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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 26.1910-1911

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Von Ausstellungen - Personal-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.13089#0213

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personal-nachrichten

an einem Schlaganfall der Akademie in Berlin
gestorben. Ueber sei- teilnahm, künstlerisch
nen Werdegang hat tätig. Seine Werke fin-
derVerstorbeneselbst det man in fast allen deut-
in einem Briefe, den sehen staatlichen Gale-
diese Zeitschrift in- den, auch von ausländi-
nerhalb eines dem sehen Sammlern sind sie
Künstler gewidmeten in hohem Grade ge-
illustrierten Aufsatz schätzt worden.
(Jahrgang 1889 90,

Seite 65 u. ff.) publi- JV/IÜNCHEN. Am 3. De-
zierte, berichtet. Er *™ zember starb in
schilderte, wie er, am München der ehemalige
5. Oktober 1829 gebo- Akademiedirektor Maler
ren, als „Lehrjunge" Ludwig von Löfftz im
zu einem in Wiesba- Alter von 65 Jahren. Der
den tätigen Hofmaler jüngeren Generation war
kam, wie er 1845 die der Name des Künstlers

LUDWIG KNAUS, f 7. Dezember DQsseldorfer Akade. Raum mehrgeläufig,denn LUDWIG von lofftz

Phot. \v. Rechner, Berlin . . . . . _ «. -« _ , • *r 3. Dezember

mie bezog, zunächst war er schon früher kein '

unter Karl Sohn, der Viel-Maler gewesen, so
ihm ein trefflicher Lehrer gewesen sei, dann unter hatte ihn ein schweres Augenleiden namentlich im
Schadow, der seine naturalistische und charakteri- letzten Jahrzehnt seines Lebens gezwungen, seine
stische Auffassung in hohem Grade verabscheut malerische Tätigkeit auf ein Minimum zu beschrän-
habe; er schildert ferner, wie er dann durch selbst- ken. Es entstanden nur noch einige Landschaf-
ständiges Studium in dem Dörfchen Willingshausen ten, mehr auf Ton als auf Farbe gestellt, und
und im Schwarzwald den Grund gelegt habe für die feinprofilierte Frauenköpfe in Rötel- oder Bleistift-
Bilder „Die Spieler", „Der Jahrmarkt", „Das Leichen- Zeichnung. Man konnte ein paar dieser Arbeiten
begängnis im Walde", „Der Jahrmarktdieb", die, da- in der Löfftz-Sonderausstellung sehen, die mit der
mals völlig neue Erscheinungen, bekanntlich seinen heurigen Glaspalastausstellung verbunden war.
Ruf als ersten deutschen Bauern- und Sittenschil- Ebendort sind auch einige der feinen tonigen Inte-
derer begründeten. 1852 bis 1860 war er in Paris, rieurs zu finden gewesen, die Löfftz mit unend-
kehrte dann wieder nach Wiesbaden zurück, siedelte licher Bravour in früheren Jahren zu malen wußte;
von dort nach Berlin (1861 bis 1868) über und kam leider sah man aber keines der eigentlich repräsen-
dann nach Düsseldorf, wo er als Inhaber einer Pro- tativen Gemälde des Künstlers. In der Zeit seiner
fessur zusammen mit Vautier die zu völligem Klassi- Vollkraft hatte Löfftz das große Historienbild be-
zismus erstarrte Aka- vorzugt: kein Wun-

demie zu neuem Le- f-~ —---- der bei einen] .Manne,

ben erweckte. In die- der durch die Schulen
ser Zeit sind dann von Kreling, Raupp
auch seine besten Bil- und Wilhelm Diez ge-
derentstanden,diene- laufen war. Seine Ma-
ben derunmittelbaren lereien im Rathaus zu
Empfindung und ei- ^FäB^^bi Landshut sind histo-
nem prächtigen Hu- ^^^^^Ä risch-dekorativ; Stutt-
moreinen glänzenden j>~. , ^^^B gart besitzt einen Hol-
natürlichen Koloris- j^J^ft / ^ArUU^P beinisch gesehenen
mus zeigten. Auch die ! j V. „Erasmus" von ihm,
Kinderbilder, die das ^D^^SmJ • L- f^HDfy in München ist eine
Entzücken der ganzen 'T ; ^ '|>r> fl|BPl& großzügig gemalte

deten, datieren aus \ -\y—■ f ^-~-^L v^SfU^B Hand und das etwas
dies,-:- jNi /. \ | präraffaelitisch anmu-
tenden Jahren. Seit /fUjfiSß. ^I^^^Bl tende Gemälde „Or-
1874 lebte Knaus in 4 «.^ , la» iLBWf pheus und Eurvdike".

^ ■ \99fl| -Der Radierer", „Der
ein Meisteratelier an f^^wi V Trödelmarkt", „Der
der Akademie inne- JmJt • ': ^^fe» ^^^^L ^Kw^IL Kardinal". „Die Land-
hatte. Aus dieser Zeit ißmBm ^^^^^«ä I * a~ schaft mit dem Re-
find seine durch Mei- JP* J|| H • ^•(h» genbogen" sind M ei-
sterschaft der Cha- H^H^^H Pt •> tere Hauptwerke des
rakteristik sich aus- K -t;ers , der sieh
zeichnenden Porträts, r sr*?jffl auch durch seine
so die von Ravene, I Lehr- und Amtstätig-
Helmholtz, Momm- ^HMP ke'1 an unserer Aka-
sen. zu erwä' _ demiein krisenschwe-
Noch in den letzten o °» ren Zeiten um das
Jahren war Knaus, ^^^^B^^^r"» ''"'^^Jt Münchner Kunstle-
der bis vor kurzem ■bt'ä... j~ "----*JUmaAj*ä*atammMm ^en bedeutende Ver-
anden Ausstellungen EDUARD STIEFEL DIE MUTTER dienste erworben hat.

Redaktionsschluß: 10. Dezember 1910 Ausgabe: 29. Dezember 1910

Herausgeber: F. Schtahtz. Für die Redaktion verantwortlich: P. Kirchgraber. — Druck und Verlag von F. Bruckmann A.-G.

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