Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 26.1910-1911

DOI Artikel:
Von Ausstellungen - Personal-Nachrichten
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.13089#0064

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
K

VON AUSSTELLUNGEN — PERSONAL-NACHRICHTEN

Liebermann (von 1893), Werke, in denen die nelle Versuche wie J. L. Groppe's >Nausikaa«
moderne Kunst geboren ist. Ihnen schließen andere erscheinen mißglückt. — Abgesehen von dieser
Künstler sich an, die in ihrer Entwicklung das Wer- Kollektion sind gleichzeitig bei Schulte einige
den der modernen Kunst abgespiegelt und die heute Studienköpfe Gerhard Janssens ausgestellt in
als Meister dieser Kunst in reifen Werken zu uns der bekannten Urwüchsigkeit der bravurösen Malerei
sprechen: Trübner, Schönleber,Sperl, Stadler, und Selbstverständlichkeit des Vortrags, wie wir sie
Zügel, Uhde (mit seinem geistreich überlegen cha- an diesem talentierten Düsseldorfer oftmals be-
rakterisiertenMalvoglio),habermann,Oberländer, wundert haben. a. f.
Kalck reuth, Grethe, Kuehl, L. v. Hofmann. Die 11/IÜNCHEN. Im Kunstverein, der heuer bedauer-
jüngere Generation Münchens ist durch die Scholle 1V1 kurze Ferien hielt, eröffnete man die
sehr gut vertreten, die Berliner Secession durch „Saison" mit einem Gast, dem Berliner Land-
Corinth, Kardorff,Slevogt, Brockhusen.Daß schafter Fritz Wildhagen. Dieser Künstler ist
Frankfurt sich mit Ehren neben Berlin und München kejne starke und große malerische Individualität,
behauptet, verdankt es vor allem dem herrlichen aber er dokumentiert eine außerordentlich sym-
Selbstporträt, das Steinhausen in diesem Jahre pathische Begabung. Motivlich steht er etwa in der
geschaffen und das man ohne Besinnen den größten. jvutte tischen Leistikow und Alf. Bachmann: er
Malerbildnissen der deutschen Kunst zurechnen ma]t die verträumten Herrlichkeiten kiefernum-
darf. Wer vermag heute ein Porträt von solcher standener Havelseen und die melancholische Gran-
Innerlichkeit zu gestalten, mit solcher Meisterschaft dezza des Meeresstrandes, Dünen und Halligen,
eine Persönlichkeit ohne Einbuße an seelischem Manchmal bedient er sich der menschlichen Gestalt
Gehalt in malerische Erscheinung umzusetzen? als Staffage, aber nur um dadurch irgend ein Stim-
Eine ziemlich reichhaltige graphische Abteilung und mungsmoment auszudrücken. Stimmung ist ihm
einige Werke der Plastik, unter denen Klingers überhaupt das Wichtigste. Darüber vernachlässigt
gar nicht stilisierte, aber dadurch um so monu- er fast die Technik, denn seine Palette erscheint
mentaler wirkende Wagner-Büste hervorzuheben ist, nicht reich an Nuancen, und er malt schwer und
vervollständigen das Bild, das diese Frankfurter dunkel und trocken. Oft ist dieses Malen gar nichts
Kunstschau vom deutschen Kunstschaffen derGegen- anderes als ein Zeichnen mit dem Pinsel...
wart uns bietet. c. g. Kommt man aber trotzdem der Kunst Wildhagens
ÖLN. Bei Schulte hat neuerdings die Münchener gegenüber zu einem günstigen Gesamturteil, so tut's
„Luitpoldgruppe'* eine größere Kollektion aus- eben der Umstand, daß man den Poeten im Maler
gestellt und sie zeigt, ohne irgendwie überraschend erkennt und insofern gern auf die Technik Verzicht
Neues zu bieten, eine Anzahl guter Werke, die immer leistet, ähnlich wie man es bei manchen stimmungs-
eine Fortführung derTradition zu bedeuten scheinen, kräftigen,aber malerisch wirkungslosen Landschaften
will sagen, in ihren satten, saftigen, vollen Färb- Thomas tut.
klängen die alte Münchener Malkultur weiterpflegen.

Ausgezeichnet durch ihre tonige diskrete und doch PERSONAL-NACHRICHTEN

reiche Palette ist die >Waldschenke< von Fr.Baer;

lichter in Farbengebung und Stimmung Hans W/TIMAR. Professor Hans Olde legt am 1. Ok-

Heider's >Februar<, sowie auch sein >Picknick im " tober sein Amt als Direktor der Hochschule

Waldes Als Landschafter wären ferner noch zu für bildende Kunst nieder. Die Bestätigung seines

nennen: Delcroix, Küstner und Ludwig Putz, Nachfolgers, Professor Fritz Mackensen, dürfte in

welch letzterer auch bei den figürlichen Arbeiten kürzester Zeit erfolgen. Olde wird als Lehrer an

zuweilen in der resoluten Pinselführung an seinen be- der Hochschule tätig bleiben.

rühmteren Na- /^ESTORBEN:

mensvetter _ In Pasing

denken läßt. — - am 22. August

Unter den Por- -- .j,.. im Alter von

trätisten Reibe- " ^\ 64 Jahren der

sonders H. • I Genremaler

Brüne auf mit j£ '—>> 1 Prof- Otto

dem reifen und f ''^*SV. * - Piltz; in Buda-

vornehmen / ('JN. - 'f'c v \ pest am 22. Au-

Bildnis eines / • ' \ \ gust der Maler

stehenden / f~'-r*^-r / ' ^ V\*"V >s> \ \ Prof. Berta-

Pfarrers. W. . . ' \ <jiÄ> \. I ~ lan Szekely,

Thor's »Kin- [/' «W-t- / j \ r \\ 65Jahre alt; in

derporträt< hat - / '• * UL München am

in der Model- * ü»C 21. August der

lierung und V*. (t— "-- . hZb Kunstmaler

MalereiderGe- Y Ii?* tbtr* {' ' \ t:/^^r H' Hensen,

sichtspartien, •^^^JCW -Trj* J^Bff /LL\sJ 62 Jahre alt; in

auch der Au- >>-fi»^vl/ T^i^jjJ^' i&ßj0 Köln im Alter

gen, etwas von s '-%L ljö£2^ <*i Jrf von 89 Janren

den freilich JC.i ' ^T^y, Cg^aWpPKlifV ^/ AJ der Historien-

doch überlege- -^r-f" ■ [1^^jg^,,^Buit!^<i< maler Johan-

neren .Modell- / i-'j^ ^^k(«JhM|^ ^-«&—nes Niessen,

köpfen Leibis v>> ( ^ ,J Konservator

aus seiner mitt- 1 ) j —S^-S^^i I am Wallraf-

leren Zeit. ' ~~~~ ~ • Richartz - Mu-

Kompositio- a. rodin radierung seum.

Redaktionsschluß: 25. August 1910 Ausgabe: 29. September 1913

Herausgeber: F. Schwärtz. Für die Redaktion verantwortlich: P. Kirchgraber. — Druck und Verlag von F. Bruckmann A.-G.

Sämtlich in München
 
Annotationen