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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 22.1906-1907

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Von Ausstellungen und Sammlungen - Neue Kunstliteratur - Personal-Nachrichten
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-*-=fe^> PERSONAL-NACHRICHTEN <^v-

PERSONAL- die »große Historie«, die inzwischen auch andere
Wege eingeschlagen hatte, ganz auf. Sein Hebens-
NACHRICHTEN würdiges Kompositionstalent übte er an zahlreichen
Kartons, die in vielen unserer ersten illustrierten Zeit-
[ÜNCHEN. Th. Schriften nachgebildet wurden und in ganz Deutsch-
Pixis f. Am land sich großer Beliebtheit erfreuten. Bald waren
19. Juli ist in sei- es freundliche Familienszenen, die er schilderte,
nem grünumrausch- bald entnahm er seinen Stoff den Schätzen des
ten Sommerheim in deutschen Volksliedes. Bekannte Bilder von Pixis
Pöcking am Starn- waren u. a. >Glückliche Fahrt«, >Vor und nach dem
berger See wieder ersten Ball«. Auch Illustrationen zu Kinkels >Otto
einer der Aeltesten der Schütz«, zu Miltons >Verlorenem Paradies« ent-
von der Münchener standen. Am bekanntesten von Pixis Arbeiten aber
Künstlerschar ent- wurde die in zahllosen Reproduktionen über die
schlafen, der Histo- Welt verbreitete >Richard-Wagner-Galerie«. Sie ent-
rien- und Genrema- stand durch Aufträge König Ludwigs IL, der eine
ler Theodor Pixis. Serie von Kompositionen zu Richard Wagners Werken
Er hat sich seine von dem Künstler haben wollte und ihn zu diesem
Sporen noch in der Zwecke wiederholt in seine Separatvorstellungen lud.
Zeit der >großen Im Laufe eines Vierteljahrhunderts vollendete Pixis
THEODOR pixis Historie« unter Wil- so 45 Bilder aus dem gewaltigen Stoffkreise der

x ig. juii heim von Kaulbach Wagnerschen Dichtungen. Auch als Bildnismaler

verdient, und es ist trat er hervor und konterfeite manchen berühmten
mehr als ein halbes Mann, so Döllinger, Paul Heyse, Dingelstedt, Petten-
Jahrhundert her, daß er (1856) für seinen >Huß auf kofer u. a. — ein Leben reich an Arbeit und Er-
dem Wege nach dem Konzil von Constanz« die folgen! — Theodor Pixis war mit dem Münchner
I. Medaille erhielt. Die nächste Generation kennt Künstlerleben dreier Generationen aufs Innigste ver-
ihn mehr als Illustrator und als den Autor mannig- • wachsen und verfügte über einen reichen Schatz von
facher, kleinerer, mit großer Akkuratesse gemalter Erinnerungen, gehörte auch der historischen Kom-
Genrebilder. In der letzten Zeit seines Lebens ist mission der ?Münchener Künstler-Genossenschaft ^
er künstlerisch wenig mehr hervorgetreten. Pixis an und war Ehrenmitglied dieser Genossenschaft,
wurde am 1. Juli 1831 in Kaiserslautern als der

Sohn eines höheren Justizbeamten geboren, machte IJEIDELBERG. Die Ausführung des Bunsen-Denk-
das Gymnasium durch und sollte den Beruf des mals ist Professor Hermann Volz in Karlsruhe

Vaters ergreifen. Aber schon nach einem Jahr übertragen worden.

juristischen Studiums 'TvRESDEN.DemMa-

trat ervonderUniver- |-, *-* ler Georg Mül-

sität an die Akademie ler - Breslau wurde

zu München über, war der Professortitel ver-

Schüler von Foltz liehen,
und Ramberg und ^K>v

dann von Wilhelm DERLIN.Fastgleich-
von Kaulbach, dessen % Jjk zeitig mit Prof.

großzügige Komposi- CB^KE Ad. Brütt kehrt auch

tionskunst ihn mäch- ^tß~^ Prof. Franz Metz-

tig anzog und auf ähn- ^^t^^KMtlfP*X NER u 'e^er dauernd

liehe Wege lockte. Er nach Berlin zurück,

malte einen >Corio- vH üf ./Im

lan« und den>Versuch ' gk Auf ^ : /^ESTORBEN: In

des Petrus vonVienna, XP^SflkflK'^ Paris
Kaiser Friedrich II. zu Theobald Char-

vergiften«, dann den J J Tran im Alter von

erwähnten >Abschied ^M^^ ^^^Eb ^ Jahren; in Piräus,

desHuß ,derheuteim if^Af»- II " * i.U.mtt*' 72 Jahre alt, der Ma-

Museum zu Bern zu V ler Constantin Vo-

sehen ist. Nach der ■ lonakis, wohl der be-

Rückkehr ven einem ^m^miJPeS&4^m %■ i ^■■==- kannteste Maler Grie-

Studienaufenthalt in H l chenlands; in Bad

Italien erhielt er vom Et "^k is^k Salzhausen der Alto-

König von Bayern den ^—> a'U naer Bildhauer Prof.

Auftrag, drei Fresken 4ee5>^?u ' / , \ Hermann Haus-

im Nationalmuseum / . mann ; in Dresden am

zu malen, die den Auf- ■■Ii 27. Juli der Historien-

traggeber sehr befrie- > maier Gustav Lud-

digten. Auch eine h wig RuDOW;in Texas

^Letzte Unterredung die BildhauerinELiSA-

Calvins« kam von fc^^^ i^S^Ö beth Ney im Alter
seiner Staffelei. In von77Jahren, bekannt

den sechziger Jahren durch ihre Büsten her-

wandte sich Theodor - M vorragender Persön-

Pixis einer umfang- - lichkeiten wie Bis-

reichen Illustrations- max wiese modell zum theodor fontane- marck, Liebig, Scho-
tätigkeit zu und gab denkmal Für neuruppin «««« penhauer, Humboldt.

Redaktionsschluß: 30. Juli 1907 Ausgabe: 15. August 1907

Für die Redaktion verantwortlieh: F. Schtartz
Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G. — Druck von Alphons Bruckmann. — Sämtlich in München
 
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