KUNSTLITERATUR — NEUE BRUNNENKUNST
immerhin als charakteristisch erschienen. Ein ober- Gestalt, die mit seitlich zurückgeworfenem Haupte und
flächlicherer Kenner der Stuckschen Kunst wird die weit ausgebreiteten Armen gleichsam eine Inspiration
wenigen Lücken, die trotzdem blieben, überhaupt zu erwarten scheint. Der Körper, sehr schön und im
nicht bemerken. Zahlreiche Gravüren und ein- und edelsten Sinne monumental gebildet, verrät die
mehrfarbige Lithographien wechseln mit sehr klaren, französische Schulung des Meisters. Auf dem Rücken
großen Autotypien: im ganzen sind etwa 150 Werke dreier wasserspeiender Bronzelöwen, ruht das orna-
Stucks veranschaulicht und zwar in der beschrie- mentierte obere Steinbecken; über diesem kauert
benen vorzüglichen Auswahl, so daß sie ein klares in der Mitte auf einem Felsblock eine riesige, zu-
Bild von Stucks Entwicklungsgang vermitteln, be- sammengeringelte Schlange, auf der jene Frauenfigur
ginnend mit seinen zeichnerischen Anfängen und steht, in der man zwar eine Justitia zu erkennen hat,
mit besonderer Ausführlichkeit verweilend bei der aber keineswegs die landläufige, auf jedem Justizge-
heutigen sonnigen Mit- bäude thronende, grie-
tagshöhe von Stucks chisch-römische Re-
künstlerischem Wir- naissance-Barock-Göt-
ken. Ein knappes, präg- Tin mit Wage und ver-
nantes Vorwort, das mit bundenen Augen. „Des
einigen großen, klaren Gerechten Mund ist ein
Strichen des Meisters ^ |b lebendiger Brunnen",
Art und Kunst umreißt. % W besagt die in Goldlet-
stammt aus Fritz von ,» tern das Bassin um-
Ostinis geschmackvol- ^fc^ laufende Inschrift,
ler Feder. G.J.W, f * Leider erfährt der
A~ ~ Brunnen in derGesamt-
NFHF / Sss.» ^ Wirkung starken Ab-
^c-uc- / YtV^SEr - bruch durch die Auf-
BRUNNENKUNST Stellung auf einem wei-
i • ' w. . ten rechteckigen Platze
ELBERFELD. BeiGe- * - . -ÄT <dem S0S- Exerzier-
*-* legenheit der Drei- tw l ' t -9f FiS-*^ platz), der ihn zu klein
hundertjahrfeier der HfcTfi Lj|J^jJ9r- -4- •••O... j j| i erscheinen läßt. Wir
Stadt Elberfeld wurden ^^^B^ag- brauchen gewiß nicht
außer einer Reihe an- ^9J9J die Art des Hildebrand-
derer Veranstaltungen pj|||l ^^^r-' _ - Brur|nens in München
Art getätigt; eine öffent- FT----...... : ^^j^rw9H licllL' Lösung zu hai-
liche, in Gestalt eines !|H ten, aber man sollte bei
Brunnens, von einem —! ""^I . »je« *^ ~— Aufstellung eines frei-
kunstsinnigen Bürger | ! stehenden und durch-
der Stadt. Baron von der I JMHeW. ■ aus ^ur dritte Di-
Heydt. Das Werk, von - ~wjPlt — mension geschaffenen
der Hand des westfäli- ^**^399J9JpQ^Hp|^^'> «» Denkmals doch der
sehen Bildhauers B. ^^fi"' Prinzipien eingedenk
Hoetger geschaffen, _ bleiben, die Michelan-
zeigt (Abb. nebenste- , , _ . .mtmi_——■"*'"" Uelo bei Autstellung des
hend) als bekrönende Reiterdenkmals Kaiser
Hauptfigur eine hoch- «L_--.!!(■JIISUIL.• *_luv.*75r;Marc Aurels leiteten,
aufgerichtete weibliche B. HOETGER >S GERECHTIGKEITSBRUNNEN IN ELBERFELD Dr. Fortlage
Redaktionsschluß: 18. August 1910 Ausgahc: 8. September 1910
Herausgeber: F. Schu'artz. Für die Redaktion verantwortlich: P. Kirchgraber. — Druck und Verlag von F. Bruckmann A.-G.
