG

adolfo apolloni die weinernte

VII. Internationale Kunstausstellung, Venedig

weiden" des Guido Marussig ist beein-
trächtigt durch die Nachbarschaft der halt-
losen Farben - Phrasen Plinio Nomellinis,
dem Gaetano Previati noch immer vorzu-
ziehen ist, wenn er auch in seinem Triptychon
„Der Tag" nicht über die übliche Allegorie
hinauskommt und immermehr Zeichnung und
Erfindung seiner maltechnischen Theorie
opfert. Für viele Mißgriffe, die einem ästhetisch
feiner organisierten Beschauer Albdrücken ver-
ursachen, entschädigen die phantasievollen und
emailartig farbensatten Tafeln des Marius
Pictor, der in Italien an Glanz des Kolorits,
für das er sich von den Rezepten der Alten
belehren ließ, nicht seinesgleichen hat.

Von der Ausnahmsstellung Belgiens war
schon die Rede. Es hat glücklich die Räume

und was sie bergen, disponiert, ohne auf-
dringlichen Prunk und ohne Engherzigkeit.
In einer Flur plätschert kühl ein Brunnen,
hüben und drüben die Kabinette für die Gra-
phiker Rassenfosse und Rops (Abb. S. 471)
sowie für die mystischen Aquarelle von
Khnopff und die sprühenden Guaschen des
Henri Cassiers. Dann der Hauptsaal mit
einem Durchblick auf ein Gruppenbild Van
Rysselberghes (eine Vorlesung des Dichters
Verhaeren), das ebenso wie ein Frühwerk des
Evenepoel, welches seinen Ruhm begründete
(Abb. S. 480), das Museum von Gent herlieh.
Der niederdeutsch schwere Ernst des Laer-
mans und der flammende Symbolismus des
DELViLLe hat Platz gefunden neben dem froh
im dekorativen „Tanz" schwärmenden Fabry

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