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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 26.1910-1911

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Von Ausstellungen - Personal-Nachrichten
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VON AUSSTELLUNGEN

hans beat wieland prozession

punkt der Ausstellung lag wohl in der Landschafts- Mathilde Battenberg genannt. — Eine wertvolle

maierei. Es seien hier nur die Arbeiten von Ettore Ergänzung der Jahresausstellung brachte dann noch

Cosomati erwähnt, die durch sicheren Geschmack der Kunstsalon Schames durch zwei Sonderkollek-

und leichten, freien Vortrag fesseln, ferner die im- tionen der Frankfurter Alfred Schnaars und Ale-

pressionistisch kühnen Landschaftsbilder von Julian xanderSoldenhoff. Schnaars, der früher wesent-

Klein-von Diepold, die feinen Bilder von Hein- lieh nach einer auf der Farbe basierten Monumen-

rich Gottselig, der von den Franzosen die Frei- talität strebte, legt jetzt das entscheidende Gewicht

heit und Leichtigkeit des Strichs gelernt hat, die auf alles, was die Tonschönheit, die malerische

von großer koloristischer Begabung zeugenden Schöp- Delikatesse, die Feinheit atmosphärischer Stimmung

fungen Else Luthmers, ein Bildchen August ausmacht. Soldenhoff strebt nach großer, male-

Lachenmeyers, dessen geschmackvolle Farbigkeit risch belebter Form, und wenn er auch heute noch

aufmerken läßt, und schließlich ein Werk von Bertha damit zu tun hat, sich Einflüsse neufranzösischer

Voigtländer - Hildebrand , das etwas von der Kunst zu amalgamieren, so darf man doch wohl

großen Mareesschen Ruhe, der Mareeschen Natur- Ansehnliches von ihm erwarten. c. g.
Verklärung besitzt. Unter den Figurenbildern stand

Rudolf Guddens „Morgenstunde" voran, eine er- 1V/JÜNCHEN. Walter Püttner ist der maleri-
wachende nackte Mädchengestalt in einer erwachen- scheste der „Scholle"-Künstler. Bei ihm ist
den morgenlichen Landschaft, ein Bild von hoher auch nicht der geringste Rest jener illustrativen
malerischer Vollendung und zwingender Einheit- Art übrig geblieben, die den anderen von der „Scholle"
lichkeit der Stimmung. Im Porträt überragte Ottilie viele Jahre hindurch aus ihrer „Jugend"-Zeit anhing;
Rödersteins Selbstbildnis alles andere durch seine monumental-dekorative Bestrebungen hat es für ihn
vollendete malerische Kultur und seine tiefe Be- nie gegeben. Er ist ausschließlich Maler, und dieser
seelung. Wilhelm Steinhausen zeigte eine große Umkreis seiner künstlerischen Persönlichkeit ver-
religiöse Komposition, einen aus wundersamer Far- engt sich noch insoferne, als er niemals irgend-
benstimmung geborenen Christus am Oelberg. Von welche „Ideen" in seinen Bildern verkörpern, irgend-
den Vertretern des Stillebens seien Bertha Voigt- welche Geschichten erzählen oder interessante Situa-
länder-Hildebrand, Alfred Oppenheim, Else tionen malerisch festlegen will. Püttner will ganz
Luthmer, Marie Henriette Steinhausen und einfach das Ding im Raum malen — sei es nun

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