Sämtlich in München
immerhin als charakteristisch erschienen. Ein ober- Gestalt, die mit seitlich zurückgeworfenem Haupte und
flächlicherer Kenner der Stuckschen Kunst wird die weit ausgebreiteten Armen gleichsam eine Inspiration
wenigen Lücken, die trotzdem blieben, überhaupt zu erwarten scheint. Der Körper, sehr schön und im
nicht bemerken. Zahlreiche Gravüren und ein- und edelsten Sinne monumental gebildet, verrät die
mehrfarbige Lithographien wechseln mit sehr klaren, französische Schulung des Meisters. Auf dem Rücken
großen Autotypien: im ganzen sind etwa 150 Werke dreier wasserspeiender Bronzelöwen, ruht das orna-
Stucks veranschaulicht und zwar in der beschrie- mentierte obere Steinbecken; über diesem kauert
benen vorzüglichen Auswahl, so daß sie ein klares in der Mitte auf einem Felsblock eine riesige, zu-
Bild von Stucks Entwicklungsgang vermitteln, be- sammengeringelte Schlange, auf der jene Frauenfigur
ginnend mit seinen zeichnerischen Anfängen und steht, in der man zwar eine Justitia zu erkennen hat,
mit besonderer Ausführlichkeit verweilend bei der aber keineswegs die landläufige, auf jedem Justizge-
heutigen sonnigen Mit- bäude thronende, grie-
tagshöhe von Stucks chisch-römische Re-
künstlerischem Wir- naissance-Barock-Göt-
ken. Ein knappes, präg- Tin mit Wage und ver-
nantes Vorwort, das mit bundenen Augen. „Des
einigen großen, klaren Gerechten Mund ist ein
Strichen des Meisters ^ |b lebendiger Brunnen",
Art und Kunst umreißt. % W besagt die in Goldlet-
stammt aus Fritz von ,» tern das Bassin um-
Ostinis geschmackvol- ^fc^ laufende Inschrift,
ler Feder. G.J.W, f * Leider erfährt der
A~ ~ Brunnen in derGesamt-
NFHF / Sss.» ^ Wirkung starken Ab-
^c-uc- / YtV^SEr - bruch durch die Auf-
BRUNNENKUNST Stellung auf einem wei-
i • ' w. . ten rechteckigen Platze
ELBERFELD. BeiGe- * - . -ÄT <dem S0S- Exerzier-
*-* legenheit der Drei- tw l ' t -9f FiS-*^ platz), der ihn zu klein
hundertjahrfeier der HfcTfi Lj|J^jJ9r- -4- •••O... j j| i erscheinen läßt. Wir
Stadt Elberfeld wurden ^^^B^ag- brauchen gewiß nicht
außer einer Reihe an- ^9J9J die Art des Hildebrand-
derer Veranstaltungen pj|||l ^^^r-' _ - Brur|nens in München
Art getätigt; eine öffent- FT----...... : ^^j^rw9H licllL' Lösung zu hai-
liche, in Gestalt eines !|H ten, aber man sollte bei
Brunnens, von einem —! ""^I . »je« *^ ~— Aufstellung eines frei-
kunstsinnigen Bürger | ! stehenden und durch-
der Stadt. Baron von der I JMHeW. ■ aus ^ur dritte Di-
Heydt. Das Werk, von - ~wjPlt — mension geschaffenen
der Hand des westfäli- ^**^399J9JpQ^Hp|^^'> «» Denkmals doch der
sehen Bildhauers B. ^^fi"' Prinzipien eingedenk
Hoetger geschaffen, _ bleiben, die Michelan-
zeigt (Abb. nebenste- , , _ . .mtmi_——■"*'"" Uelo bei Autstellung des
hend) als bekrönende Reiterdenkmals Kaiser
Hauptfigur eine hoch- «L_--.!!(■JIISUIL.• *_luv.*75r;Marc Aurels leiteten,
aufgerichtete weibliche B. HOETGER >S GERECHTIGKEITSBRUNNEN IN ELBERFELD Dr. Fortlage
Redaktionsschluß: 18. August 1910 Ausgahc: 8. September 1910
Herausgeber: F. Schu'artz. Für die Redaktion verantwortlich: P. Kirchgraber. — Druck und Verlag von F. Bruckmann A.-G.
Sämtlich in München