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Koelitz, Karl: Die Mannheimer internationale Kunstausstellung 1907
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.12155#0533
, Kunstbibliothek
DIE MANNHEIMER INTERNATIONALE KUNSTAUSSTELLUNG 1907
Von Dr. Karl Külitz
Das süddeutsche Handelsemporium und In-
dustriezentrum, die alte Pfalzgrafen-Re-
sidenz Mannheim ist durch die zur Feier ihres
300 jährigen Stadtjubiläums von derselben ver-
anstaltete internationale Kunstausstellung —
wofür ein eigens monumentales, sehr zweck-
entsprechendes Ausstellungsgebäude von Pro-
fessor Billing in Karlsruhe errichtet wurde —
nach lOOjähriger Ruhepause wieder in die
Reihe der deutschen Kunststätten eingerückt.
Es lag von vornherein in der ganz bestimmten
Absicht, hier wieder eine Elitevorführung
des unbedingt Besten und Charakteristischen
vom Kunstschaffen der verschiedenen gegen-
wärtigen Kulturnationen — ähnlich wie in
der so glänzend verlaufenen Karlsruher Jubi-
läumsausstellung vor fünf Jahren — zu geben
und es mußte daher als besonders glücklicher
Griff erscheinen, daß nun auch hier wiederum
die Leitung und Organisation des Ganzen dem
hierin längstbewährten, tatkräftigen und fein-
sinnigen Fachmann, Professor Ludwig Dill
von der Karlsruher Kunstakademie, rückhaltlos
und unumschränkt übertragen wurde. Derselbe
hat auch die ihm gestellte schwierige, aber
ehrenvolle Aufgabe in glänzender Weise ge-
löst und so darf sich die Mannheimer Aus-
stellung — wenn auch nicht der Quantität
nach, denn danach wurde absichtlich wahr-
lich nicht gestrebt, sondern ganz allein der
Güte der in ihr vorgeführten Kunstwerke nach
—,zu den allerbesten, geschmackvollst und sorg-
fältigst ausgewählten Darbietungen auf dem
Gebiete der modernen bildenden Künste in
diesem Jahre rechnen. Gewiß hat es seine
großen Schwierigkeiten für einen, auf dem
Gebiete der bildenden Kunst bisher kaum
genannten Ort — wie die fast nur durch ihren
Handel und ihre Industrie weltbekannte Stadt
Mannheim —, namentlich aus dem Auslande
so viele hervorragende Kunstwerke zusammen
zu bekommen, aber es gelang dennoch dem um-
sichtigen, energischen Leiter der Ausstellung,
auch darüber vollkommen Herr zu werden,
und in seinem geschmackvollen Werke ein
geschlossenes, einheitliches, charaktervolles
und übersichtliches Bild des so überaus viel-
seitigen modernen Kunstschaffens der ver-
schiedensten Kulturnationen uns vorzuführen.
Natürlich begegnen wir auch hier einigen alten
Bekannten von den früheren großen Kunstaus-
stellungen her, was sich ja nicht ganz vermeiden
läßt und zudem auch bei einem kleineren Platz
wie Mannheim, der früher überhaupt, so zu
Die Kunst für Alle XXII. ZI. t. August 1907.
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DIE MANNHEIMER INTERNATIONALE KUNSTAUSSTELLUNG 1907
Von Dr. Karl Külitz
Das süddeutsche Handelsemporium und In-
dustriezentrum, die alte Pfalzgrafen-Re-
sidenz Mannheim ist durch die zur Feier ihres
300 jährigen Stadtjubiläums von derselben ver-
anstaltete internationale Kunstausstellung —
wofür ein eigens monumentales, sehr zweck-
entsprechendes Ausstellungsgebäude von Pro-
fessor Billing in Karlsruhe errichtet wurde —
nach lOOjähriger Ruhepause wieder in die
Reihe der deutschen Kunststätten eingerückt.
Es lag von vornherein in der ganz bestimmten
Absicht, hier wieder eine Elitevorführung
des unbedingt Besten und Charakteristischen
vom Kunstschaffen der verschiedenen gegen-
wärtigen Kulturnationen — ähnlich wie in
der so glänzend verlaufenen Karlsruher Jubi-
läumsausstellung vor fünf Jahren — zu geben
und es mußte daher als besonders glücklicher
Griff erscheinen, daß nun auch hier wiederum
die Leitung und Organisation des Ganzen dem
hierin längstbewährten, tatkräftigen und fein-
sinnigen Fachmann, Professor Ludwig Dill
von der Karlsruher Kunstakademie, rückhaltlos
und unumschränkt übertragen wurde. Derselbe
hat auch die ihm gestellte schwierige, aber
ehrenvolle Aufgabe in glänzender Weise ge-
löst und so darf sich die Mannheimer Aus-
stellung — wenn auch nicht der Quantität
nach, denn danach wurde absichtlich wahr-
lich nicht gestrebt, sondern ganz allein der
Güte der in ihr vorgeführten Kunstwerke nach
—,zu den allerbesten, geschmackvollst und sorg-
fältigst ausgewählten Darbietungen auf dem
Gebiete der modernen bildenden Künste in
diesem Jahre rechnen. Gewiß hat es seine
großen Schwierigkeiten für einen, auf dem
Gebiete der bildenden Kunst bisher kaum
genannten Ort — wie die fast nur durch ihren
Handel und ihre Industrie weltbekannte Stadt
Mannheim —, namentlich aus dem Auslande
so viele hervorragende Kunstwerke zusammen
zu bekommen, aber es gelang dennoch dem um-
sichtigen, energischen Leiter der Ausstellung,
auch darüber vollkommen Herr zu werden,
und in seinem geschmackvollen Werke ein
geschlossenes, einheitliches, charaktervolles
und übersichtliches Bild des so überaus viel-
seitigen modernen Kunstschaffens der ver-
schiedensten Kulturnationen uns vorzuführen.
Natürlich begegnen wir auch hier einigen alten
Bekannten von den früheren großen Kunstaus-
stellungen her, was sich ja nicht ganz vermeiden
läßt und zudem auch bei einem kleineren Platz
wie Mannheim, der früher überhaupt, so zu
Die Kunst für Alle XXII. ZI. t. August 1907.
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