FRANZ VON STUCK
F. VON STUCK KENTAURENRITT (1906)
Photographieverlag von Franz Hanfstaengl, Manchen
Secessionen, so zählt man Stuck mit hohem und nach „Sensationen" im guten Sinn ver-
Recht zu ihnen. Das namentlich in Hinsicht langten, seine Begabung in ihrer merkwürdigen
auf seinen Kolorismus. Der hat mit der etwas Kreuzungromanischer und germanischer Kultur-
blassen oder unkultiviert überschwenglichen elemente und seinen Charakter, dessen hervor-
Farbigkeit der deutschen Kunstkonservativen stechendstes Merkmal eine eiserne Energie ist.
nichts zu tun. Stucks dekorativer Kolorismus So ward aus Elementen, die ein günstiges Schick-
stellt sozusagen ein modernes Pompeji dar. sal glücklich gemischt, der Mensch und Künstler
Er setzt mit dem merkwürdig schwefeligen Franz Stuck.
Gelb im Fond seiner „Sünde" und dem kecken -
Rot am Horizont des „Kriegs" ein und gipfelt
in der satten Rot-Blau-Gelb-Symphonie jenes GEDANKEN ÜBER KUNST
Bremenser Bildes der trunken um die Johannis- »Was ich vor allem in einem Gemälde suche, ist
lohe Tanzenden e'n Mensch und nicht ein Gemälde."
Zieht man nach all dem nun auch die Ge- *
samtbilanz der künstlerischen Tätigkeit Stucks, „Das Wort ,Realisf bedeutet in meinen Augen
so wird man erkennen, daß er für seine Erfolge nJchtp denn es WJU Wirkliche höher stellen als
, ... .... ,. . , , . ° das Temperament. Arbeite wahr, dann spende ich
drei Umstände in die Wagschale legen konnte: Beifall Arbeite aber individuM und lebhaft, und
die Zeitumstände, die dringend nach neuer Kunst ich spende stärkeren Beifall." Emu Zola
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F. VON STUCK KENTAURENRITT (1906)
Photographieverlag von Franz Hanfstaengl, Manchen
Secessionen, so zählt man Stuck mit hohem und nach „Sensationen" im guten Sinn ver-
Recht zu ihnen. Das namentlich in Hinsicht langten, seine Begabung in ihrer merkwürdigen
auf seinen Kolorismus. Der hat mit der etwas Kreuzungromanischer und germanischer Kultur-
blassen oder unkultiviert überschwenglichen elemente und seinen Charakter, dessen hervor-
Farbigkeit der deutschen Kunstkonservativen stechendstes Merkmal eine eiserne Energie ist.
nichts zu tun. Stucks dekorativer Kolorismus So ward aus Elementen, die ein günstiges Schick-
stellt sozusagen ein modernes Pompeji dar. sal glücklich gemischt, der Mensch und Künstler
Er setzt mit dem merkwürdig schwefeligen Franz Stuck.
Gelb im Fond seiner „Sünde" und dem kecken -
Rot am Horizont des „Kriegs" ein und gipfelt
in der satten Rot-Blau-Gelb-Symphonie jenes GEDANKEN ÜBER KUNST
Bremenser Bildes der trunken um die Johannis- »Was ich vor allem in einem Gemälde suche, ist
lohe Tanzenden e'n Mensch und nicht ein Gemälde."
Zieht man nach all dem nun auch die Ge- *
samtbilanz der künstlerischen Tätigkeit Stucks, „Das Wort ,Realisf bedeutet in meinen Augen
so wird man erkennen, daß er für seine Erfolge nJchtp denn es WJU Wirkliche höher stellen als
, ... .... ,. . , , . ° das Temperament. Arbeite wahr, dann spende ich
drei Umstände in die Wagschale legen konnte: Beifall Arbeite aber individuM und lebhaft, und
die Zeitumstände, die dringend nach neuer Kunst ich spende stärkeren Beifall." Emu Zola
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