KUNSTLERLEBEN DER SECHZIGER JAHRE AUF DEM LANDE UND IN DER STADT
einer Aschenurne zeigt, daß sie schwierigen
Aufgaben bereits gewachsen ist.
Heinz Müller und Adolf Nieder dür-
fen nicht unerwähnt bleiben; Rudolf Ziese-
niss, Leopold Fleischhacker sind mit
guten Porträtbüsten, Hermann Nolte mit ge-
fälligen kleinen Bronzegruppen zu notieren
und schließlich Franz Linden mit einer aus-
gezeichneten weiblichen Brunnenfigur, die sich
einer wirkungsvollen Aufstellung im Ehren-
hofe erfreut.
Resümieren wir, so stellt sich das Bild der
Düsseldorfer Kunst auf der diesjährigen Aus-
stellung als ein solches dar, das sich mit Ehren
sehen lassen kann; die Ausstellung als Ganzes
genommen aber verdient unter den künstleri-
schen Veranstaltungen des Jahres mit an erster
Stelle genannt zu werden.
HELMUT LIESEGANG NIEDERRHEINISCHE SALM FISCHER
Große Kunstausstellung Düsseldorf 1911
KÜNSTLERLEBEN DER SECHZIGER JAHRE AUF DEM
LANDE UND IN DER STADT
Von Karl Raupp
(Schluß)
Der junge Maler, wenn er auch hie und da Wände, hell gescheuerte Tische und Bänke
einen dieser Genüsse frequentierte, traf sich und gutes Bier gab es da, und verwöhnt
dann abends mit den Kollegen im Bräuhaus, durfte man nicht sein. Aber um den Tisch
solange er den Künstlergesellschaften fern- saßen fröhliche Gesellen, denen die Portion
blieb oder diese nur zeitweilig besuchte. Ele- kalter Aufschnitt um 6 Kreuzer auf dem Papier,
gantere Restaurationen, wo Bier geschenkt in welchem das Nachtessen mitgebracht war,
wurde, gab es wenig. Und im Bräuhaus tat man samt dem unterwegs gekauften Brot so gut
am besten, sich selbst zu verköstigen und das schmeckte wie ihren heutigen Kollegen das
Abendbrot mitzubringen. Weißgetünchte, kahle Souper auf dem feinsten Service im Cafe
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einer Aschenurne zeigt, daß sie schwierigen
Aufgaben bereits gewachsen ist.
Heinz Müller und Adolf Nieder dür-
fen nicht unerwähnt bleiben; Rudolf Ziese-
niss, Leopold Fleischhacker sind mit
guten Porträtbüsten, Hermann Nolte mit ge-
fälligen kleinen Bronzegruppen zu notieren
und schließlich Franz Linden mit einer aus-
gezeichneten weiblichen Brunnenfigur, die sich
einer wirkungsvollen Aufstellung im Ehren-
hofe erfreut.
Resümieren wir, so stellt sich das Bild der
Düsseldorfer Kunst auf der diesjährigen Aus-
stellung als ein solches dar, das sich mit Ehren
sehen lassen kann; die Ausstellung als Ganzes
genommen aber verdient unter den künstleri-
schen Veranstaltungen des Jahres mit an erster
Stelle genannt zu werden.
HELMUT LIESEGANG NIEDERRHEINISCHE SALM FISCHER
Große Kunstausstellung Düsseldorf 1911
KÜNSTLERLEBEN DER SECHZIGER JAHRE AUF DEM
LANDE UND IN DER STADT
Von Karl Raupp
(Schluß)
Der junge Maler, wenn er auch hie und da Wände, hell gescheuerte Tische und Bänke
einen dieser Genüsse frequentierte, traf sich und gutes Bier gab es da, und verwöhnt
dann abends mit den Kollegen im Bräuhaus, durfte man nicht sein. Aber um den Tisch
solange er den Künstlergesellschaften fern- saßen fröhliche Gesellen, denen die Portion
blieb oder diese nur zeitweilig besuchte. Ele- kalter Aufschnitt um 6 Kreuzer auf dem Papier,
gantere Restaurationen, wo Bier geschenkt in welchem das Nachtessen mitgebracht war,
wurde, gab es wenig. Und im Bräuhaus tat man samt dem unterwegs gekauften Brot so gut
am besten, sich selbst zu verköstigen und das schmeckte wie ihren heutigen Kollegen das
Abendbrot mitzubringen. Weißgetünchte, kahle Souper auf dem feinsten Service im Cafe
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