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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 26.1910-1911

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Luchner, Oskar Friedrich: Christian Plattner
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PERSONAL-NACHRICHTEN

dreidimensionalen Räume nicht ganz gleich- DERLIN. Die diesjährigen großen Staatspreise,

wertie erscheinen 'e s'n^ von ^er Akademie der bil-

~, . ,' ,. . . , ... denden Künste wie folgt verteilt worden: auf dem

Die immer mehr zur Vereinfachung auf die Gebjet der malerei an |en maler leopold Jülich,

großen, gestaltenden Linien vorschreitende auf dem Gebiet der Bildhauerei an den Bildhauer

Kunst Christian Plattners reifte langsam und Bernhard Frydag. Das Stipendium der Karl

schwer. Wie Rodin zwei Jahre sich mit dem Blechenschen Stiftung, das zu einer Studienreise

r. . . _ , ' d, , nach Italien bestimmt ist, erhielt der Maler Leopold

Entwürfe zum Denkmal Balzacs trug und erst, clauss in Berlin,

nachdem er monatelang Balzacs Heimat durch- _

r,„;r( „j u c- • • u ■ DERLIN. Dem Bildhauer Fritz Klimsch ist der

streift und ihre Stimmung in sich eingesogen B Tjtel eines Professors verliehen worden.

hatte, ans werk zu schreiten wagte, so ringt

auch Christian Plattner jahrelang erst mit dem DRESDpN'f £em AAeHer für "'""h^'^1!^
„. a. , ., ' , ., , 6 , „ , ^ von Prof. Otto Guss.mann an der Dresdner
Stoffe, ehe er ihn zum Gebilde gestaltet. Und Kunstakademie ist der Rang eines akademischen
wenn es ein Zeichen wahrer Sendung zum Meisterateliers gegeben worden. Es hat Kämpfe
höchsten Künstlertum ist, jede Leistung ohne gekostet, ehe der Widerstand von einer Seite der
Rücksicht auf ihren materiellen Ertrae zu ver- »nonen Kunst" gegen diese Anerkennung der „nur"
n.uwiuuv.ui au. imen materiellen ertrag zu ver dekorativen oder angewandten Kunst gebrochen wer-
weigern, so der Drang zu ihr nicht aus tief- den konnte. Gußmann hat sich indes durch seine Lei-
innerer Seele strömt, dann ist Christian Platt- stungen — z. B. die Deckengemälde im Gesamtmini-
ner, der Tiroler, gesendet. Denn trotz seiner sterium, Georgsgymnasium, wie in mehreren Kir-
„•• -Ii u^^si.«;,-^ chen, neuerdings auch durch seine Tafelbilder in
wenig gunstigen materiellen Verhaltnisse Temperamalerei-als ein ganz hervorragender Künst-
hat er auf die Bewerbung um jene Gelegen- ier erwiesen. Die Anerkennung, die sich in der
heitsaufträge, die zwar wenig ehrenvoll aber Rangerhöhung seiner Schülerateliers ausspricht, ist
umso gewinnbringender sind, stets verzichtet daher völlig gerechtfertigt, zumal da er auch als

j . . , . .. , r- p„,„ j„„ Lehrer treffliche Erfolge aufzuweisen hat.

und arbeitet unbekümmert um den hrtolg des 6

Tages in Innsbruck still und unermüdlich U ANNOVER. Dr. Brüning, früher Leiter des Mu-

,„.:,.„ „_ u„____in___„____„ 11 seums in Münster, der im Sommer zum Direktor

weiter an seiner Vervollkommnung. des hiesigen Provinzi'almuseums gewählt waf> hat

sich nun nach viermonatlicher (!) Amtstätigkeit ver-
PERSONAL-NACHRICHTEN anlaßt gesehen, seinen Posten wieder aufzugeben

und in seine frühere Stellung an dem Münsterschen
T3ERL1N. Am 2. Januar ist in Wilmersdorf der Bild- Institute, das er seinerzeit eingerichtet und organisiert

hauer Professor Joseph Uphues gestorben.
Uphues ist am 23. Mai 1850 in Sassenberg (West-
falen) geboren und hat seine künstlerische Aus-
bildung in Berlin bei R. Begas, zu dessen erfolg-
reichsten Schülern er gehört, erhalten. Seine Art,
im besonderen den vornehmen und anmutigen Zug,
der seine Gestalten auszeichnet, zeigt sich gut in
dem Standbild Friedrichs des Großen, das unsere
Zeitschrift im Jahrgang 1899 1900, Seite 561-, repro-
duziert hat. Schon ehe er sich den monumentalen
Aufgaben, die ihm in reichem Maße zugewiesen
wurden, widmete, hatte sich Uphues durch seine
Gruppe eines die Schwester verteidigenden Sabiners,
durch Porträtbüsten und Grabdenkmälereinen Namen
gemacht. Seine größten und verdienten Erfolge hat
er aber auf dem Gebiet der Monumentalkunst er-
rungen; neben dem Friedrich dem Großen in der
Siegesallee müssen besonders hervorgehoben werden:
das Moltkedenkmal auf dem Königsplatz, das Kaiser-
Friedrich-Denkmal vor dem CharlottenburgerSchloß,
das Kaiser-Wilhelm- und das Bismarck-Denkmal in
Düren, das Schillerdenkmal in Wiesbaden, das Kaiser-
und Kaiserin-Friedrich-Denkmal in Homburg, das
Standbild H. von Stephans in Berlin. Uphues war
Mitglied des Vereins Berliner Künstler wie auch
der Berliner Secession.

BERLIN. Aus der Adolf Ginsberg-Stiftung ist für
das Jahr 1911 ein Stipendium von M 2100 an
den Studierenden Maler Hans Bruch aus Breslau
verliehen worden, aus der Hermann Günther-Stif-
tung erhielt der Maler Richard Fubry aus Ham-
burg ein Stipendium von M 2772.50 und der Maler
und Radierer Arthur Wilken aus Altenburg ein
solches von M 924.71. ch r isti an plattner <© büste dr. \h aldn er

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